Yamaha Vmax 1700 RP21 Gebraucht-Beratung & Test

200PS aus dem größten Serien-V4 aller Zeiten!

2008 entschloss sich Yamaha einmal richtig auf die Kacke zu hauen, entwickelte den größten V4-Motor aller Zeiten und packte ihn in eine aufgemotzte Variante des Vmax-Kultbikes. Heute, 16 Jahre später, überprüfen wir, wie viel Fahrspaß der mächtige Powercruiser als Gebrauchtmotorrad spendieren kann.

Der Großteil der Tests bei 1000PS dreht sich um Neumotorräder. Nicht nur, weil sie bei uns im Fokus stehen, sondern auch weil gebrauchte Motorräder beliebter Modelle nur schwer zu bekommen sind. Wer möchte schon sein geliebtes, möglicherweise seltenes Schätzchen den groben Journalistenhänden anvertrauen. Doch eine Adresse gibt es, wo Gebrauchtmotorräder in einer Anzahl vertreten sind, dass auch wir mal ran dürfen. Kameramann Schaaf und ich reisen nach Filderstadt im Süden Stuttgarts. In unmittelbarer Nähe des Flughafens erwartet uns Limbächer, der größte Motorradhändler Europas. Alleine hier, am größten von fünf Standorten in Deutschland, stapeln sich an die 2.000 Zweiräder aller Marken. Insgesamt werden ca. 5.000 Bikes jährlich an neue Besitzer übergeben, darunter auch sehr seltene Modelle, die man woanders lange suchen muss. Die Yamaha Vmax von 2008 fällt auf jeden Fall in diese Kategorie, schließlich war der einzigartige Powercruiser damals in Europa auf nur 1.500 Stück limitiert. Es gab auch keine Probefahrten, sondern Leistungs-Süchtige konnten das stärkste Serienfahrzeug der Welt (wenn man Boss-Hoss-Modelle ausschließt) nur über die Yamaha Webseite ordern. Heutzutage stoßen Motorräder wesentlich öfter in solch extreme Leistungssphären vor, liefern diese Leistung aber nur mit vielen elektronischen Zwischenschritten ans Hinterrad. Da die Vmax über die Jahre doch etwas von ihrem exklusiven Preis hat liegen lassen, könnte sie vielleicht als Gebrauchtmotorrad interessant für Powercruiser-Enthusiasten sein? Wir haben das mächtige V4-Schlachtschiff im Süden Deutschlands getestet.

Kurz zusammengefasst: Die Geschichte der Yamaha Vmax 1700 RP21

Die 2008 eingeführte Yamaha Vmax (RP21, 1700 cm³ V4-Motor) ist die Nachfolgerin der legendären Yamaha Vmax (2LT, 1200 cm³ V4-Motor), die erstmals 1985 vorgestellt wurde und als eines der ikonischsten Powercruiser-Motorräder gilt. Mit der neuen Version wollte Yamaha den Mythos der Vmax in das 21. Jahrhundert transportieren und dabei die extreme Leistung und das aggressive Design weiterentwickeln. Die Vmax RP21, ausgestattet mit einem 1.679 cm³ großen V4-Motor, der 200 PS bei 9.000 U/min und ein massives Drehmoment von 167 Nm bei 6.500 U/min liefert, war ein wahres Kraftpaket. Diese Leistungsdaten setzten neue Maßstäbe in der Welt der Powercruiser und machten die Vmax 1700 zu einem Motorrad, das auf pure Beschleunigung und beeindruckende Kraftentfaltung ausgelegt war.

Technologisch war die Yamaha Vmax 1700 ebenfalls auf dem neuesten Stand. Sie verfügt über ein Aluminiumrahmen-Chassis, das trotz des enormen Motors für eine stabile und dennoch agile Fahrweise sorgen soll. Das Motorrad ist mit einer Reihe moderner Features ausgestattet, darunter ein fortschrittliches Elektronikpaket mit variabler Luftansaugung (YCC-I) und elektronischer Drosselklappensteuerung (YCC-T), die dazu beitragen, die immense Leistung in kontrollierte und beherrschbare Kraft umzuwandeln. Trotzdem sind die direkt und ohne Traktionskontrolle am Handgelenk hängenden 200PS derart brachial, dass sie im normalen Betrieb nur im 4. Gang freigegeben werden. Es gibt aber einen 1/4-Meile-Drag-Race-Modus, mit dem man das gesamte Potenzial der auf Beschleunigung getrimmten Vmax ausreizen kann.

