Honda Gold Wing Test 2018

Der Reisedampfer wird zum Technologieträger!

Eine Honda Gold Wing ist nicht nur einfach ein Motorrad, sie ist eine Legende, eine Ikone und für viele der Inbegriff des Touren-Motorrads. Die brandneue Gold Wing und vor allem die Gold Wing Tour bewahrt zwar diese Werte weiterhin, mutiert aber gleichfalls zum Hightech-Aushängeschild. Verträgt sich so viel moderne Technologie mit den guten alten Werten?

Die Honda Gold Wing, von Beginn an ein Motorrad ganz besonderer Klasse, wurde bereits 1975 als komfortable und erhabene Maschine mit 1000 Kubik-Vierzylinder-Boxertriebwerk positioniert. Dank ihrer wuchtigen Verkleidung ab 1980 wandelte sie sich zum optimalen Tourenmotorrad, das sich mit jeder Ausbaustufe noch mehr der Bequemlichkeit und dem Fahrkomfort verschwor. Seit der Umstellung auf einen Sechszylinder-Boxermotor 1988 erreichte sie Ihren Höhepunkt 2001 mit einem 1832 Kubik großen, unfassbar seidigen Motor und unangefochtenem Komfort. Mehr war seither nicht möglich, sowohl was Ausstattung als auch Gewicht betraf, spielte die Gold Wing in einer eigenen Klasse. Ein Motorrad für wahre Langstrecken.

Die neue Honda Gold Wing - kein Stein blieb auf dem anderen

17 Jahre durfte diese dicke Gold Wing mit weit über 400 Kilo Eigengewicht nun regieren, bis Honda sich entschloß, eine Nachfolgerin zu präsentieren. Immerhin ist eine Gold Wing kein schnelllebiger Marketing-Schmäh, der nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung verschwinden dürfte, wenn das Publikum nicht mehr darauf anspricht. Umso überraschender und beachtlicher, dass Honda bei der neuen Gold Wing und der Gold Wing Tour kaum einen Stein auf dem anderen gelassen hat: Neues Chassis, neue Aufhängung, vorne sogar eine völlig neue Radführung, stark überarbeiteter Motor, neues Design und so viel Elektronik, dass die neue Wing als Hightech-Tourer bezeichnet werden darf.

Schlank und zierlich im Vergleich zur alten Gond Wing

Daher macht diese neue Gold Wing nun auch (fast) alles besser, es gibt wenige Dinge, die ohnehin nur die eingefleischten Fans der alten Gold Wing-Generation stören dürften. Beginnen wir beim Design: Fast schon schlank sieht die neue Gold Wing aus, vor allem wenn sie neben der alten steht, die mit ihrer übermächtigen und breiten Verkleidung eher wie ein schmales Cabrio wirkt. Die neue baut hingegen viel eleganter und zierlicher, der sportlich gestaltete LED-Scheinwerfer dominiert die Front und das Windschild baut eher hoch als breit - also ebenfalls ganz anders als die alte.

Guter Windschutz auf der neuen Gold Wing Tour - auch bei nur 8 Grad

Dennoch muss man keineswegs auf guten Windschutz verzichten, meine Befürchtung, dass die alte Gold Wing mit ihrer Panoramascheibe das besser könnte, war unbegründet. Denn sogar Temperaturen von nur 8 Grad Celsius konnten uns bei den Testfahrten im sonst so milden Texas in den USA nicht zum Zittern bringen, die Verkleidung und die Scheibe leiten den Fahrtwind perfekt um den Fahrer und lassen in der obersten Position des Windschilds keinen unangenehmen Zug spüren. Und ich hätte es bestimmt gespürt, war ich doch so übermütig und fuhr zunächst die voll ausgestattete Gold Wing Tour lediglich mit einem Jet-Helm.

