Suzuki GSX-S 1000 Pannoniaring 2016

9 Naked Bikes im großen 1000PS-Test auf der Rennstrecke

Naked Bikes werden immer stärker, immer besser, immer schneller - und machen immer mehr Spaß! Gilt das aber auch für die Rennstrecke? Wir testen 9 Naked Bikes auf ihre Pisten-Tauglichkeit - die Suzuki GSX-S 1000 kam zwar einige Jährchen später als die Konkurrenz auf den Markt, beweist aber mit ihrer Rennstrecken-Performance den Spruch: Gut DIng brauchtt Weile!

Da verstehe mal einer die Entscheidungsträger bei Suzuki - lassen sich eine halbe Ewigkeit Zeit, bis sie endlich einen nackten Ableger des Superbikes GSX-R 1000 bringen, wo so manche Konkurrentin bereits in dritter Generation auftritt! Dabei hat man doch schon die längste Zeit einen hervorragend kultivierten Motor in der 1000er-Gixxer, der sich förmlich anbiedert, in einem Power-Naked Bike eingebaut zu werden.

Der Motor der Suzuki GSX-S 1000 geht kräftig ans Werk - bleibt aber stets gut kontrollierbar

Umso größer ist dafür nun die Freude, den Motor der Suzuki GSX-R 1000 im Naked Bike GSX-S 1000 begrüßen zu dürfen. Laut Datenblatt auf 149 PS gestutzt, macht das Reihen-Vierzylindertriebwerk einen viel stärkeren Eindruck - um die 160 PS würde ich aufgrund des argen Antritts schon vermuten. Im unteren Drehzahlbereich vielleicht noch etwas brachial, stellt sich beim Hochdrehen sehr schnell ein großes Vertrauen ein, die Leistungsentfaltung ist vehement, aber nicht unkontrollierbar.

Fahrwerk und Ergonomie der GSX-S 1000 verbinden Alltag und Rennstrecke

Ein großes Lob gebührt den Fahrwerkstechnikern, die GSX-S 1000 bietet zwar noch ausreichend Komfort, die Federelemente sind aber straff genug abgestimmt, um auf der Rennstrecke für enorm viel Vertrauen, Stabilität und somit Fahrspaß zu sorgen. Dazu passt auch die angenehm sportliche, ziemlich vorderradorientierte Sitzposition - einen krummen Rücken bekommt man nur, wenn man sich ganz klein hinter der Bikini-Verkleidung machen möchte.

Die Optik der GSX-S 1000 dürfte vor allem an der Front etwas aggressiver sein.

Keine Kritik gibt es bei der Bremsanlage, die radial montierten Vierkolben-Bremssättel von Brembo packen ordetnlich zu, bleiben dabei aber gut dosierbar und sind somit auch für den alltäglichen Einsatz und für die Landstraße gut gerüstet. Dennoch fühlt sich die GSX-S 1000 pudelwohl auf der Rennstrecke und ich hätte mir entsprechend dieser Performance auch eine etwas aggressivere Optik gewünscht. Das Heck läuft zwar sportlich spitz zusammen und die Seitenverkleidung zeichnet ein fesches Zickzack-Muster auf die Flanke, die Front hätte aber meiner Meinung nach auffälligere Scheinwerfer verdient.

Fazit: Suzuki GSX-S1000 2016

Einige könnte es verwundern, dass Suzuki nach so langem Abwarten nicht das ultimative, kompromisslose Power-Naked Bike auf den Markt brachte. Stattdessen scheint die Suzuki GSX-S 1000 mit ihren 149 PS fast schon zu brav zu sein. Wer sie aber erst einmal auf der Rennstrecke bewegt, merkt schnell, dass der Motor im echten Leben weit stärker wirkt und die restliche Performance von Fahrwerk und Bremsanlage sich ebenfalls sehen lassen kann. Dafür bietet sie auch noch eine große Portion Alltags- und Praxistauglichkeit - keine schlechten Zutaten, wenn man mit einem einzigen Bike von Alltag bis Rennstrecke alles abdecken muss.


  • kräftiges Triebwerk
  • gut dosierbare Bremsen
  • stabiles und sensibles Fahrwerk
  • komfortable Sitzposition
  • verhältnismäßig günstiger Preis
  • an der Front zu brave Optik
  • giftiges Ansprechverhalten im unteren Drehzahlbereich

Bericht vom 23.05.2016 | 33.578 Aufrufe

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