Die Produktion der Yamaha Vmax 1700 wurde 2017 eingestellt, nachdem sie fast ein Jahrzehnt lang die Herzen von Motorradenthusiasten höher schlagen ließ. Während ihrer Produktionszeit blieb sie ein Nischenprodukt, auch wegen des stolzen Preises von 22.995 € ab 2010. Doch trotz des relativ geringen Produktionsvolumens hinterließ die Vmax 1700 einen bleibenden Eindruck in der Motorradwelt, indem sie die Grenzen dessen, was ein Cruiser leisten kann, neu definierte.

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Das Testmotorrad: Gebrauchte Yamaha Vmax 1700 RP21 von Limbächer

Und in Anbetracht der geringen Stückzahlen der einzigartigen Yamaha Vmax schätzen wir uns sehr glücklich, dass wir bei Limbächer eine gefunden haben. Die von uns getestete Vmax wurde 2010 erstmals zugelassen, hat zu Testbeginn 14.967 km abgespult und ist bei Limbächer um 16.989 € zu haben. Die brachiale, bullige Optik der Vmax polarisiert schon im Serienzustand, der vom Vorbesitzer montierte Windschild und die massiven Zusatzscheinwerfer verbessern ihren Auftritt aber nicht gerade. Dabei kann man beim zweiten Blick erkennen, dass es sich bei unserem Exemplar um eine sehr gut gepflegte Vmax handelt. Das gebürstete Aluminium der Ansaugkanäle ist makellos, der massive Motorblock sauber, der Sattel knitterfrei und das außergewöhnliche LC-Display am vermeintlichen Tank, der eigentlich unter dem Sitz liegt, leuchtet noch immer kraftvoll und fehlerfrei. Diese optische Makellosigkeit weckt beim Kollegen Schaaf und mir große Hoffnungen, dass auch die Fahrerei mit dem Koloss so unproblematisch und fehlerfrei verläuft. Unsere Wünsche werden nur teilweise erhört...

Fahrendes Motorrad

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Yamaha Vmax 1700 in der Stadt - Ergonomie, Handling & Rangieren

Die Yamaha VMAX 1700 ist zweifellos ein Motorrad, das bereits beim ersten Anblick Respekt einflößt. Die Sitzposition ist passend für einen Cruiser, wenn auch nicht komplett entspannt: Die Beine befinden sich in einem nahezu rechten Winkel auf den Fußrasten, der Körper ist aufrecht, und der Lenker krümmt sich weit zum Fahrer hin. Allerdings merkt man sofort, dass ein gewaltiger Motor unter einem steckt, denn die Beine müssen aufgrund der Breite weit gespreizt werden, was für Fahrer mit schmalen Hüften vielleicht weniger komfortabel ist. Die Sitzhöhe von 775 mm ist relativ niedrig, was zusammen mit der aufrechten Sitzposition grundsätzlich das Gefühl vermittelt, dass die Maschine trotz ihres hohen Gewichts von 310 kg im Stand gut handhaben lässt.

Yamaha Vmax 1700 RP21 Gebrauchtmotorrad Test
Während die Sitzposition auf der Yamaha Vmax an und für sich entspannt ausgelegt ist, kann der breite Motor und die etwas einschränkende Sitzkuhle schmal gebaute, langbeinige oder ungedehnte Piloten herausfordern.

Doch hier offenbart sich das erste größere Problem der VMAX: Es erfordert außergewöhnlich große Kräfte am Lenker, um das Vorderrad von einer Seite zur anderen zu bewegen. Die gesamte Front wirkt extrem schwerfällig, sowohl beim Rangieren im Stand, als auch bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten. Sobald die Maschine in Schräglage geht, neigt das Vorderrad dazu, abrupt einzuknicken. Dieses Verhalten ist kein unbekanntes Phänomen und kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, wie beispielsweise einen zu niedrigen Luftdruck im Vorderrad, abgefahrene Reifen oder Probleme mit dem Lenkkopflager. In unserem Fall konnten wir jedoch keine klaren Ursachen feststellen. Der Reifendruck war im Rahmen, der Reifen selbst zwar schon 5-6 Jahre alt, aber zumindest optisch nicht übermäßig abgefahren, und auch das Lenkkopflager zeigte keine auffälligen Rucke oder Unregelmäßigkeiten. Trotzdem war konstant eine große Kraft erforderlich, um den Lenker zu bewegen oder in Position zu halten.