Honda Gold Wing Tour - bewaffnet mit Sitz- und Griffheizung

Aber mein Urvertrauen in die Wing wurde nicht enttäuscht, einfach das Schild elektrisch in die höchste Position und schon herrscht völlige Windstille hinter der glatten Scheibe, die völlig ohne Kanten und Verzerrungen eine klare Durchsicht erlaubt. Ebenso gut ist die Verkleidung für den Rest des Körpers, denn obwohl die Sitzposition weitaus aktiver wurde, ist man bestens vor Wind und Wetter geschützt. Wenn auch die Schienbeine und Füße bei der alten Gold Wing mit ihrer wuchtigen Verkleidung fast schon wie auf einem Roller abgeschirmt wurden. Das ist bei der neuen geringfügig schlechter, unser Guide, der noch das alte Modell fuhr, hatte blitzblanke Stiefel, wir auf der neuen Gold Wing hatten fünf Wasserspritzer an den Schuhen. Also eigentlich auch vernachlässigbar. Zusätzlich bewaffnet mit jeweils fünffach verstellbarer Sitz- und Griffheizung sind selbst Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt kein Problem, die Gold Wing ohne Topcase muss aber auf die Sitzheizung verzichten.

Seidig, sanft und potent - der Sechszylinder-Boxermotor der neuen Gold Wing

Dafür wurde durch die neue Verkleidung die Aerodynamik stark verbessert, sozusagen statt Einbauküche nur eine schlanke Vitrine, was sich zusätzlich in einem niedrigeren Verbrauch niederschlägt. Knapp über sechs Liter schluckte die Gold Wing bei gemischtem Fahrbetrieb - das bedeutet bei mir alles ausprobieren, teilweise ohne Rücksicht auf Effizienz. Fährt man hingegen ganz normal, gehen sich Werte unter 6 Litern bestimmt aus. Nicht schlecht für einen Boxer-Sechszylinder mit 1833 Kubik Hubraum, 126 PS bei 5500 Umdrehungen und gewaltigen 170 Newtonmeter Drehmoment bei 4500 Touren.

Weniger Gewicht und mehr Dynamik auf der neuen Honda Gold Wing

Damit liegen die Werte zwar nur knapp über jenen der Vorgängerin, erlauben dank erheblich gesenktem Gewicht aber doch deutlich mehr Dynamik - die neue wiegt in der Version ohne Topcase 365 Kilo, als Gold Wing Tour mit Topcase 379 Kilo und als Topmodell Gold Wing Tour DCT, also samt Doppelkupplungsgetriebe 383 Kilo. Die gesteigerte Dynamik liegt also gar nicht so sehr am Triebwerk, das nach wie vor voll und ganz auf Souveränität ausgelegt ist. Leise surrend setzt sich die Gold Wing in Bewegung, sanft schnurrt der Sechsender, röhrt nur bei höheren Drehzahlen dumpf und fällt lediglich durch erhöhte Ansauggeräusche auf. Ansonsten sorgt eher das neue Chassis und die viel aktivere Aufhängung für eine weitaus sportlichere Fahrweise. Dabei wurde das Vorderrad mit der neuartigen Doppel-Querlenkeraufnahme noch mehr entkoppelt als bei der konventionellen Telegabel der Vorgängerin. Dennoch funktioniert alles viel präziser und direkter - glücklicherweise habe ich mir ausbedungen, auch die alte Gold Wing fahren zu dürfen, ist ja doch über 2 Jahre her, dass ich das Schlachtschiff gefahren bin.

Die neue Gold Wing mit geänderter Sitzposition aber unverändertem Komfort

Denn während sich jene Gold Wing, die seit 2001 ihren Dienst versieht, in Kurven aufschaukelt und viel Fingerspitzengefühl fordert, fährt die neue Wing wie auf Schienen und lässt sich zudem viel aktiver bewegen. Die Sitzposition, so bequem und entspannt sie auch ist, scheint der Schlüssel zum Erfolg zu sein, rückt sie doch knapp 40 Millimeter näher an das Vorderrad und erlaubt direktere Impulse. Möglich wurde das zum einen durch die neue vordere Aufhängung, die dafür sorgt, dass das Vorderrad nur direkt nach oben federt anstatt schräg oben, wie es bei herkömmlichen Federgabeln nun mal üblich ist. Zum anderen durch die kompaktere Bauweise des Motors, dessen Starter mit der Lichtmaschine kombiniert wurde, was klarerweise in weniger Volumen resultiert.

