Husqvarna MX Factory Test

Wir fuhren die Bikes der WM Fahrer!

Große Freude herrscht jedes mal in der 1000PS Redaktion wenn eine der exklusiven Einladungen zu einen Factory Bike Test ins Haus flattert. Husqvarna ladet im kleinen aber feinen Kreis nach Italien zum Test der 2018 Motocross Modelle FC250 und FC450 der Werkteams von Jacky Martens und Kimi Räikkönen.

Wir schicken natürlich unseren Motocross Experten Herbert Lindtner ins sonnige Italien um die Factory-Bikes der Husqvarna Werksteams zu testen. Die ehemalige WM Strecke von Faenza war zur Freude von Herbert in einem Top Zustand und auch das Wetter war mit milden 20 Grad gnädig. Bereit standen, die FC 450 von Gautier Paulin und Max Anstie und die FC250 von Thomas Covington und Thomas Kjer-Olsen zum ausgiebigen Probe zu fahren.

Ein Werksteam besteht natürlich nicht nur aus dem Fahrer und seinem Bike. Angefangen bei einem Technical Coordinator, Project Manager Engine Offroad/Engine Mechanic, Suspension Mechanic WP, Rockstar Energy Factory Bike Mechanic, natürlich der Husqvarna Rockstar Energy Factory Racing Chief Technician und die Team Chefs alles eine große Factory Familie.

Wo liegt der wesentliche Unterschied zum Standard Bike?

Jedes einzelne Teil auf dem Motorrad ob Motor, Fahrwerk, Bremsen, Auspuff etc. ist speziell ausgesucht und vermessen um geringe Toleranzen zu gewährleisten. Zudem werden die Motorräder mit etlichen Carbonteilen veredelt und Factory Bremsanlagen von Brembo verbaut. Bei den Gabeln setzt man einheitlich auf Die WP Cone Valve 52 die es exklusiv nur für Werksfahrer gibt! Als Federbein kommt das WP Trax zum Einsatz, dass wir in dieser Ausführung ebenfalls noch nirgends anders zu sehen bekamen. Die Auspuffanlagen liefert FMF und natürlich sind diese exklusiv und nicht im Aftermarket erhältlich. Aufgrund all dieser Tatsachen und der geringen Toleranzen laufen die Motoren sehr ruhig und auch beim Fahren sind kaum Vibrationen spürbar. Egal ob beim Springen, im Kurveneingang oder beim Beschleunigen, das Bike ist einfach präzise zu fahren und macht richtig Spaß.

Husqvarna FC 250

Die beiden Bikes von Thomas Covington und Thomas Kjer-Olsen sind sich von der Charakteristik sehr ähnlich und überzeugen mit einem Drehmomentstarken Motor der kaum den Einsatz der Kupplung verlangt und einen starken Vorwärtsdrang hat. Am Lenker fallen uns 3 Abstellknöpfe auf die als Launch Control, Abstellknopf und Startknopf dienen. Sowie ein Mapping Schalter mit welchem der Fahrer zwischen voller Leistung und einen sanfteren Motormapping switchen kann. Beide Motorräder sind mit Neken Gabelbrücken ausgestattet welche die WP Cone Vale 52 Gabel fixieren.

Husqvarna FC 450

Bei den beiden FC 450 von Gautier Paulin und Max Anstie fallen uns auf jeden Fall größere Unterschiede auf, da die beiden Fahrer offensichtlich verschiedene Vorlieben haben ihr Bike abzustimmen. Die Brembo Bremsen von Gautier Paulin sind sanftmütiger und für uns besser zu dosieren als jene von Max Anstie der relative aggressive Bremsen am Bike hat. Was daran liegt, dass er in der Hinterbremse mit einem größeren Bremskolben fährt und bei der Vorderbremse eine kleinere Bohrung im Bremszylinder hat wodurch der Bremsdruck höher wird.

Beide Bikes haben zwei Mappings welche über einen Schalter am Lenker gewechselt werden können. 1000PS Tester Herbert würde persönliche das schwächere Mapping wählen da es für ihn fahrbarer war. Bei beiden FC450 wird auch ein Lenkungsdämpfer hinter der Startnummerntafel montiert um Lenkerschlagen, Schwingungen und Pendeln zu verringern. Beide Fahrer bevorzugen ein sehr straffes Fahrwerk, welches bei zunehmenden Speed immer besser funktioniert.

Natürlich sind die Serviceintervalle bei den Factory Bikes sehr straff, da man sich keinen Ausfall leisten kann und darf! Unserer Information nach werden die Motoren nach jeden MXGP Wochenende revidiert und die Rahmen nach jedem zweiten Renneinsatz getauscht um alle eventuellen Risiken auszuschalten. Den Fahrer stehen 2 gleiche Bikes zur Verfügung um sich auch im Training optimal für die Rennen vorzubereiten. Beide Factory Teams sind in Belgien stationiert. Da nur Werksfahrer und ausgesuchte Journalisten jemals diese Motocross fahren werden macht es wenig Sinn, ein Fazit zu verfassen. Grundsätzlich reden wir hier vom besten und schnellsten Material im Offroad. Jeder Teil ist Hand verlesen und wird von den besten Firmen geliefert und bearbeitet. Die Fahrer können auch ihre Fahrzeuge zu 100% auf ihre Vorlieben und die jeweiligen Rennstrecken anpassen lassen. Insofern kann hier auch nicht mehr von irgendwelchen Schwächen gesprochen werden.

Text: Herbert Lindtner

Bericht vom 04.10.2018 | 15.359 Aufrufe

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