Honda Monkey 2019 Test

Weniger geht nimmer!

Die Monkey zählt zweifelsohne zu einem der legendärsten Motorräder aus dem Hause Honda. Nach langer Stille haben die Japaner das Kultbike aus den 60er und 70er Jahren wiederbelebt und mit moderner Technik vollgepackt. Was sollen wir sagen? Wir konnten nicht widerstehen! Kurz mal nicht aufgepasst und schon war der Kaufvertrag unterschrieben! Der erste Test mit unserer neuen Honda Monkey!

Alles begann in den 1960er Jahren, als Honda Ingenieure Kinderbikes in einem japanischen Freizeitpark ausstellten, um Werbung für die eigene Firma zu machen. Die Resonanz war so gut, dass nach einer anfänglichen Kleinserie das Motorrad für Erwachsene angepasst wurde und letztendlich in den Verkauf ging. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte: die Monkey wurde zum Funbike schlechthin und die Customizing Szene war verrückt nach dem Miniatur Motorrad.

Europa und Amerika bekamen Ersatz

Während die ursprüngliche Monkey Z50 bis 2017 in Japan verkauft wurde (mit diversen technischen Neuerungen), war der Verkauf des Kultbikes in Europa bereits lange eingestellt. Es gab zwar Alternativen von kleinen Herstellern, das nächste wirkliche Minibike von Honda kam erst 2014 in Form der MSX 125 oder Grom, wie sie in Amerika genannt wird. Schon sie war und ist immer noch ein beliebtes Funbike, das häufig auch als Miniatur-Stunt-Bike verwendet wird. Sie zeigte Honda, dass die Kundschaft weiterhin Interesse an kleinen Motorrädern hat und man keine 200 PS braucht, um gute Verkaufszahlen zu erzielen. Deshalb sitzen wir heute wieder auf einer Honda Monkey - modern, aber im Styling der 60er und 70er Jahre!

Honda Monkey Technische Daten - von allem wenig, aber in einem stimmigen Paket!

Doch genug vom Vergangenen, wie steht die Honda Monkey im Jahr 2019 da? Ihr A1-Führerschein-konformer 125ccm Einzylinder leistet 9,4 PS bei 7.000 U/min und 11 Nm bei 5.250 U/min. Nicht viel Leistung, ohne Gegenwind reicht es aber dank ihres niedrigen Gewichts von nur 107 Kilogramm (fahrbereit) für eine Höchstgeschwindigkeit von circa 100 km/h - abhängig vom Fahrergewicht. Denn das sollte nicht zu hoch sein! Mit einer maximalen Zuladung von 104 Kilogramm darf das Mittagessen nicht zu groß ausfallen und auch der Transport von zwei Personen ist alleine schon wegen der fehlenden Zulassung unmöglich.

Sitzposition auf der Monkey - der Affe am Schleifstein?

Böse Zungen behaupten, dass der Name Monkey von der Sitzposition stammt, die dem sprichwörtlichen "Affen am Schleifstein" entspricht. Alle, die sich vor einer unwürdigen Sitzposition fürchten können entwarnt sein: vergleicht man die Dimensionen der Ur-Monkey mit der heutigen Version, wirkt die Honda aus dem 21. Jahrhundert wie ein ausgewachsenes Motorrad. Aber eben nur im Vergleich. Das Sitzdreieck ist auf der 775 mm hohen Sitzbank sehr kompakt, die Knie befinden sich beinahe auf Höhe der Handgelenke. Sorgt das für Abzüge während der Fahrt? Nicht unbedingt, denn wer sich etwas anderes erwartet, ist bei der Honda Monkey falsch! Es entlockt viel mehr ein Lachen und für Freude bei jedem Aufstieg! Auch MEX, unser größter Pilot, kommt mit seinen 190 cm mit der Sitzposition zurecht. Entscheidet man sich für die Monkey, weiß man, worauf man sich einlässt!

Honda Monkey Fahrverhalten - es braucht nicht viel für jede Menge Emotion!