40 Liter weniger Stauraum - ein unverzeihlicher Rückschritt?

Apropos Volumen, eine Sache kann die alte Gold Wing tatsächlich besser: Der Stauraum in den Koffern und im Topcase ist bei der neuen ein wenig geschrumpft, insgesamt stehen 110 Liter Laderaum zur Verfügung, die beiden Seitenkoffer je 30 Liter, das Topcase der Tour-Version 50 Liter. Bei der alten sind es immerhin 150 Liter, also 40 Liter mehr Volumen. Grundsätzlich hätte ich es nicht gemerkt, das Kamera- und Videoequipment konnte ich im Topcase, das dank größerer Öffnung ohnehin besser zu beladen ist, locker verstauen. Und auch den Rucksack mit der Ersatzkleidung musste ich zwar ein wenig hineinstopfen, bekam ihn aber durchaus unter. Erst durch den Wechsel auf die alte Gold Wing merkte ich, wie einfach ich diesen Rucksack im Seitenkoffer der alten Version unterbrachte - wahrlich Platz in Hülle und Fülle. Alllerdings geht es Honda bei der neuen Gold Wing unter anderem um Neukunden, auch um jüngeres Publikum und da haben die Marktforscher herausgefunden, dass diese 110 Liter für einen Wochenend-Ausflug reichen. Und das tun sie ja auch.

Die Bremse der neuen Gold Wing - fast 20 Jahre Unterschied

Fast 20 Jahre Unterschied zur alten Gold Wing spürt man auch bei der Bremsanlage, die neue Wing vertraut auf 320er-Doppelscheiben und radial montierte Sechskolbenzangen vorne, sowie eine 316er-Scheibe mit Dreikolbenzange hinten, die als kombinertes System D-CBS (Dual-Combined Braking System) brachial zupacken. Es reicht sogar im Normalfall die hintere Bremse zu betätigen, da durch die Kombination mit der vorderen Anlage auch die Scheiben an der Front gefühlvoll gepackt werden und somit ausreichend verzögern. Im Ernstfall packt man aber besser auch vorne zu und kann auf ein sanft regelndes ABS vertrauen. Lediglich auf ein Kurven-ABS muss die neue Gold Wing verzichten, da will man sich wohl noch ein klein wenig Spielraum für das erste Update in einigen Jahren offen lassen. Ach ja, auch ein adaptives Kurvenlicht besitzt sie nicht, das fesche Scheinwerfergebilde mit großen Reflektoren verspricht aber auch so eine ausgezeichnete Ausleuchtung.

Das Ride-by-Wire-System der neuen Gold Wing erlaubt viele Zusatz-Features

Ansonsten ist aber alles mit an Bord, was derzeit Rang und Namen in Sachen Elektronik hat. Gesteuert durch ein Ride-by-Wire-System erlaubt die neue Gold Wing die Wahl aus vier verschiedenen Fahrmodi, die wiederum das Ansprechverhalten des Triebwerks, der Traktionskontrolle und des elektronisch verstellbaren Fahrwerks ändern. Der Modus Tour ist stets voreingestellt, schaltet man also seine Gold Wing aus, startet sie beim nächsten Mal wieder mit Tour. Etwas seltsam, wenn man bedenkt, dass sich sogar das Windschild die vorherige Position merkt, beim Ausschalten in die unterste Position fährt und bei der nächsten Fahrt ab 5 km/h das Schild wie von Geisterhand wieder in die letzte Stellung bringt.

DCT Doppelkupplung für die Honda Gold WIng Tour

Das Umschalten der Fahrmodi geht aber so einfach per Druckknopf für den rechten Zeigefinger (per Daumen auf der einfachen Gold Wing), dass es nicht weiter schlimm ist, den gewünschten Modus wieder einzustellen. Bei Tour befindet sich der Motor in einer angenehmen Stellung, spricht genügend agil an und stört nicht mit unangenehmem Ruckeln. Auch das Fahrwerk ist komfortabel justiert, die Traktionskontrolle werkt unauffällig und das DCT (nur im Topmodell Gold Wing Tour DCT samt Airbag) schaltet sogar etwas spät hoch, läßt also den Motor etwas sportlicher ausdrehen, als es das hohe Drehmoment eigentlich bräuchte. Vor allem nachdem man das Gas aufgerissen hat und das DCT herrlich sportlich einen oder gar zwei Gänge zurück schaltet, bleibt diese Fahrstufe dann zu lange eingestellt, da würde man selbst schon lange wieder höher schalten. Offenbar wartet das System ab, ob es nun extrasportlich zur Sache gehen soll. Immerhin stört auch diese Eigenheit nicht weiter, kann man doch ganz einfach per Tasten am linken Lenker ganz einfach mit dem Zeigefinger hinaufschalten oder per Daumen herunterschalten - auch im automatisierten Modus.

