Kymco AK 550i - Beginn unseres Dauertests

Der 1000PS Roller für 2019!

Oft habt ihr nach ihm gefragt, deshalb gehen wir in der Saison 2019 aufs Ganze! Dürfen wir vorstellen: der Kymco AK 550i - unser neuer Dauertester! Wir haben bereits einiges mit ihm geplant und werden verschiedene Vergleiche und Tests mit dem AK 550i für Euch durchführen. Doch zuerst: Bestandsaufnahme mit dem Kymco AK 50i!

Oft denkt man, es herrsche eurerseits die größte Nachfrage nach echten Raketen wie einer Ducati V4 oder einer BMW S1000RR, doch wer hätte gedacht, dass so viele von Euch mehr über den Kymco AK 550i erfahren wollen? Na gut, proportional sind die beiden genannten Supersportler deutlich höher im Kurs, doch bei fast allen unserer Maxiscooter Tests habt Ihr sofort nach dem AK 550i verlangt. Da Euer Wunsch selbstverständlich unser Befehl ist, nehmen wir uns jetzt mit dem Roller Zeit - sogar viel Zeit! Über die gesamte Saison 2019 werden wir den Kymco testen und Euch am Laufenden halten, wie sich der Raumschiff-Roller im Redaktionsalltag schlägt. Seid gespannt, es kommt viel auf Euch zu!

Kymco AK 550i - erster Eindruck

Groß und böse - zwei Wörter die den Kymco AK 550i auf den ersten Blick beschreiben. Denn der Kymco bringt zweifelsohne das "Maxi" in den Begriff Maxiscooter. Mit einer Länge von 2220 Millimeter und einem Radstand von 1580 Millimeter ist der AK 550i sogar um 2 cm länger als sein direkter Konkurrent, der Yamaha TMAX. Auch die Zahl auf der Waage lässt sich sehen, denn mit einem fahrbereiten Gewicht von 230 Kilogramm ist der AK kein Leichtgewicht - jedoch kommt er mit jeder Menge Technik an Bord, doch dazu später. Das Kürzel AK steht im übrigen nicht für Arbeiterkammer oder Awtomat Kalaschnikowa, sondern für Anniversary Kymco. Welches Anniversary die Taiwaner damit meinen ist aber nicht klar, denn Kymco wurde 1963 gegründet, während der AK 550i 2016 auf den Markt kam. 53 Jahre? Seltsames Jubiläum..

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Kymco AK 550i Leistung - viel Druck ohne Traktionskontrolle

Als Topmodell des Kymco Modellprogramms hat der Maxiscooter selbstverständlich den stärksten Motor, den Kymco zurzeit anbietet. Der Reihenzweizylinder liefert 53,7 PS bei 7.500 U/min, die per Variomatik und Riemenantrieb an das Hinterrad weitergeleitet werden. Das reicht für einen beachtlichen Durchzug, der sowohl auf der Landstraße, als auch der Autobahn für entspannte Überholmanöver reicht und zu einer Höchstgeschwindigkeit von circa 160 km/h führt! Auf regennasser Fahrbahn sollte die rechte Hand jedoch sachte am Hahn ziehen, denn auch wenn der Kymco über einen Rain-Mode verfügt (drosselt die Leistung), fehlt ihm eine Traktionskontrolle - schade! Doch selbst bei kühlen Bedingungen inklusive gesalzenen Straßen, hielt der Metzeler Feelfree Reifen gut am Asphalt fest, also kein Grund zur Sorge.

Sportliche Ambitionen des Kymco AK 550i

Wie auch die Rollerkonkurrenz aus Deutschland und Japan, setzt man in Taiwan einen sportlichen Anspruch an den eigenen Maxiscooter. Deshalb baut der AK 550i auf einem Aluminium Brückenrahmen, der nicht nur mit geringem Gewicht, sondern auch mit hoher Verwindungssteifigkeit punktet. Auch die Fahrwerks- und Bremskomponenten sind amtlich dimensioniert und könnten genauso auf einem Motorrad montiert werden. Die Fakten: 41mm Upside-Down Gabel, 270 mm Doppelscheibenbremsen mit 4-Kolben-Brembo-Radialbremszange in der Front und eine 260 mm Bremsscheibe im Heck. Die Straßenbedingungen haben zwar noch nicht die volle Ausschöpfung des AK-Potentials zugelassen, aber selbst bei mittel-flottem Tempo hat der Kymco einen sehr stabilen Eindruck gemacht und könnte bei guten Straßenverhältnissen echt Spaß machen - Sommer, wir warten auf dich!

Kymco NOODOE - Social Media für Rollerfahrer

Den Kymco gibt es genau in einer Ausstattungsvariante - weshalb die verbauten Heizgriffe, aber insbesondere das NOODOE Connectivity Paket serienmäßig verbaut ist. Das System wird über eine gratis App gesteuert, die sowohl für Android, als auch für iOS verfügbar ist. Ist einmal ein Account erstellt, muss nur mehr die Verbindung via Bluetooth zum Roller aufgebaut werden und schon kann der zentrale Display des AK 550i frei gestaltet werden. Das besondere an der App: in ihr findet man alle Eigentümer eines Rollers mit NOODOE und man kann auf Wunsch die eigenen Designs mit der Community teilen und sich die Entwürfe anderer Personen auf den eigenen Roller herunterladen. Kymco will das System langsam ausbauen und bietet bereits den kompakten Like II 125 mit dem Connectivity Paket an.

