Ducati Monster 2021 - alles neu!

Traditionsbruch oder Moderne?

Es gibt vier ganz typische Elemente, durch die man eine Ducati Monster eindeutig als solche identifizieren kann: Rundscheinwerfer, 90°-V2-Motor, bauchiger, nach hinten abfallender Tank und Stahl-Gitterrohrrahmen. Das war zumindest bisher so, mit dem Jahrgang 2021 sind es jedoch nur noch drei ganz typische Elemente - der Stahl-Gitterrohrrahmen muss einem Alu-Chassis weichen! Wieso, weshalb, warum und was die neue Monster sonst noch anders macht als die Vorgängerin.

Was für ein Traditions- und Stilbruch! Eine Ducati Monster ohne Stahl-Gitterrohrrahmen! Geht´s noch? Werden sich wohl die knallharten, eingefleischten Ducati-Monster-Fans jetzt denken. Tja, ganz Unrecht haben sie natürlich nicht, denn wenn ein Hersteller eine Baureihe so lange optisch nahezu unverändert baut, darf er sich nicht wundern, dass die Fans aufschreien, wenn dann doch einmal etwas verändert wird. Ich bin schon gespannt wie die Ready-to-Race-Fraktion die Barrikaden stürmen wird, falls sich KTM doch einmal vom Stahlrahmen abwendet.

Die Ducati Monster bekommt erstmals einen Alurahmen statt Stahl-Gitterrohr

Die Kritiker haben allerdings doch Unrecht, wenn sie darauf pochen, dass der Stahl-Gitterrohrrahmen tatsächlich DAS entscheidende Element wäre, das eine Monster ausmacht. Denn gerade der Rahmen wurde im Laufe der Evolution der Monster-Reihe immer mehr zu einem gerade noch vorhandenen Teil im vorderen Bereich der Maschinen. Schuld ist der technologische Fortschritt, der den Motor immer mehr zum selbsttragenden Element macht. Insofern kann man es pragmatisch betrachtet durchaus verstehen, dass Ducati nach den Panigale-Superbikes nun auch bei der Monster-Reihe auf Alu statt Stahl setzt, es geht schlicht und ergreifend um Gewichtseinsparung - gegen die ja wohl niemand etwas auszusetzen hat.

Das neue Konzept spart gewaltige 18 Kilo Gewicht ein!

Bei der brandneuen Ducati Monster - bitte nicht wundern, warum ich keine Kubatur anfüge, Ducati nennt das neue Modell ganz einfach Monster - sind es jedenfalls stolze 18(!) Kilo, die insgesamt eingespart werden und das Trockengewicht auf 166 Kilo drücken. Alleine der vordere Rahmen ist 4,5 Kilo leichter. Damit sollte die Monster als Nachfolgerin der Monster 821 auch wirklich in allen Belangen besser marschieren, denn die Leistung steigt mit 111 PS bei 9250 Umdrehungen um 2 PS und das Drehmoment steigt um ordentliche 7 auf 93 Newtonmeter bei 6500 statt bisher 7750 Touren. Kenner werden nun bestimmt schon wissen, um welches Triebwerk es sich also handelt - ja, es ist jener V2, der auch in Multistrada 950 / S, Hypermotard 950 / SP und SuperSport / S seinen Dienst versieht. Also 937 Kubik gegenüber 821 der Vorgängerin - das muss ja besser gehen! Und wiegt im Übrigen sogar 2,4 Kilo weniger als bei der Monster 821.

Gewohnt viel Elektronik an Bord der neuen Ducati Monster

Die Erwähnung, dass der Gasgriff nach wie vor per Ride-by-Wire gesteuert wird, löst ja mittlerweile keine Ahas und Ohos mehr aus, stattdessen ist klar, dass damit auch gleich die gesamte Elektronik mit erweiterten Fahrassistenz-Systemen aufgerüstet wird. Drei Fahrmodi sind ebenso mit an Bord wie Ducati Traction Control, Ducati Quick Shift, Ducati Wheelie Control, Ducati Power Launch, Kurven-ABS, 4,3 Zoll TFT-Farbbildschirm und LED-Beleuchtung rundum.

Der fehlende Stahlrahmen wirkt schon heftig

Und damit wären wir also auch schon am Ende der Beschreibung der neuen Ducati Monster und es kommt zum Unvermeidlichen: die Aufarbeitung des neuen Designs. Nun, auf den Fotos wirkt der Alurahmen schon ziemlich heftig, da fehlt tatsächlich etwas Typisches, an das man sich schon so gewöhnt hat. Auch der kürzere Tank wirkt nun viel beliebiger und wer hätte gedacht, dass beim Scheinwerfer nun ein Italiener vom anderen abschauen muss - MV Agusta lässt grüßen… Die wahre Gegenüberstellung wird uns zeigen, ob man sich an die neue Ducati Monster gleich oder schrittweise gewöhnen wird - dass wir uns gewöhnen müssen, steht jedenfalls außer Frage. Auf den ersten Blick wirkt die Monster + mit einer Bikiniverkleidung des Displays und Beifahrer-Sitzabdeckung in Fahrzeugfarbe schon mal etwas gefälliger.

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Bericht vom 02.12.2020 | 91.667 Aufrufe

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