Den Sport-Modus hat die neue Gold Wing doch gar nicht nötig

Für noch sportlichere Fahrweise gibt es ohnehin den Sport-Modus, der die Traktionskontrolle etwas freizügiger macht, das Fahrwerk etwas straffer und den Motor fast schon giftig ansprechen lässt. Meiner Meinung nach auf einer Gold Wing nicht unbedingt notwendig, man kann es einmal probieren, um das Potential des kräftigen Motors zu spüren, dann reicht aber der Tour-Mode allemal. Vor allem dreht das DCT im Sport-Modus die Gänge noch weiter aus und der Motor wird in den hohen Drehzahlen noch lauter - das hat eine Gold Wing doch gar nicht nötig.

Perfekte Abstimmung im Econ-Mode

Viel besser passt da schon der Econ-Modus, der vom Namen her natürlich für eine ökonomische Fahrweise steht, allerdings auch am besten den gediegenen Charakter der Gold Wing vermittelt. Der Motor spricht herrlich sanft an, die Traktionskontrolle bleibt trotz geschärfter Sinne unauffällig, das Fahrwerk stellt auf passenden Komfort und das DCT schaltet früher in den nächsten Gang, wodurch das enorme Drehmoment des Sechszylinders voll zur Geltung kommt. Vor allem macht sich in diesem Modus der Komfortgewinn durch die automatisierte Doppelkupplung besonders bemerkbar - man lässt das System optimal für sich arbeiten und genießt den vollen Komfort. Besonders edel ist dabei, dass das DCT-System auf der neuen Wing sieben Vorwärtsgänge besitzt, also noch einen Overdrive, der die Drehzahl senkt weil es der kräftige Motor ohnehin ohne Probleme verkraftet. Bleibt schließlich noch der Rain-Mode, der weitestgehend dem Econ-Mode entspricht, also alles ganz sanft und ruhig angeht.

Das elektronische Fahrwerk der Gold Wing Tour-Modelle erlaubt noch nehr

Auf einzelne Parameter kann dabei nicht zugegriffen werden, also ist es nicht möglich, das DCT im Sportmodus und das Fahrwerk im Econ-Modus zu fahren, allerdings kann die Federvorspannung bei den Modellen mit elekronischem Fahrwerk per Knopftdruck geändert werden (bei der Gold Wing ohne Topcase per Handrad). Fahrer, Fahrer mit Gepäck, Fahrer mit Beifahrer und Fahrer mit Beifahrer und Gepäck sind die vier wählbaren Einstellungen.

Völlige Entspannung auf der neuen Honda Gold Wing

Dass sich die neue Gold Wing trotz gesteigerter Sportlichkeit also immer noch bestens für die weite Reise empfiehlt, spürt man auch am Gesamtkomfort. Wir starteten bei 8 Grad Außentemperatur und Regen auf eine 400 Kilometer-Tagesetappe und kehrten nach weiteren 300 Kilometern bei besserem Wetter am nächsten Tag zurück - und stiegen völlig entspannt und ohne jegliche Schmerzen ab. Da gab kein einziger Journalist Beschwerden an, wie es bei manchen anderen Motorrädern, die sich komfortabel bezeichnen, der Fall ist. Da drückst schon mal der Hintern, da schmerzt schon mal der Nacken, auf der Gold Wing aber nichts dergleichen.

Unzählige Komfort-Features auf der neuen Honda Gold Wing

Hinzu kommen dann noch Komfortfeatures wie "Smart Key", ein schlüsselloses Startsystem bei dem lediglich ein Knopf auf der Konsole gedreht werden muss, um die Zündung zu aktivieren, der Schlüssel kann hingegen in der Tasche bleiben. Sogar Apple "CarPlay" ist mit an Bord, wer also ein iPhone besitzt, kann seine Benutzeroberfläche auf das riesige 7 Zoll-Display der Gold Wing spiegeln und - vorausgesetzt er nutzt ein Bluetooth-Headset - Anrufe tätigen, entgegen nehmen und sich Meldungen vorlesen lassen. Nutzer von anderen Herstellern außer Apple müssen aber nicht verzweifeln, auch sie können per Bluetooth ihr Gerät verbinden und beispielsweise Musik hören - was aufgrund der tollen Boxen ein wahres Vergnügen darstellt. Auf der Gold Wing durch das fehlende Topcase nur zwei Boxen vorne, auf der Gold Wing Tour zusätzlich zwei, ins Topcase integrierte Boxen.

