S1000R Tracktest

BMW S 1000 R Tracktest. Das BMW S 1000 R Nakedbike auf der Rennstrecke. Stark genug auf der Start-Ziel?
BMW S 1000 R
 

BMW S 1000 R Rennstreckentest

Die BMW S 1000 R begeisterte uns bereits auf der Landstraße. Doch ist das bayrische Nakedbike auch gut genug für die Rennstrecke? Wir fuhren die BMW auf der Rennstrecke Almeria.

 
Ich liebe es. Mit Nakedbikes auf der Rennstrecke zu fahren ist für mich einfach das Größte. Passende Rennserie gibt es dazu leider keine mehr hierzulande, aber auch beim "freien Fahren" kommt die Action nicht zu kurz. Die S 1000 R wirkt auf den ersten Blick wie geschaffen für Trackdays. Denn sie hat viele Komponenten von der supersportlichen Schwester "RR"übernommen. Anders als bei vielen Nakedbikes hat sie keine Sparefroh Schwinge, keinen günstigen Rahmen oder einen schwereren Motor. Die wesentlichen Komponenten sind erste Güteklasse. Der wesentliche Unterschied ist die andere Konzeption vom Motor.

+10 Nm, - 30 PS - wie macht sich das auf der Renne?

Die S 1000 R hat im unteren und mittleren Drehzahlbereich 10 Nm mehr als die "RR", oben fehlen dafür aber ganze 30 PS. Dieser Charakter passt zum Nakedbike, hilft aber natürlich auch Kosten zu sparen.

Im Sattel der S 1000 R fand ich mich hier auf der Strecke sofort zurecht. Denn ich kenne den Kurs sehr gut und hab hier schon bestimmt 100 Runden mit der "RR" gedreht. In den blinden Ecken half mir der breite Lenker und das bestimmte Handling der "R" sehr gut die Linie zu korrigieren. Schon nach 2-3 Runden hatte ich großes Vertrauen und konnte die Strecke voll ausnutzen. Auch hier auf der Strecke begeisterte mich das gelungene Fahrwerkssetup der S 1000 R. In den lagen Kehren, aber auch auf den Geraden ist sie für ein Nakedbike beinahe schon gespenstisch ruhig und stabil. In den Wechselkurven bietet sie aber spielerisches Handling.

 

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Im Infield schneller als die RR?

Im Vergleich zur S 1000 RR hat sie also sowohl was die Linienwahl als auch was das Handling betrifft nette Vorteile. Doch der größte Bonus im Infield ist der Motor. Während man im Sattel der Doppel-R aber auch im Sattel einer HP4 im 3. Gang immer wieder mal zu untertourig aus den Ecken kommt, der 2. Gang den Rookie in der Kurvenmitte jedoch überfordert passt der 3. Gang von der S 1000 R einfach perfekt. Man fährt das gesamte Infield in einem Gang und kann das Drehmomentplus voll auskosten.

Angesichts des tollen Durchzugs auch von unten raus, hat man trotz des niedrigeren Drehzahllimits immer genug Bandbreite zur Verfügung. Aber klar - routinierte Racer können mit perfekten Schaltzeitpunkten mit der "RR" die "R" bestimmt distanzieren. Mir gelang es nicht.

 
 

Am Ende der Geraden bremsen sich die RR dann vorbei

Die schnelle Rechts mit der folgenden langen Geraden offenbarte dann natürlich die "Schwäche" der nackten BMW im Vergleich zum Überflieger RR. Egal wie man sich am Tank platziert - der Wind drückt ab Tempo 200 gewaltig gegen den Helm und die 160 Pferde haben hier gegen die noch dazu aerodynamisch besser platzierten 192 von der RR deutlich das nachsehen. Der Adrenalinausstoß passt aber natürlich trotz des niedrigeren Speedniveaus - die Unterhosen leiden hier bei der R ganz gewaltig. Am Ende der langen Geraden leidet dann auch das Ego ein wenig. Hart hatte ich mir einen Vorsprung im Infield zu den beiden Kollegen auf der RR erkämpft am Ende kommen sie dann doch noch auf der letzten Rille vorbei.

 

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Nichts anderes als Bestnoten hat da gesamte Elektronikpaket mit Fahrhilfen und DDC verdient. Die Bits und Bytes erhöhen die Vielseitigkeit dieser Maschine ganz gewaltig. Auf dem Weg zur Strecke war es frühmorgens noch etwas kühl und der Asphalt teilweise recht schlecht und schmierig. Hier setzte ich auf Komfort und Sicherheit. Während nun auf der Strecke jener Zeitpunkt ist wo man normalerweise die Werkzeugkiste auspackt, drückte ich einfach auf den Knöpfchen am Lenker, deaktivierte die Griffheizung und verpasste dem Fahrwerk ein hartes Setup sowie der ECU und den Fahrhilfen eine Portion Racingspirit. Der Unterschied ist sofort spürbar und ich habe ohne ölige Finger sofort eine tolle Racingabstimmung. Nur den Reifendruck musste ich noch manuell um 0,3 bar absenken und fertig war die flinke Fuhre. Toll auch, dass Features wie der Quickshifter supereinfach zu implementieren sind und keine teuren Motormanagement-Teile erfordern. Wer es aber ernst meint auf der Strecke, der greift zur homologierten Akrapvic-Komplettanlage. Diese hat zwar auf dem Papier keine Mehrleistung, Informanten steckten mir jedoch "+5PS" als klare Ansage zu. Spielt Geld keine Rolle kann man mit den HP4 Zubehörrädern dann die S 1000 R zum Wechselkurven Killer machen.

Auch auf der Rennstrecke offenbarte die S 1000 R also keine Schwächen. Mehr Motorrad um diesen Preis gibt es nirgendwo. Sie macht jedes Abenteuer mit und ist in der Vollausstattung mit dem DDC eine Top-Kaufempfehlung für jene Fahrer/innen die gerne Straße und Rennstrecke mit einem Motorrad inhalieren.

 
 

Interessante Links:

Text: nastynils
Fotos:
nastynils

Fazit: BMW S 1000 R 2014

Sterile Perfektion - zum Glück aber auch Charakter! Eine würdige S 1000 RR Schwester.


  • Top Fahrwerk
  • ABS / DTC / DDC arbeiten einwandfrei
  • Preis / Leistung unschlagbar
  • Nix

Bericht vom 03.03.2014 | 28.140 Aufrufe

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