KTM Testtag
107 Supermotofahrer,
-fans und die, die's noch werden wollen, erschienen am
Freitag am Wachauring in Melk, um insgesamt 12 Stück von 7 verschiedenen Modellen
an KTM Supermotos über den Kurs zu jagen. Das bestätigte wiedermal die
Regel, daß nur halb so viele Gäste bei einer Party erscheinen, wie
eingeladen werden. Das war aber natürlich völlig O.K., damit wurde
gerechnet. Die Teilnehmerzahl war so gerade richtig und es gab keine
langen Wartezeiten. Ich reiste mit einem Freund aus Eisenstadt an, dem josinger,
der schändlicherweise erst seit kurzem 1000PS-Mitglied ist, und das,
obwohl wir uns schon soooo lange kennen.
Wir waren in der letzten Gruppe um 18.00 Uhr eingeteilt, trafen aber schon um 16.30 dort ein und konnten uns seelisch vorbereiten sowie die Strecke begutachten. Beim Zuschauen verging die Zeit wie im Flug und um 17.45 holten wir uns die "Tickets" für den ersten Durchgang ab. |
||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||
Was sich leider
nicht verhindern ließ, war die Deformation und Vernichtung von
Firmeneigentum. Leider wurden auch menschliche Ressourcen angegriffen.
Supermoto Routiniere und Redakteurin Karin Mairitsch wollte zwischen zwei
Durchgängen je eine Runde mit SMR und einer normalen LC4 zeiten lassen.
Die ersten Runden mit der SMR waren kein Problem. Danach stieg sie auf die
LC4 um, die mit weniger gripreichen Reifen ausgestattet war. In der rechts
- links Kurve vor dem "Fahrerlager" hörte ich nur einen kurzen
Quietscher und einen Augenschlag später flog die Karin schon durch die
Luft, um sich gleich darauf eine derbe Betonwatschen abzuholen. Ich dachte
kurz darüber nach, den Fotoapparat zu holen. Es wäre genug Zeit gewesen,
während die Frau Doktor in Schmerzen ihr eigenes System checkte. Fand ich
dann aber pietätlos. Die Air Time einzufangen wäre eine andere Sache
gewesen, quasi als schönes Erinnerungsfoto für ihren Schreibtisch. Gleich war Freund Mick vom Fighters Magazin
zur seelischen Erstversorgung zur Stelle. Ich erkundigte mich bei Karin nach
ihrem Zustand. Eine realitätsnahe Selbstdiagnose im Schock ist natürlich nie möglich. Mick schlug einen Besuch
im Krankenhaus vor. Mit dem Eisbeutel auf der Schulter meinte die Frau
Doktor:
"Es tut eh nicht so weh, es grummelt nur so komisch, wenn ich mich
beweg." Paßt, der Besuch wurde soeben besiegelt. |
||||||||||||||||||||||
Glücklicherweise hatte sich auch der josinger aus Eisenstadt angemeldet. Unglücklicherweise mußte trotzdem ich mit dem Auto fahren. Und ja, meine Beine sind wirklich 1.60m lang. |
||||||||||||||||||||||
So eine Szene, unmittelbar bevor man selbst die Strecke in Angriff nimmt, steigert natürlich nicht wirklich das Selbstvertrauen. Eine routinierte Fahrerin, die vor allem im Supermoto-Bereich auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen kann, wird vom Gaul geworfen, ohne eine Chance das Unheil doch noch abzuwenden. Was würde dann erst mit mir passieren, dachte ich. Ich mußte auf jeden Fall die richtige Reifenwahl treffen. Aber die stand sowieso schon seit Anfang an fest, weil es für mich bei der Modellwahl keine Diskussion gab. 950 Supermoto. Pirelli Diablo. Alles andere Interessierte mich wenig. Nicht einmal die beiden SMR Geräte, die ich lieber den richtigen Supermoto-Racern überließ. |
||||||||||||||||||||||
I am from Austria - Was, du auch? Simma jetzt zsamm? |
||||||||||||||||||||||
Die SMRs wurden meist von recht versierten Piloten bewegt. |
An der 950er herrschte reges Interesse. |
|||||||||||||||||||||
Doch nach einigen Runden auf dem herrlichen Wachauring waren die Gedanken an einen möglichen Crash verflogen und der Angst wich reine Freude. Ich hatte wieder das Gefühl des kontrollierten Andrückens, wie damals in Italien, bei der 950er Präsentation. Daß ich trotzdem von einigen Herren hergebrannt wurde, dafür muss ich mich nicht schämen, ich tue es aber trotzdem. Aber ich war dennoch sehr zufrieden in mir. Denn irgendwann hörte ich in der engen Rechts vor dem Fahrerlager etwas am Boden schleifen. Das konnte nur die Fußraste gewesen sein. Bei der nächsten Runde bestätigte sich meine Vermutung. In den folgenden Runden drückte ich dann immer weiter runter, bis es mir vorkam, als läge die KTM am Boden. Trotzdem war in keiner Weise ein Nachlassen des Grips zu spüren. Ein Gefühl, von dem ich seither ständig träume, nicht nur bei Nacht. Für den nächsten Turn legte ich auch dem
Josinger die 950er nahe, der zuvor mit der SMC attackierte hatte. Bei der Abreise im Auto waren wir völlig im Glücksrausch und aus dem Häuschen. Der Josinger mußte gleich am nächsten Tag wieder runter zum Supermoto-Intercup, den Profis beim Training zusehen, weil er es nicht aushielt. Und ich konnte mich am Pannoniaring abreagieren. |
||||||||||||||||||||||
Martin Wabnegger: "Verluste? Einige Brems- und Schalthebel, ein paar Plastikteile, ein Lenker, ein Hinterreifen, ein Schlüsselbein....und ein Spiegel wurde von einem zerstörungswütigen Psycho abgerissen." |
Flo und Co. betreuten die Teilnehmer bestens. Autoschlüssel und Kamera aufbewahren, Tschik schnorren - All Inclusive! |
|||||||||||||||||||||
Langzeit 1000PS-ler KaterCarlo war begeistert |
Auch Mick von Fighters war kurz dabei - bis sich Freundin Karin einbaute |
|||||||||||||||||||||
|
KOT
Weitere BerichteBericht vom 22.06.2005 | 4.734 Aufrufe