Navigation Serie auf allen neuen Gold Wings

Mit den Armaturen hat das riesige Display im Übrigen nichts zu tun, Tacho und Drehzahlmesser bleiben jeweils links und rechts vom Display analog, kleine Anzeigen darunter und dameben informieren über alle wichtigen Daten. Der Bildschirm dient allerdings sehr gut dem, in allen Versionen integrierten Navigationssystem, das auf dem riesigen Display natürlich ausgezeichnet dargestellt wird. Ohne Navi bleibt allerdings eine riesige Fläche, die sich doch eigentlich bestens zur Darstellung verschiedener Daten geeignet hätte. Zudem können die fahrdynamischen Einstellungen - angeblich aus Sicherheitsgründen - nicht während der Fahrt geändert werden. Und im Stand bräuchte ich dafür eigentlich gar nicht so ein großes Display. Aber genug geraunzt, störend ist der Bildschirm keinesfalls und die Bedienung über das Vierwege-Bedienfeld samt Bestätigungsbutton am linken Lenker ist vorbildlich einfach und intuitiv. Ebenso die Bedienung der Cruise Control am rechten Lenker und jene von Sitz- und Griffheizung über das Bedienfeld auf der Mittelkonsole.

DIe Honda Gold Wing im Bagger-Style

Während das Navi, das riesige 7 Zoll-Farbdisplay und eine Berganfahrhilfe HSA (Hill Start Assist) bei allen drei Modellen, die es in Europa geben wird, serienmäßig dabei sind, unterscheiden sich die Versionen durch folgende Details: Die Gold Wing (ohne Topcase) ist der Einstieg in die Gold Wing-Welt, sozusagen die neue F6B und daher auch optisch ganz im Bagger-Stil. Sie wird nur mit Sechsgang-Schaltgetriebe und einer niedrigeren Scheibe geliefert, besitzt kein elektronisches Fahrwerk, keine Traktionskontrolle(!) und keine Sitzheizung, dafür aber einen mechanischen Rückwärtsgang so wie bei der alten Gold Wing. Mit 29.990 Euro in Österreich, 25.990 Euro in Deutschland und 26.600 Franken in der Schweiz ist sie zwar kein Schnäppchen, rechtfertigt den Preis aber mit ihrer umfangreichen Ausstattung, coolen Features und edler Fahrbarkeit. Das Topcase kann übrigens nachträglich montiert werden, die Aufnahme dafür ist also auch auf der Gold Wing vorhanden.

Mehr geht wirklich nicht - die Honda Gold Wing Tour DCT

Die Gold Wing Tour verwöhnt zusätzlich serienmäßig mit dem 50 Liter-Topcase samt zwei Musikboxen, Sitzheizung, Traktionskontrolle, Hauptständer und einem elektronisch verstellbaren Fahrwerk samt elektrisch verstellbarer Federvorspannung. Für 35.990 Euro in Österreich und 31.990 Euro in Deutschland bekommt man meiner Meinung nach die goldene Mitte aus dem Gold Wing-Sortiment - fast alle Innovationen, die in der neuen Gold Wing stecken, finden sich bereits in diesem Modell. Bleibt allerdings noch das Topmodell Gold Wing Tour DCT, das mit 39.990 Euro in Österreich, 35.990 Euro in Deutschland und 36.850 Franken in der Schweiz das Geldbörserl doch schon empfindlich belastet. Dafür bekommt man zusätzlich zur ohnehin schon umfangreichst ausgestatteten Gold Wing Tour das herrliche Honda-DCT dazu, ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das sowohl manuell als auch automatisiert funktioniert samt Kriechgang vor- und rückwärts - perfekt zum rangieren und reversieren. Zusätzlich noch den einzigen Airbag, den es serienmäßig auf einem Motorrad gibt und auf den man eigentlich nur verzichten möchte, solange man ihn nicht braucht. Jetzt geht wirklich nicht mehr mehr.

