Frankreich - Provence

Mit der Kawasaki Versys an der Südküste Frankreichs. Wie kommen wir runter? Wie fährt es sich unten?

Gerade jetzt, wo es in unseren Breitegraden langsam aber sicher etwas kälter wird, ist Frankreichs Süden besonders reizvoll. Palmen am Strassenrand, nette Cafes am Hafen und wunderbare Kurven hinauf in die Berge. 1000PS informiert.

 

Zu mondän?

 

Für viele, auch für mich, hat die Südküste Frankreichs einen sehr mondänen Ruf. Champagnerschlürfende Oberschicht in Nizza und St. Tropez, Promis in Cannes und prominente Banker in Mougins. Doch Frankreichs Süden hat mehr zu bieten als Spießer und Champagner. Weiter westlich liegt die französische Provence, wo die Preise zumindest etwas gemäßigter sind und die Landschaft hervorragende Voraussetzung für tolle Motorradtouren bietet.

 

Die besten Routen

 

Fährt man in den Süden, ziehen uns Mitteleuropäer unbekannte Kräfte sofort ans Meer. In den Städtchen La Ciotat und Saint-Cyr-Sur-Mer kommt sofort Urlaubsstimmung auf. Palmen am Strassenrand, üppiger Pflanzenwuchs und tolle Farbenpracht beherrschen das Stadtbild. Doch in den Städtchen am Meer und an den Strassen entlang der Küste herrscht auch immer ein reges Treiben. Es lohnt sich also möglichst schnell ein wenig in Richtung Norden abzubiegen.

Als Pflichtprogramm für jeden Motorradfahrer darf die Routes de Cretes ausgehend von Cassis  bezeichnet werden. Am Wochenende ein Ziel von zahlreichen Reisebussen, bietet es unter der Woche wunderbare Kurven mit angeblich grandioser Aussicht. Diese war bei unserem Besuch aufgrund des Nebels nicht ganz so grandios, dafür kam aber der perfekte Asphalt umso mehr zu Geltung. Die Strecke wird an einigen Stellen sehr schmal und mit Gegenverkehr muss in jedem Fall gerechnet werden. Auch einige Local Heroes sind des Öfteren auf Supersportlern auf der Strecke zu finden.

Das nette Städtchen Gemenos bietet sich dann als kurze Raststation an. Denn die nächste Etappe darf als echte Bergrennstrecke bezeichnet werden. Von Süden kommend beim 2. Kreisverkehr rechts abbiegen und dann entlang der D2 fahren. Zahlreiche Bremsspuren in Richtung Leitplanken zeugen von einer bewegten Vergangenheit. Bei unserem Besuch wurde tatsächlich gerade ein Bergrennen mit Touren- und Formelwägen ausgetragen.

Ebenfalls sehr kurvenreich die Strecke zwischen Mazaugues und Signes. Auch hier sind die Kurven sehr vielfältig und anspruchsvoll. Endlose Serpentinen hinauf auf den Gipfel findet man hier nirgends. Die Berge sind in dieser Gegend nicht höher als 800 Meter und so passt nicht nur die Strecke sondern auch die Temperaturen sind sehr angenehm. Der Asphalt ist hier aber in nicht so perfektem Zustand wie entlang der Routes de Cretes. Reiseenduros und Tourenbikes haben dort aber sicher kein Problem, mit Supersportlern sollte man ein paar Reserven übrig lassen.

Die Route wurde von Kawasaki nicht zufällig als Teststrecke für die Versys ausgewählt. Das Terrain passt perfekt zum neuen Motorrad. Das Fahrwerk arbeitet sowohl auf glattem Asphalt wie auch auf dem Fleckerteppich ausgezeichnet, die Kurvenradien sind eher eng und so bleiben die Geschwindigkeiten in einem Bereich wo Drehmoment und nicht Spitzenleistung gefragt ist.

Ein wenig Formel 1 Flair kann übrigens auf dem Areal der Teststrecke Le Castellet westlich von le Beausset geschnuppert werden. Der Weg zur Strecke ist sehr gut ausgeschildert. Parallel zur Start-Ziel Geraden verläuft die Landebahn des Flughafens. Während der Testsaison starten und landen hier die Lear-Jets der Teamchefs.

