KSR meldet Insolvenz an
Die Geschäfte sollen aber weiter laufen
Der österreichische KSR-Konzern meldet Insolvenz an, betroffen sind laut ersten Informationen 220 Mitarbeiter sowie 250 Gläubiger. Mit Hilfe eines Investors könnte das Unternehmen weitergeführt werden.
Beim Kremser Landesgericht hat die niederösterreichische KSR Group, Importeur und Händler der Marken Brixton, CFMOTO, Malaguti, Motron, NIU (Elektroroller) und Royal Enfield Insolvenz angemeldet. Knapp 250 Gläubiger und 220 Mitarbeiter (davon über 170 in Österreich, 15 in Italien und 13 in Deutschland, 12 in Spanien, 4 in Belgien, 2 in Frankreich und einer in den Niederlanden) sind davon betroffen. Das Unternehmen hält Beteiligungen an Gesellschaften in der Schweiz, in Frankreich, Singapur und Griechenland und verfügt über Betriebsstätten in ltalien, Spanien, Belgien, Deutschland sowie in Frankreich. Im Rahmen des Sanierungsverfahrens ist von Verbindlichkeiten von über 77 Millionen Euro auszugehen. Für den Liquidationsfall wird allerdings mit Verbindlichkeiten von über 123 Millionen Euro gerechnet.
Corona spielt eine entscheidende Rolle bei der KSR-Insolvenz
Als Ursache für die Insolvenz wird unter anderem ein Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gesehen. Die KSR Group profitierte laut AKV und KSV von 2020 bis 2022 von einer stärkeren Nachfrage nach Motorrädern, Quads und E-Bikes. Der Ansturm ließ dann aber rapide nach - steigende Kosten, die Unsicherheit durch den Ukraine-Konflikt und die Änderungen bei vielen Homeoffice-Regelungen gelten als Hauptgründe. Ab Mitte 2022 kam es daher bei KSR zu einem erheblichen Aufbau an Lagerbeständen. Zur gleichen Zeit war das Unternehmen aber etwa in Deutschland mit einem Verlust von Marktanteilen auf Grund der fehlenden Verfügbarkeit neuer Modelle konfrontiert. Ein erarbeitetes Restrukturierungskonzept wurde letztlich nicht umgesetzt, auch weil sich die Umsätze im heurigen Sommer ungünstig entwickelten. Angeboten wird den Gläubigern nun die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren. Die Finanzierung soll aus dem Ertrag des Unternehmens und, falls erforderlich, durch Unterstützung eines Investors erfolgen. Wie es in Zukunft mit der Garantie und der Ersatzteilversorgung aussieht, wird sich noch weisen. Vorerst sei angeraten, sich über die weitere Entwicklung am Laufenden zu halten.
VAULI
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