Fazit: Honda GL 1800 Goldwing 2018

Die neue Honda Gold Wing ist ein großer Wurf, sowohl in Sachen Ausstattung als auch Fahrdynamik. Der Motor bleibt ein herrlich sanfter Sechsylinder-Boxer, der seine Bestimmung nach wie vor in der Souveränität von unten heraus findet. Dennoch wird die Gold Wing durch weniger Gewicht und vor allem durch ein neues Fahrwerk viel agiler und sportlicher. An Bequemlichkeit mangelt es trotzdem nicht, der Sitzkomfort ist herrlich, der Windschutz durch die etwas niedrigere Scheibe ausreichend - der Optik tut es aber gut. Die Gold Wing Tour-Modelle haben ohnehin eine höhere Scheibe und Topcase dabei. Theoretisch kann man die Gold Wing mit Topcase und höherer Scheibe zur Gold Wing Tour aufrüsten, dann fehlt aber die Traktionskontrolle, die bei Gold Wing Tour und Gold Wing Tour DCT serienmäßig dabei ist.


  • sanfter Sechszylinder-Boxermotor
  • guter Sound - sowohl Motor als auch Boxen
  • elektrisch verstellbares Windschild
  • 4 Fahrmodi
  • serienmäßiges Navi
  • Rückwärtsgang
  • Heizgriffe
  • Tempomat
  • Apple CarPlay
  • Motor wird laut im oberen Drehzahlbereich
  • weniger Stauraum als Vorgängerin
  • durchschnittlicher Windschutz bei der Bagger-Version

Fazit: Honda GL 1800 Goldwing Tour 2018

Die neue Honda Gold Wing Tour ist ein großer Wurf, sowohl in Sachen Ausstattung als auch Fahrdynamik. Der Motor bleibt ein herrlich sanfter Sechsylinder-Boxer, der seine Bestimmung nach wie vor in der Souveränität von unten heraus findet. Dennoch wird die Gold Wing Tour durch weniger Gewicht und vor allem durch ein neues Fahrwerk viel agiler und sportlicher. An Bequemlichkeit mangelt es trotzdem nicht, der Sitzkomfort und der Windschutz sind einmalig. Die vielen Features sind einfach herrlich - viel mehr geht nicht. Lediglich beim Stauraum muss man mit weniger auskommen, 40 Liter Volumen fehlen der neuen Gold Wing Tour gegenüber der Vorgängerin.


  • sanfter Sechszylinder-Boxermotor
  • guter Sound - sowohl Motor als auch Boxen
  • elektrisch verstellbares Windschild
  • 4 Fahrmodi
  • Traktionskontrolle
  • elektronisch verstellbares Fahrwerk
  • serienmäßiges Navi
  • Rückwärtsgang
  • Heizgriffe
  • beheizter Sattel
  • Tempomat
  • Hauptständer
  • Apple CarPlay
  • Motor wird laut im oberen Drehzahlbereich
  • weniger Stauraum als Vorgängerin

Fazit: Honda GL 1800 Goldwing Tour DCT 2018

Die neue Honda Gold Wing Tour DCT ist ein großer Wurf, sowohl in Sachen Ausstattung als auch Fahrdynamik. Der Motor bleibt ein herrlich sanfter Sechsylinder-Boxer, der seine Bestimmung nach wie vor in der Souveränität von unten heraus findet. Dennoch wird die Gold Wing Tour durch weniger Gewicht und vor allem durch ein neues Fahrwerk viel agiler und sportlicher. Das Doppelkupplungsgetriebe DCT (Dual Clutch Transmission) passt perfekt zur Gold Wing Tour, vor allem die automatisierte Stufe Econ bereichert den Komfort ungemein. Der Sport-Modus ist vielleicht etwas zu sportlich geraten, an Bequemlichkeit mangelt es trotzdem nicht. Der Sitzkomfort und der Windschutz sind einmalig, die vielen Features sind einfach herrlich - mehr geht nun wirklich nicht. Lediglich beim Stauraum muss man mit weniger auskommen, 40 Liter Volumen fehlen der neuen Gold Wing Tour gegenüber der Vorgängerin.


  • sanfter Sechszylinder-Boxermotor
  • guter Sound - sowohl Motor als auch Boxen
  • tolles DCT Doppelkupplungsgetriebe
  • elektrisch verstellbares Windschild
  • 4 Fahrmodi
  • Traktionskontrolle
  • serienmäßiger Airbag
  • elektronisch verstellbares Fahrwerk
  • serienmäßiges Navi
  • Rückwärtsgang
  • Heizgriffe
  • beheizter Sattel
  • Tempomat
  • Hauptständer
  • Apple CarPlay
  • Motor wird laut im oberen Drehzahlbereich
  • weniger Stauraum als Vorgängerin

Bericht vom 24.01.2018 | 77.765 Aufrufe

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts