Mit dem Motorrad nach Kroatien

Perfekte Vorbereitung für den Trip an die Adriaküste

Malerische Inseln, außergewöhnliche Naturerlebnisse, naturbelassene Strände – Kroatien hat so viel zu bieten. Auf dem Motorrad entdecken Biker das Land von einer anderen Seite.

Während sich in den Ferienmonaten hunderte Kilometer von Autokolonnen auf den Autobahnen in Richtung der kroatischen Urlaubsorte schieben, können Motorradfahrer das Land schon während der Hinreise von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Fernab von den Autobahnen, auf malerischen Küstenstraßen, vorbei an kleinen Fischerorten und wundervollen Sandstränden ist der Weg das Ziel.

Die Reiseroute: Motorradtour von Deutschland nach Kroatien

Egal ob mit einem Oldtimer oder einem neu zugelassenen Motorrad - je nachdem, in welche kroatische Region der Urlaub führen soll, bieten sich verschiedene Reiserouten an. Wer einen Urlaub in der Region Istrien anpeilt, startet Richtung Österreich und wendet sich über Salzburg, den Tauerntunnel und Spittal nach Kroatien. Der Karawankentunnel bildet den Übergang zum Land an der Adriaküste. Von hier aus folgen Kranj, Ljubljana und weitere Städte, bis die Y-Schnellstraße schließlich nach Istrien führt. Ähnlich sieht die Anreise aus, wenn die Kvarner Bucht zum Ziel der Reise werden soll. Hier führt der Weg die Biker aber über Postojna und Rijeka sowie schließlich über die Küstenstraße zu den Orten und Inseln in der Bucht.

Eine deutlich abweichende Route wählen Motorradfans, die nach Dalmatien reisen möchten. Über Regensburg und Passau gelangen sie ins österreichische Linz und wenden sich via Bosrucktunnel und Gleinalmtunnel Richtung Graz. Nachdem sie via Maribor Slowenien passiert haben, folgen sie dem gut ausgebauten Schnellstraßennetz über das Dreieck Bosilijevo Richtung Dubrovnik, bis sie schließlich in Dalmatien ankommen.

Österreich, Slowenien, Kroatien: die Besonderheiten bei den Verkehrsregeln

Welche Länder man auch durchquert, wer empfindliche Bußgelder vermeiden möchte, sollte die Verkehrsregeln vor Ort unbedingt einhalten. Zu beachten sind die folgenden Höchstgeschwindigkeiten:

ÖsterreichSlowenienKroatien*
innerorts50 km/h50 km/h50 km/h
außerorts100 km/h90 km/h90 (80) km/h
Schnellstraßen100 km/h100 km/h110 (100) km/h
Autobahnen130 km/h130 km/h130 (110) km/h

Niedrigere Geschwindigkeitsgrenzen gelten in Kroatien für Fahrer unter 25 Jahre.

Ebenfalls wichtig für die Planung der Motorradreise nach Kroatien:

  • Kroatien: Motorradfahrer müssen einen Verbandsbeutel mit Material zur Wundversorgung ebenso mitführen wie eine Warnweste. Es besteht Helmpflicht (ECE-Norm 22) und es muss auch tagsüber mit eingeschaltetem Scheinwerfer gefahren werden. Hierfür ist ein Satz Ersatzglühlampen mitzuführen. Die Grenze für Alkoholgenuss liegt bei 0,5 Promille, für Fahrer unter 25 Jahren gilt die 0,0-Promillegrenze.

  • Slowenien: Auch in Slowenien müssen die Scheinwerfer tagsüber eingeschaltet werden. Es besteht Warnwestenpflicht. Auch hier beträgt die Promillegrenze 0,5 Promille, wobei junge Fahrer bis 21 Jahre 0,0 Promille aufweisen müssen. Achtung: An Ampeln muss das Motorrad bereits bei der gelben Phase gestoppt werden.

  • Österreich: Auch in Österreich liegt die Promillegrenze bei 0,5 Promille (0,1 Promille für Führerscheinneulinge). Es ist ein Verbandsbeutel mitzuführen, die Warnweste wird hingegen nur empfohlen. Achtung: Findet sich bei einem Tempolimit das Kürzel "IG-L", so werden bei Tempoverstößen deutlich empfindlichere Bußgelder fällig als bei einer normalen Geschwindigkeitsübertretung.

Kosten für Verkehrsteilnehmer: Vignetten und Autobahnmaut

Abweichend von Deutschland ist die Nutzung der Autobahnen in Österreich, Slowenien und Kroatien nicht kostenfrei möglich. In Österreich kostet die Vignette für Motorräder im Jahr 2020 nur 5,40 Euro für zehn Tage. Slowenien berechnet für die Motorrad-Vignette 7,50 Euro für sieben Tage. Damit können Schnellstraßen und Autobahnen genutzt werden.

In Kroatien gibt es keine Vignette. Dafür zahlen Motorradfreunde beim Verlassen der Autobahn jeweils eine Mautgebühr in Abhängigkeit von der genutzten Strecke (durchschnittlich etwa 8 Euro pro 100 Kilometer). Hier können sie also sparen, wenn sie statt der Autobahn Land- und Schnellstraßen nutzen. Zusätzliche Kosten können außerdem für speziellere Streckenabschnitte entstehen (z. B. 7,50 Euro Karawankentunnel, 18 Euro Mirna-Brücke).

Tipp: Die Krk-Brücke, die viele Kroatien-Urlauber im Laufe ihres Aufenthalts benutzen, ist seit wenigen Wochen gebührenfrei nutzbar.

Geheimtipp für die Motorradreise nach Kroatien

Auch wenn auf den Autobahnen und Schnellstraßen Kroatiens eine gute Straßenqualität zu erwarten ist, lohnt es sich dennoch, nicht immer nur die Hauptrouten zu wählen. Abseits der zu Ferienzeiten überfüllten Standardstrecken gibt es viel zu entdecken. Zum Beispiel Straßen mit kaum Verkehr, dafür aber mit spannenden Zielen, die nicht in jedem Reiseführer zu sehen sind. Ob heimeliges Landrestaurant, verfallene Burgruine oder kilometerlange Strände wer Kroatien von seiner ursprünglichen Seite kennenlernen möchte, sollte es nicht versäumen, die üblichen Pfade zu verlassen und sich von der Straße leiten zu lassen.

Perfekt gerüstet: Tipps für die Kroatien-Tour

Wer seinen Motorradtrip sorgenfrei genießen möchte, sollte außerdem die folgenden Aspekte beachten:

  • Unterlagen: Immer dabei haben sollte man den Führerschein und einen gültigen Personalausweis, den Fahrzeugschein und idealerweise die grüne Versicherungskarte.

  • Währung: In Kroatien gilt statt des Euros die Währung Kuna. 100 Euro entsprechen etwa 765 Kuna, wobei es sich empfiehlt, erst vor Ort Geld einzutauschen.

  • Tanken: Die Tankstellen haben in Kroatien tagsüber etwa von 7 bis 22 Uhr geöffnet, noch länger an den Autobahnen. Das Benzin ist hier in der Regel deutlich günstiger als in Deutschland.

  • Wasser: Das Leitungswasser ist in Kroatien kein Trinkwasser dieses kauft man in Supermärkten und an Tankstellen in Flaschen.

Wer seine Motorradreise nach Kroatien durchdacht plant und sich gut vorbereitet, kann die Motorradstrecken vor Ort in vollen Zügen genießen, ob lange Tour bis nach Dubrovnik oder Tagesausflug durch Istrien.

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Bericht vom 09.07.2020 | 37.856 Aufrufe

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