Honda CB650F Test
Honda CB650F - die neue Hornet 600? |
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Ob es nachhaltig und klug ist, wird sich zeigen. Honda verzichtet jedenfalls im Segment der Mittelklasse-Naked Bikes auf eine Hubraum- und Leistungssteigerung auf das Niveau der Konkurrenz. Stattdessen schieben die Japaner mit der CB650F ein weiteres, günstiges Einsteiger-Modell nach. |
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Honda fährt ein radikales Modellprogramm, die Japaner brachten in den letzten beiden Jahren so viele neue Modelle, wie andere - auch nicht so kleine - Hersteller in 10 Jahren schaffen. Das macht allerdings die Übersicht nicht unbedingt leichter und still und heimlich müssen natürlich auch einige Modelle dran glauben. Unter anderem die jahrelang so beliebte Hornet 600, die ursprünglich die Klasse der 600er-Naked Bikes mitbegründete. Sentimentalität scheint in diesem Segment aber fehl am Platz zu sein, immerhin ist die Konkurrenz sowohl beim Hubraum als auch bei der Leistung in höhere Sphären entschwunden - und leider auch beim Preis. | |
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Da macht Honda wieder mal nicht mit, der Plan, ein lückenloses Einsteigerprogramm aufzustellen und in nahezu jedem Segment ein günstiges Modell parat zu haben, erfordert auch bei den Mittelklasse-Naked Bikes einen kleinen Rückschritt. Allerdings macht sich dieser vorrangig am Papier und weniger im Fahrbetreib bemerkbar. Die neue CB650F leistet nämlich "nur" 87 PS bei 11.000 Touren, die Hornet 600 hat mit ihren 102 PS bei 12.000 Umdrehungen immerhin 15 PS mehr. Beim Drehmoment kann die neue CB650F aber schon mehr punkten, aus ihren 649 Kubik Hubraum schöpft sie 63 Newtonmeter und liegt mit der Hornet (63,5 Newtonmeter) nahezu gleichauf, stellt es aber schon bei 8000 Touren bereit, die Hornet erst bei 10.500. Im Fahrbetrieb fällt der Motor dann auch gleich ab dem ersten Meter durch ein sehr unaufgeregtes und bereits von weit unten durchzugsstarkes Benehmen auf - da ruckelt und stampft nichts, da wird stoisch hachgedreht. Allerdings tut sich dann auch im mittleren Drehzahlbereich nichts Entscheidendes, wer eine Kraftexplosion erwartet, wird enttäuscht. Erst noch weiter oben ab 9000 Touren nimmt das Vierzylinder-Triebwerk so richtig Fahrt auf, ohne jedoch zu aggressiv oder gar brachial zu werden. Nicht vergessen, die CB650F will auch Einsteigern gefallen. |
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Ein Punkt, der wiederum jedem, egal ob Anfänger oder Profi, gefallen wird, ist die Bremsanlage. Beim ersten Blick auf die Zweikolbenzangen an der Front stellte ich mich bereits auf weit vor der Kurve geplante Bremsmanöver ein, damit die Verzögerung am Ende auch hinhaut. Allerdings belehrt mich die Bremserei der CB650F eines Besseren: Auch eine Zweikolben-Anlage ohne Radial- und Monobloc-Schnickschnack kann ausgezeichnet funktionieren. Dabei reichen sogar zwei Finger für die Bedienung und die gute Dosierbarkeit macht die Bremse auch für Ungeübte gut nutzbar. | |
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Beim Design setzt Honda ebenfalls auf Sportlichkeit, die Reduktion auf das Wesentliche beschert der CB650F ein sehr knapp geschnittenes und daher fesches Kleid mit wenig Stoff. Die Überhänge vorne und hinten sind kurz, die Scheinwerferverkleidung ist schmal und die Seitenverkleidungen sind funktional. Besonders gelungen sind die vier polierten Krümmer vor dem Motor und der fesch verkleidete Endtopf, die der CB650F ein herrlich minimalistisches und sportliches Aussehen verleihen. | |
Der Motor dreht sehr geschmeidig hoch und überfordert niemanden. Mit seinen 87 PS ist er aber eher auf der braven Seite, sicher nicht brachial. | Die Armaturen sind gut verteilt - links die wichtigen Dinge, rechts die Zusatzinfos. Wie immer wäre ein analoger Drehzahlmesser besser ablesbar. |
Die Sitzposition soll Fahranfänger nicht erschrecken, der Fahrer sitzt also aufrecht und gut in die Maschine integriert. Die CB650F läßt sich trotzdem sportlich bewegen. | |
Dass mit dem neuen Mittelklasse-Naked Bike aber eben auch Fahranfänger angesprochen werden, merkt man an der Sitzposition und am Fahrwerk. Für eine adäquate Sitzhöhe, die auch kleineren und weniger versierten Fahrern nicht zum Verhängnis wird, ist man tief in die Maschine integriert und genießt dadurch auch eine angenehm aufrechte Sitzposition. Das Fahrwerk ist, wie so oft, wenn außer der Federvorspannung im Heck nichts verstellt werden kann, ein gelungener Kompromiss aus Sport undKomfort - die CB650F wirkt weder schwammig noch bretthart und kann somit sowohl den Einsteiger als auch den Fortgeschrittenen überzeugen. Mit der Funktion und vor allem der coolen Optik der Upside-Down-Gabel auf der Hornet kann sie allerdings nicht mithalten. | |
Schlaues "Downsizing" bei den Honda-Naked Bikes. |
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Fazit Das Trauern um die Hornet 600 ist also insofern verständlich, als der Name Hornet damit aus dem Honda-Programm verschwindet - vorerst zumindest. Mit der CB650F kommt rein technisch aber ein schlauer Ersatz, der das Spektrum vom Anfänger bis zum puristischen Naked Bike-Fan abdeckt. Die Optik ist gelungen, die Bremse überraschend kräftig, das Fahrwerk ein tadelloser Kompromiss und der Motor ein sanfter und souveränder Genosse. Für diese stimmige und hochwertige Kombination geht schließlich auch der Einführungspreis von knapp unter 8000 Euro in Ordnung. Weitere Tests mit der Honda CB650F |
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Text: Vauli |
VAULI
Weitere Berichte
Fazit: Honda CB650F 2014
Die Optik ist gelungen, die Bremse überraschend kräftig, das Fahrwerk ein tadelloser Kompromiss und der Motor ein sanfter und souveränder Genosse. Für diese stimmige und hochwertige Kombination geht schließlich auch der Einführungspreis von knapp unter 8000 Euro in Ordnung.- Ausgezeichnete Bremsmanöver möglich
- gelungenes, sportliches Aussehen
- aufrechte, angenehme Sitzposition.
- Nix
Bericht vom 18.04.2014 | 42.773 Aufrufe