 

Darf bei keiner Reise in den Süden Frankreichs fehlen. Ein Abstecher zur Routes de Cretes. Wunderbare Kurven und ohne Nebel auch eine wunderbare Aussicht.

 

Das Wetter in Frankreichs Süden

 

Die Südküste Frankreichs bietet sich vor allem zur Saisonverlängerung an. Also im März und April bzw. im Oktober kann man sich über ein paar Grad mehr erfreuen. Leute mit etwas Mut zum Risiko können auch im Dezember oder Jänner in Frankreichs Süden reisen. Auch der Winter ist recht mild, doch auch hier kann ein Kälteeinbruch für kurzfristigen Schnee auf den Palmen sorgen.
 

   
 

Ab in den Süden - Aber wie?

 

Die Anreise an die Südküste Frankreichs ist gar nicht so lang und beschwerlich wie man meinen könnte. Hier ein paar Möglichkeiten:

  • Anreise mit dem Motorrad: Zonko hat seine Flugangst nach wie vor nicht überwunden und fuhr mit dem Bike bis ans Meer. Für die  fast 1.400 km lange Strecke benötigte er 13 Stunden. Tankstopps und Zigarettenpausen alle 120 Kilometer inklusive. Der Routentipp vom Profi: Die Südroute von Wien über Villach, Udine, Vicenca, Genua und dann entlang der französischen Südküste. Die Mautkosten beliefen sich pro Strecke auf ca. 40 Euro, der Sprit machte ca. 150 Euro aus. Nicht vergessen sollte man bei dieser Variante, dass alleine 2.800 km für An- und Abreise drauf gehen. Frische Reifen sollten also montiert sein.
    Zonkos Erlebnisse entlang der Fahrt wie immer im nächsten Reitwagen. Es gibt viel zu erzählen....
     

  • Anreise mit dem Flugzeug: Die angenehme Art zu Reisen wenn es kalt und regnerisch wird. Als Zielflughafen kann Marseille angepeilt werden. Das Motorrad schickt man mit dem Transporter runter. Manfreds Motorradreisen hat immer wieder Türen in Frankreich oder Spanien im Programm und kann bei der Gelegenheit auch Bikes in Südfrankreich vom Hänger schieben. Die komfortabelste Art und Weise in den Süden zu gelangen.
     

  • Halbe Strecke mit dem Zug: Solange das Wetter noch einigermaßen mitspielt, kann man zumindest einen Teil der Kilometer mit dem ÖBB Autoreisezug runter spulen. Zum Beispiel bis nach Feldkirch und von dort beginnt man die Tour gleich mit anständigen Alpenpässen. Infos zum Autoreisezug auf der ÖBB Seite oder im 1000PS Autoreisezugbericht.

 

Infobox Südfrankreich

Kartentipp: ADAC Karte, Provence und Cote d' Azur

Freund und Helfer: Bei Geschwindigkeitsdelikten drohen hohe Geldstrafen. Positiv zu erwähnen ist jedoch die ausgezeichnete Kollegialität der französischen Verkehrsteilnehmer. Auf einigermaßen befahrenen Strassen, wird man vor jeder Polizeikontrolle mit blinkendem Licht gewarnt.

Geschäfte: In den Touristenorten an den Küsten haben Geschäfte auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Ansonsten sind Geschäfte von Mo-Sa von 09-19 Uhr geöffnet.

Maut: Die französischen Autobahnen sind Mautpflichtig. Idealerweise hat man in einer leicht zugänglichen Jackentasche ein wenig Kleingeld bereit. Bei den Mautstellen wirft man den Schotter einfach in einen Trichter und der Schranken öffnet sich. Man kann jedoch auch mit Kreditkarte bezahlen.

Preise: In den Touristenorten deutlich über dem österreichischen Niveau. Kulinarikbanausen finden aber Abhilfe in Form von zahlreichen großen goldenen M.

Höchstgeschwindigkeiten: Im Ort: 50km/h, Landstraße: 90 km/h, Autobahn: 130 km/h

Touristeninformationen: http://de.franceguide.com/

Weitere Verkehrs / Reiseinfos hier auf Oeamtc.at

 
 


 

Versys Berichte auf 1000PS:

 

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Bericht vom 09.10.2006 | 6.207 Aufrufe

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