KTM MX Factory
KTM Factory Bikes Test in Odolo/ITA! |
Andreas Schmidinger berichtet: |
Als ÖM Fahrer bekommt man nur selten wenn überhaupt die Gelegenheit mit einem echten Werksmotorrad ein paar Runden zu drehen. Am 6. Oktober standen uns in Odolo die Bikes von Max Nagl, Marvin Musquin, Rui Goncalves, Jonathan Barragan und Steffi Laier zur Verfügung. |
Steffis Siegerbike |
Steffi Laier holte sich mit ihrer KTM SX-F 250 in diesem Jahr den Women´s Weltmeistertitel und hat bei ihrem Bike SXS Komponenten mit einem Werksmotor verbaut. Das besondere an ihrer 250er ist der Elektrostarter. Der Motor ist zwar nicht ganz so stark wie der von Goncalves oder Musquin, aber die stärkste 250er die ich bis zu diesem Zeitpunkt fahren durfte und steht den echten Factory Bikes um nichts nach, hat aber eine etwas sanftere Entfaltung. Steffi bevorzugt eine sehr weiche Gabelabstimmung und eine aggressive Hinterradbremse. Sonst ist ihr Bike schön zu fahren und hat eine sehr neutrale Abstimmung. |
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Klare Vorteile durch den Werksvertrag |
Bei Barragans Bike wurde mir sofort klar, dass bei einem Werksbike auf die individuellen Wünsche der Fahrer eingegangen wird. Barragan`s 450er Motor ist in allen Bereichen sehr stark und dreht dennoch bis ins unendliche. Mit rund 10kg zu wenig Körpergewicht gegenüber Barragan war für mich dieses Bike nicht ideal abgestimmt. Barragan hat einen sehr eigenwilligen Fahrstil, den man auch am Bike wieder erkennt. Er fährt bei der Gabel eine sehr schnelle Ausdämpfung, wodurch sich die Front in den Kurven etwas kippelig anfühlt. |
Der stärkste MX2 Motor |
Die 250er von Goncalves ist durch und durch ein echtes Werksbike. Die
Motorleistung
dominiert hier ganz klar das Fahrgefühl. Es ist schwer sich bei diesem Motor auf
das
Fahrverhalten zu konzentrieren. Mit dem 6-Gang Getriebe sind die Schaltpunkte
etwas
anders als bei den Japanern. Das Leistungsband ermöglicht allerdings viel höhere
Gänge |
Marvin Musquin´s Wunderwaffe |
Marvin´s Bike unterscheidet sich nur in kleinen Details von Goncalves Werksbike.
Die
Front taucht nicht so tief ein wie bei Rui, wodurch sich das Bike einfacher
drehen lässt.
Man neigt dazu eine verspielte Fahweise an den Tag zu legen. Der Stoßdämpfer bei
Musquin hat mir besonders gut gefallen, da er die Anbremswellen von allen Bikes
am |
Power ohne Ende |
Das wohl stärkste Bike im MX1 Feld hat Max Nagl und sorgte damit für eine Menge Hole Shots und den Vizeweltmeistertitel. Der Motor hat ein sehr gutes Leistungsband und zeigt sich in allen Bereichen von seiner besten Seite. Er ist sowohl drehfreudig als auch bärenstark im unteren und mittleren Bereich. Max fährt immer einen Gang höher wie die meisten Fahrer und hat einen sehr ruhigen Fahrstil und passt damit sehr gut auf dieses Bike. Mit dieser 450er sollte man wie Max immer ein oder zwei Gänge höher fahren, denn die Leistung ist im Überfluss vorhanden und man kann richtig stark beschleunigen. Für mich ist das Bike von Max genau richtig. Mit dem gleichen Körpergewicht und der Körpergröße war mir schon vor dem Test bewusst, dass mir das Bike gefallen wird. Die Gabelabstimmung und Lenkerposition von Max haben für mich genau ins Schwarze getroffen. Ich fühlte mich sofort sehr wohl auf diesem Bike. Die Gabel hat für mich sehr weich angesprochen und trotzdem in allen Lagen gut gearbeitet. |
Detailarbeit in jeder Hinsicht |
Die echten Werksbikes haben alle sehr flache und harte Sitzbänke, unterscheiden sich aber dennoch, da sie auf den Fahrer abgestimmt sind. Die Lenkerstellung geht tendenziell bei allen Fahrern immer weiter nach hinten. Durch die immer wendiger werdenden Bikes zeichnet sich bei den schnellen Fahrern der Trend ab die Lenker immer weiter nach hinten zu stellen. Wir haben bei unseren eigenen Bikes ebenfalls eine Lenkerstellung die zurückgeneigt ist. Bei allen Werksbikes wurde das Gewicht bis an die untere Grenze getrieben. Die Folge daraus ist, dass sich die 450er im Fahrverhalten kaum mehr von der 250er unterscheidet. Mit einem auf den Fahrer individuell abgestimmten starken Motor, Fahrwerk und Fahrverhalten sind diese Bikes bis ins letzte Detail perfekt auf den Fahrer abgestimmt. Alle Spezialteile sind darauf ausgerichtet dem Fahrer die bestmögliche Performance zu bieten. Mit der exzellenten Betreuung der Bikes von den Mechanikern wird das Gesamtpaket natürlich abgerundet. Es sind die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten die die Werksbikes zu dem machen was sie sind. Die Gabel hat einen immensen Durchmesser der dazu beiträgt, dass die Gabel progressiver ist und weniger zum Durchschlagen neigt. |
FAZIT |
Dieser Test zeigte mir, dass ein Werksmotorrad komplett auf die Bedürfnisse der
Fahrer
abgestimmt ist. Die Basis der Werksmotorräder ist bei allen gleich und auf einem
sehr
hohen Level. Es sind die jeweiligen Bedürfnisse der Fahrer die den Unterschied
machen.
Auf diesem hohen fahrerischen Niveau kommt es auf die Kleinigkeiten an, die dem |
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Fazit: KTM 250 SX-F 2009
Die Basis der Werksmotorräder ist bei allen gleich und auf einem sehr hohen Level. Es sind die jeweiligen Bedürfnisse der Fahrer die den Unterschied machen. Auf diesem hohen fahrerischen Niveau kommt es auf die Kleinigkeiten an, die dem Fahrer die nötige Sicherheit geben um ans Limit zu gehen.- Dominierende Motorleistung
- positives Fahrgefühl
- sehr viel Leistung
- Detailarbeit in jeder Hinsicht.
- Unideal gestimmt
- eigenwilliger Fahrstil
- suboptimale Bremsanlage.
Bericht vom 09.10.2009 | 14.778 Aufrufe