Davon abgesehen schlägt sich die große Vmax aber nicht schlecht im urbanen Gebiet. Die Kupplung erfordert zwar etwas mehr Kraft, doch das Getriebe überzeugt auf ganzer Linie. Es bietet ein präzises Feedback und lässt sich sogar ohne Kupplung sanft schalten, was besonders beim Cruisen die linke Hand schont. Der Motor hängt sehr präzise am Gas, fühlt sich durch das viele Drehmoment sehr souverän und mächtig an, ohne aber zu stressen. Mit nur wenigen Grad Drehung am Gasgriff entfaltet sich die geballte Power, und man muss im Stadtgebiet aufpassen, die 50 km/h-Grenze nicht sofort zu überschreiten. Insgesamt ist das Motorrad, abgesehen vom störrischen Einlenkverhalten, zwar mit Bedacht, aber nicht übermäßig schwer zu handhaben.

Yamaha Vmax 1700 RP21 auf der Langstrecke im Test

Nach der Stadt zeigt die VMAX auf der Autobahn und breiteren Landstraßen ihre Langstreckentauglichkeit. Das vom Vorbesitzer montierte Windschild trägt zum Komfort bei, und das Fahrwerk bietet ausreichend Dämpfung, um Unebenheiten und Querrillen souverän zu glätten. Man wird nicht von harten Schlägen in die Wirbelsäule getroffen, was auf langen Strecken für ein recht entspanntes Fahrerlebnis sorgt. Überholmanöver bieten keine Herausforderungen, da ein kleiner Schlenker des Handgelenks ausreicht, und die soeben noch gemütlich cruisende Vmax schießt wie von der Kanone abgeschossen nach vorne. Wenn man möchte, oder zu sehr einschenkt, kann man beim Beschleunigen auch noch lange schwarze Striche in den Asphalt malen.

Yamaha Vmax 1700 RP21 im Gebrauchtmotorrad Test
Auf entspannten Etappen gibt sich die Yamaha Vmax gezähmt und zurückhaltend. Doch es braucht nur wenig Input am Gasgriff, und die Souveränität wird im Nu zur brachialen Gewalt.

Die Breite des Motorrads, ein Merkmal, das sich in der Stadt bereits bemerkbar macht, wird auf längeren Fahrten noch deutlicher. Besonders für größere Fahrer kann dies problematisch werden, wie es bei mir mit einer Körpergröße von 1,85 Metern und langen Beinen der Fall ist. Meine Knie passen nicht mehr unter die Ansaugstutzen, was dazu führt, dass meine Beine noch weiter gespreizt werden. Für mich wird es dadurch schnell unangenehm in den Hüftgelenken. Kollege Schaaf mit 1,83 m Körpergröße hat aber keinerlei Probleme damit, was zeigt, dass der Komfort der VMAX sehr stark vom individuellen Körperbau abhängt. Ein weiteres Manko der VMAX ist der vergleichsweise kleine Tank mit nur 15 Litern Fassungsvermögen. Angesichts des gigantischen Hubraums des Motors und der damit verbundenen Leistung ist dies eher knapp bemessen. Auf der Autobahn hält sich der Verbrauch noch in Grenzen, obwohl auch hier nicht von einem Reichweitenwunder die Rede sein kann. Richtig problematisch wird der geringe Tankinhalt jedoch, wenn man die kurvigen Straßen der Schwäbischen Alb erreicht.