Bevor man sich jedoch mit dem Display des AK 550i auseinandersetzt, empfiehlt es sich, die Betriebsanleitung in ihrer Gänze zu studieren. Erst so erfährt man alle Tastenkombinationen die es benötigt, um durch den umfangreichen Bordcomputer zu schalten. Die Bezeichnung als Raumschiff kommt also nicht von ungefähr! Im Testvideo gehen wir auf alle Funktionen genau ein.

Kymco AK 550i Staufächer - wie viel passt in den Maxiscooter?

Das A und O für Großroller ist neben königlichem Komfort auf langer Strecke auch genügend Stauraum für eben jene ausgedehnten Touren. Unter der elektronisch verschließbaren Sitzbank wartet selbstverständlich ein Helmfach, in dem zwei Jethelme entspannt Platz finden sollten - den echten Stauraumtest werden wir noch im Laufe der Saison nachreichen! Beim Lenker befinden sich noch zwei kompakte Handschuhfächer, von denen eines mit einer USB-Steckdose ausgestattet ist - perfekt für eine Handyladung unterwegs. Bedarf es an mehr Stauraum haben die meisten Zubehörhersteller bereits ein passendes Topcase inkl. Halterung im Programm.

Variable Sitzposition liefert genügend Komfort

Platz genommen auf der 790 mm hohen Sitzbank, liefert der Kymco AK 550i genügend Spielraum, um die perfekte Sitzposition zu finden. Die Rückenlehne lässt sich über einen kleinen Hebel in zwei Positionen verstellen, womit einmal der Abstand zwischen Lenker und Oberkörper geregelt werden kann. Weiter geht es auf den Trittbrettern, die zum Glück auch bei ausgestrecken Beinen eine breite Ablagefläche bieten. Cruisergefühl ist auf dem AK 550i somit möglich - zumindest was die Sitzposition angeht. Das einzige Manko für Kurzbeinige (wie mich) ist der breite Schnitt der Sitzbank, wodurch es bei einer Körpergröße unter 175 cm vielleicht etwas weit in Richtung Asphalt wird.

Der richtige Windschutz spielt bei dem Verlangen nach königlichem Komfort ebenso eine essentielle Rolle. Die gute Nachricht: das Windschild des Kymco AK 550i ist verstellbar. Die schlechte Nachricht: es müssen dazu einige Schrauben gelöst werden. In der serienmäßigen Ausrichtung findet die Scheibe einen fairen Kompromiss zwischen genügend Windschutz und einer erfrischenden Brise im Gesicht. Im Sommer ideal, bei Testbedingungen um die 8 °C etwas unangenehm. Besonders in solchen Momenten wünscht man sich einen einfachen Verstellmechanismus, wie er oft sogar bei Rollern der Mittelklasse bereits Standard ist. Beim Kymco muss dazu nämlich die Scheibe demontiert werden, damit die Halterungen verschoben werden können - zu aufwendig für den Alltag.

Kymco AK 550i Verbrauch und Reichweite

Zum jetzigen Zeitpunkt (Ende Februar 2019) haben wir den Kymco AK 550i erst seit kurzer Zeit und das spätwinterliche Wetter ist nicht auf unserer Seite. Unser erster Verbauchstest fand also nur innerstädtisch und auf kurzen Überlandstrecken statt. Kymcos Werksangaben liegen bei 5,0 l/100km, nach unseren ersten Testkilometern lag die Anzeige bei 5,6 l/100km. Doch auch wir wissen, dass dieser Wert nicht repräsentativ ist und sich bestimmt noch drücken lässt, weshalb wir euch selbstverständlich am Laufenden halten werden! Wenn der 14,5 Liter große Tank gefüllt ist, würden wir zurzeit knapp über 250 Kilometer kommen. Nicht sonderlich weit, aber in der Klasse nichts außergewöhnliches.

Fazit: Kymco AK 550i ABS 2019

Der erste Eindruck auf dem Kymco AK 550i ist durchwegs positiv ausgefallen! Als besonderes Highlight sticht bei jedem Aufstieg das NOODOE System ins Auge, das mit personalisierbaren Anzeigen den Tag immer wieder aufs Neue versüßt. Dank der großen Kraftreserve des Reihenzweizylinders klappen Überholmanöver vollkommen sorgenfrei, auch wenn der Kymco einiges an Gewicht um die Hüften hat. Der Schwerpunkt liegt jedoch sehr tief - sobald der AK 550i einmal rollt, sind die Kilos schnell vergessen. Erst in den Detaillösungen schwächelt der Kymco. So lässt sich das Windschild nur mit Werkzeug verstellen und die Ablesbarkeit der Instrumente ist bei direkter Sonneneinstrahlung auch nicht ideal.


  • durchzugsstarker Motor
  • komfortabel
  • coole Optik
  • viel Ausstattung ab Werk
  • NOODOE Connectivity Paket
  • lässt sich sportlich bewegen
  • hohes Gewicht
  • Windschild nur mit Werkzeug verstellbar
  • Ablesbarkeit der Instrumente
  • keine Traktionskontrolle

Bericht vom 22.02.2019 | 64.584 Aufrufe

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