Eines ist klar: auf der Monkey 125 wird man weder Rennen gewinnen, noch im Winkelwerk wettbewerbsfähig sein. Doch wer braucht das überhaupt? Die Honda gibt ein zufriedenstellendes Gefühl der Einsamkeit, denn man kann und will sich mit nichts und niemandem vergleichen. Einfach nur du und dein Äffchen. In dieser eigenen Welt angekommen, freut man sich, dass selbst ein kleiner 125er Motor überraschend bassig klingen kann, auch wenn der Sound vom Endtopf eine Spur mutiger sein könnte. Zusätzlich verlangt die Honda einiges vom Fahrer ab, denn auf ihr muss noch aktiv Motorrad gefahren werden! Sobald die Drehzahl zu tief fällt, ist es auch mit dem Vortrieb vorbei und der nächst-niedrige Gang muss wieder reingekickt werden. Will man das meiste aus dem 125er Motörchen herausholen, muss man immer am Ball bleiben!

Der Spaß endet bei 100 km/h, was auch der Komfortgrenze im Sattel entspricht. Kurzer Radstand (1155 mm) und kleine 12 Zoll Räder sind kein Rezept für stabiles Fahrverhalten, was während der Höchstgeschwindigkeit nochmals deutlich wird. Auch in kurvenreichen Gebieten lässt sich die Monkey per se nicht als sportliches Motorrad bezeichnen. Trotz 31 mm Upside Down Gabel und Stereo Federbeinen befindet sich die Fahrwerksabstimmung auf der sehr weichen Seite, was dem Komfort zugute kommt, der Sportlichkeit aber ein Bein stellt. Aber auch diese vermeintliche "Schwäche" kann sich die Monkey erlauben, denn dank ihrer kompakten Ausmaße und dem geringen Gewicht reichen die Brems- und Fahrwerkskomponenten trotzdem vollkommen aus, um puren Spaß auf zwei Rädern zu verspüren. Außerdem nicht vergessen: die Honda Monkey wurde nie als sportliches Motorrad angepriesen!

Honda Monkey Optik - Kultfaktor passt!

Man muss nicht in der Zeit der originalen Honda Monkey gelebt haben, um das neuen Äffchens als absolutes Kultobjekt zu erkennen. Klein, putzig und bei jedem beliebt! Selbstverständlich konnte Honda nicht in der Zeit stehen bleiben, weshalb der neuen Monkey rundum LED Beleuchtung verpasst wurde. Nicht zu verspielt, sondern sehr dezent - so muss das sein! Das restliche Design orientiert sich aber stark an den Ur-Monkeys und punktet mit Metallemblemen am Tank, einem klassischen Monkey-Schriftzug am abnehmbaren Seitenfach und dem altbekannten Honda Schriftzug auf der Sitzbank. Der Sattel lässt sich im übrigen nicht so einfach abnehmen, dazu müssen seitlich zwei Schrauben gelöst werden, um das Batteriefach zu enthüllen. Für Dokumente, Werkzeug- und Erste-Hilfe Tasche hat Honda die linke Verkleidung mit einem kleinen Stauraum versorgt.

Einzig das Dispay enttäuscht an der Honda Monkey. Die LC-Einheit entspricht der heutigen Zeit, die Ablesbarkeit stammt aber eher von gestern. Inbesondere bei direkter Sonneneinstrahlung sind die Anzeigen viel zu dunkel beleuchtet, sodass man seine aktuelle Geschwindigkeit eher schätzen muss - zum Glück ist Rasen keine Stärke der Monkey! Neben der zentralen Geschwindigkeitsanzeige findet man noch eine Tankanzeige, einen Gesamtkilometer- und zwei Tripzähler. Sehr minimalistisch, wie der Rest des Motorrads.

Honda Monkey Preis

Fazit: Honda Monkey 125 2019

Sucht man im Lexikon nach dem Wort "Freude", sollte daneben gleich ein Bild der Honda Monkey erscheinen. Sie ist das perfekte Motorrad für alle, die sich nicht allzu ernst nehmen und ein kultiges Funbike suchen. Denn egal wie anstrengend der Tag in der Arbeit, der Schule, etc. war, ein kurzer Ausritt auf der Honda Monkey lässt alles schnell vergessen. Schüchtern darf man aber nicht sein, denn kein anderes A1-Bike ist solch ein Magnet für neugierige Blicke, die sich schnell in ein breites Grinsen verwandeln. Die Honda Monkey - ein Synonym für Spaß auf zwei Rädern!


  • Kultfaktor
  • kompakte Ausmaße
  • Optik
  • Spaßfaktor
  • guter Motorsound
  • handliches Fahrverhalten
  • LC-Display schlecht beleuchtet
  • nervös bei hohem Tempo

Bericht vom 01.03.2019 | 210.879 Aufrufe

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