Kurven-Performance der Yamaha Vmax 1700 RP21

Endlich erreichen wir die grünen Hügel der Schwäbischen Alb und freuen uns auf die Gelegenheit, die Yamaha VMAX 1700 wirklich auszufahren und die geballte Power dieses Motorrads auf die Probe zu stellen. Dass die VMAX über immense Leistung verfügt, steht außer Frage, doch die Frage ist, wie gut sich diese Power tatsächlich nutzen lässt. Sobald sich die erste freie Landstraße öffnet und man das Gas aufdreht, wird man in eine völlig neue Dimension katapultiert. Die Beschleunigung ist schlichtweg atemberaubend. Dabei wird man dank des ausgeformten Sitzwulstes hinter dem Fahrer gut gestützt, sodass die Arme nicht übermäßig langgezogen werden. Die Vmax schiebt sich mit einer brutalen Kraft nach vorne, die ihresgleichen sucht. In der heutigen Motorradwelt gibt es viele Maschinen mit enormer Leistung, oft sogar über der 200-PS-Marke, doch selbst die supersportlichen V4- oder Vierzylinder-Motoren können kaum mit dem gewaltigen Drehmoment der VMAX mithalten, das bereits bei niedrigen Drehzahlen zur Verfügung steht. Das Beschleunigungsverhalten der VMAX ist vergleichbar mit den Kompressor-aufgeladenen H2-Modellen von Kawasaki, die ebenfalls durch ihren stets vorhandenen Druck beeindrucken.

Doch kann man diese Leistung überhaupt auf kurviger Strecke ausnutzen, oder ist die Vmax nur etwas für Beschleunigungsrennen auf der Geraden? Ihr Fahrwerk ist ausreichend gedämpft und bietet ein gewisses Maß an Stabilität, doch bei sportlicher Fahrweise in Schräglage und auf unebenen Straßen zeigt sich, dass es diese massive Masse, kombiniert mit einem langen Radstand von 1700 mm, nicht vollständig unterdrücken kann. Besonders bei Bodenwellen gerät das Motorrad leicht ins Schaukeln, was einem bewusst macht, dass man ein schweres, mächtiges Fahrzeug unter sich hat, das in Grenzbereichen nicht so einfach zu kontrollieren ist. Zum Glück muss man in der Bremszone nicht bangen, denn die Bremsen der Vmax sind hervorragend dimensioniert und bieten eine präzise Verzögerung mit einem klaren Druckpunkt. Trotz des hohen Gewichts von 310 kg lässt sich das Motorrad relativ zügig zum Stehen bringen. Es ist jedoch ratsam, die Hinterradbremse mit zu nutzen, da die Gewichtsverteilung, typisch für einen Cruiser, relativ hecklastig ist.

Yamaha Vmax 1700 RP21 im Gebrauchtmotorrad Test
Die Vmax geht auch ums Eck! Aber zumindest bei unserer Testmaschine nur mit extremer Kraftanstrengung am Lenker. Auch über Bodenwellen gilt es den mächtigen Powercruiser mit Bedacht zu steuern.

Der Klang des V4-Motors ist ein Punkt, der überrascht. V4-Motoren sind für ihre spektakulären Klangbilder bekannt, doch der Sound der Vmax ist anders. Durch den großen Hubraum ist der Klang viel bassiger und weniger aggressiv, als man es von einem typischen V4 erwartet. Wenn man das Gas aufdreht und den Motor durch das Drehzahlband jagt, zeigt sich zwar das erwartete Röhren, jedoch viel tiefer als gewohnt. Von außen wirkt das Klangbild sogar noch unspektakulärer, wie mir mein Kamerakollege Schaaf erklärt. Wer also bei dem riesigen Hubraum ein echtes Klangwunder erwartet hat, könnte hier enttäuscht werden. Andererseits macht diese moderate Lautstärke die Vmax durchaus nachbarschaftstauglich.

Das große Problem der Vmax, das sowohl beim Rangieren, im Stand, als auch beim sportlichen Fahren in den Kurven auffällt, ist das Einlenkverhalten der VMAX. Zwar verbessert sich die Handhabung bei höherer Geschwindigkeit durch das größere Aufstellmoment der Räder, doch bleibt die Lenkung stets anstrengend. Selbst in Schräglage muss man kontinuierlich Druck auf das innere Lenkerende ausüben oder am äußeren Lenkerende ziehen, was das Fahren durch Kurven zu einem Kraftakt macht. Diese konstante Kraftanwendung lenkt von der präzisen Fahrlinie ab und erfordert viel Konzentration. Es stellt sich die Frage, ob dies ein spezifisches Problem unseres Testmodells war, oder ob die VMAX grundsätzlich eine gewisse Störrigkeit im Einlenkverhalten aufweist. Verschiedene Meinungen von Kollegen und Kommentaren vom Youtube-Video zur Vmax (verlinkt am Ende des Berichts) lassen vermuten, dass es eine Mischung aus beidem sein könnte möglicherweise verstärkt durch einen nicht optimalen Reifen.

