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KTM Freeride vs. KTM 350 EXC-F
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Die neue Freeride von KTM schlug ein wie Georgis Grüße von oben in
Saddams Bunker. Sie kann mehr als das Prospekt verspricht, ersetzt die
EXC aber keinesfalls. Wo liegen die Grenzen? |
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"In dem Loch dort hinten in der schweren
Sektion haben sich schon Dramen abgespielt!", warnt Pezi Bachler beim Endurogelände am RedBull Ring. Es
hatte am Vortag doch recht heftig geregnet und wir fassten aus dem
RedBull Ring Fuhrpark eine Freeride und eine 350er EXC-F aus. Nachdem
hier auf der Rennstrecke vom Dosenmilliardär von den WCs bis zum
Fuhrpark alles "Premium" ist, steht die EXC hier als "Six Days" Variante
zur Verfügung. |
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Freeride Reifen
unterlegen. |
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Umso mehr schmerzt es, als die überaus attraktive KTM im
Schlammloch versinkt. 1000PS Kollege Arlo wimmert, zerrt und rettet sich
schlussendlich aus der Morastgrube. Ich selbst überschätzte die Freeride
nach den überragenden ersten Metern schwer und fuhr in die schlammige
Grube ein. Anfängerfehler! Die Trialreifen auf Freizeitgeländebock
werden sofort dicht. Im Schlamm ist die Freeride in dieser Bereifung
also ganz klar den Motocross Reifen auf den Enduros unterlegen. Das
macht die Freeride durch ihr geringes Gewicht aber wieder gut, da sie
sich deutlich Kräfte sparender aus dem Schlamm ziehen lässt, als ihre
beleibtere Schwester.
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Aber schon einige Passagen weiter vorne machte die Freeride wieder sehr
viel Freude. Dort, wo die feine Klinge im Wald gefragt ist und nicht die
breite Normannenaxt. Wurzeln und Spurrillen - mit Feuchtigkeit garniert
- waren quasi ein Heimspiel für das federleichte Eisen.
Erstaunlicherweise war die im Vergleich zur EXC mangelnde Leistung auf
dieser Strecke hier kein wirklich limitierender Faktor. Lange Steilhänge
mit tiefen Böden gibt es keine und die Baumstämme oder kurzen Hänge sind
leicht zu bewältigen.
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Was ist das Betriebsgeheimnis der kleinen KTM? Zuerst einmal das
niedrige Gewicht! Im Sattel fühlt sich das wirklich dramatisch leichter
an als eine EXC und umgekehrt fragt man sich dann bei der EXC, warum
man nur all das Metall hier auf der Strecke herumschleppt. Vermutlich
auch das Chassislayout, welches in den Spurrillen nicht so empfindlich
reagiert und dadurch sehr viel Kraft spart. Das deutlich weichere
Fahrwerk ist oftmals ein Vorteil, wird aber sofort zum Nachteil, wenn der Speed gesteigert wird.
Speed - Das ist dann ganz klar die Domäne der
Wettbewerbs EXC. Mit dem strafferen Fahrwerk beginnt das Fahrwerk erst
bei höheren Geschwindigkeiten zu funktionieren - dann aber richtig.
Anlieger, rasch aufeinander folgende Bodenwellen oder gar Sprünge sind
nicht das richtige Einsatzgebiet der Freeride. Eine Endurosonderprüfung
oder eine MX-Sonderprüfung überlebt die Freeride zwar, aber sie wurde
ganz klar nicht dafür gebaut.
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Kann die Freeride die EXC ersetzen?
Bei KTM hatte man bei der Qualität der Freeride vermutlich etwas übers
Ziel hinausgeschossen. Nun gab es berechtigte Kritik im Konzern, ob man
sich damit nicht das Geschäft mit den deutlich teureren EXCs vermasselt.
Es gibt sicher Endurostrecken, wo man mit der Freeride das Auslangen
findet. Ein ACC Lauf auf der technisch anspruchsvollen Strecke von Türnitz zum Beispiel könnte auf der Freeride gut klappen. Im Highspeed
Delta von Nagycenk aber wird man nicht so viel Freude mit ihr haben.
Also hier im 1000PS Büro würde noch niemand die Wettbewerbsgeräte für
die Freeride verkaufen. Doch als zusätzliches Trainingsgerät steht die
Freeride hoch im Kurs. |
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Mehr Fahrzeit, mehr
Trainingsmöglichkeiten. |
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Im obigen Video zeigt der Brandauer Erich, was mit der Freeride
alles möglich ist. Grimmig! |
Denn mit ihr lernt man den sauberen, präzisen und
fahrtechnisch ausgereiften Strich. Erstmal im Blut, kann man ihn im
Sattel der EXC mit dem nötigen Speed anreichern und weiter vorne
mitfahren. Ganz pragmatisch betrachtet erhöht die Freeride aber für
viele von uns die Netto-Trainingszeit. Durch das wesentlich leisere
Betriebsgeräusch lässt sie sich im ländlichen Raum deutlich näher an der
heimischen Garagentüre bewegen. Ein kleiner Acker reicht, ein paar
Paletten, Baumstämme und wenn möglich ein paar Steine und schon hat man
ein ansprechendes Trainingsgelände parat. Die Freeride 350 verkürzt auf
alle Fälle auch schon die Wartezeit auf die heiß ersehnte
Elektrovariante. Mit ihr wird der Offroadsport dann noch näher in den
urbanen Bereich zurückkehren. Wir freuen uns schon!
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| Interessante Links:
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Text: NastyNils
Fotos: 1000ps |