Zum Schluss bleibt noch der Verbrauch zu erwähnen, der gerade bei sportlicher Fahrweise und hohen Drehzahlen stark ansteigt. Der 15-Liter-Tank ist für ein Motorrad mit solch einem großen Motor und der entsprechenden Leistung schlichtweg zu klein. Bei zügiger Fahrweise kann es vorkommen, dass man schon nach etwa 100 Kilometern wieder tanken muss.

Bekannte Probleme der Yamaha Vmax 1700 RP21

Eine ausgiebige Recherche zu bekannten technischen Problemen und Schwachstellen gehört zu jedem Kauf eines Gebrauchtmotorrads dazu. Diese Recherche gestaltet sich bei der Vmax aufgrund ihrer Seltenheit recht schwierig. In Foren und Frageportalen konnte ich keine gängigen Mankos zur großen Vmax finden. Einzig zwei Rückrufaktionen sind erwähnenswert. 2010 gab es Probleme mit dem Kabelbaum, der falsch verlegt war und im Leerlauf zu zu hoher oder schwankender Drehzahl führen konnte. 2011 folgte ein weiterer Rückruf wegen defekter Ölpumpen.

Yamaha Vmax 1700 RP21 Angebote am Gebraucht-Motorrad-Markt

Wie anfangs schon erwähnt, ist die Yamaha Vmax nicht oft am Gebrauchtmarkt anzutreffen. Das gilt nur für die RP21-Vmax mit 1700 Kubik, denn die kultige Vmax von 1985 - 2001 ist wesentlich öfter und günstiger anzutreffen. Bei uns gibt es sie schon ab 4.000 €, in Deutschland bewegen sich die Angebote zwischen 3.000 und 6.000 €. Bei meiner Recherche auf unserem 1000PS Marktplatz und anderen großen Plattformen konnte ich die Angebote für die große Vmax aber an einer Hand abzählen. In Österreich wurde ein kaum gefahrenes Exemplar mit nur 1.300 km auf der Uhr um saftige 20.000 € inseriert. In Deutschland wurde eine Vmax 1700 um nur 11.000 € angeboten, die aber auch über 100.000 km Laufleistung hatte, und eine 26.300 Kilometer gelaufene Vmax um 16.000 €. Interessenten müssen also erst einmal ein aktuelles Vmax-Angebot finden und dann für das seltene Stück auch noch einen stattlichen Betrag hinlegen. In Kombination mit den speziellen Fahreigenschaften und großen Ausmaßen ist die Vmax definitiv nur etwas für ausgewählte Geschmäcker, die für einzigartige Maschinen oder mächtige Powercruiser brennen.

Fazit: Yamaha V-MAX 2010

Die große Vmax von Yamaha ist ein einzigartiges Motorrad. Das gilt für die technische Seite, mit dem größten V4-Motor in einem Motorrad aller Zeiten, als auch für die emotionale Seite des Vmax-Fahrens. Nur wenig Motorräder können so brachialen Druck in jeder Fahrsituation bieten, noch weniger davon sind Cruiser. Ihr störrisches Einlenkverhalten stört den Fahrspaß zwar, die Sitzposition ist recht eingeengt und der Klang dürfte ruhig mehr auf den massiven Hubraum verweisen, doch der Vortrieb macht süchtig. Die Vmax 1700 ist definitiv ein Nischenprodukt, aber auch ein absolut ehrfurchtgebietendes, einzigartiges Zweirad.


  • Sehr leistungsfähiger V4-Motor, mit irre viel Drehmoment in jeder Situation
  • Gut gedämpftes Fahrwerk
  • Schöne Verarbeitung
  • Sehr potente Bremsen
  • Hoher Treibstoffkonsum
  • Sitzposition eher eingeengt mit breiter Beinspreizung
  • Einlenkverhalten der gebrauchten Testmaschine extrem störrisch
  • Fahrwerk kann Bewegungen in Schräglage nicht vollends unterdrücken
  • Klang des mächtigen V4 könnte wahrnehmbarer sein

Bericht vom 18.09.2024 | 13.589 Aufrufe

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