SWM SM125R Test

Günstige 125er im sportlichen Kleid

Die Neu Auferstandene Marke SWM bringt eine flotte Supermoto mit mächtigem Design.

Als Motorradfahrer auf eine 125er zu steigen ist eigentlich ein mächtiger downgrade. Zwar fühlt sich beim Aufsteigen noch alles ganz normal an, doch spätestens wenn der Motor startet, weiß man woran man ist. Die ersten paar Kilometer fährt man somit meist mit heruntergezogenen Mundwinkeln. Allerdings stellt man sich dann doch sehr schnell auf den Leistungsverlust ein und beginnt die Fahrt zu genießen. Genauso gings mit mit der SM125R von SWM, zuerst brachten mich keine 10Pferde aufs Moped und nach der Fahrt, hatten eben diese 10 Hafervergaser die gleichen Schwierigkeiten mich wieder runter zu bekommen.

Eigentlich stieß ich ja nur durch Zufall auf die SM125R, denn SWM ist in Österreich in etwa so bekannt wie der Präsident von Dschibuti. Ähnlich prominent ist das österreichische Händlernetz, das aus 2 (in Worten: zwei) Händlern besteht. Zum einen MB Motoparts in Tirol und der Mayerhofer in Wiener Neustadt. Ebendort hab ich die kleine Supermoto entdeckt und umgehend Verkäufer Mitch um eine Probefahrt gebeten.

Die ersten paar Kilometer waren wie im ersten Absatz beschrieben etwas zäh, allerdings gewöhnte ich mich doch schnelle an die bescheidene Leistung von 15PS. Hier kann die SWM auch mit anderen 125er locker mithalten, denn die Konkurrenz kocht auch nur mit Wasser und bringt somit auch nicht mehr Leistung aufs Papier. Diese 15 PS reichen dann für einen Topspeed von gut 123km/h, wobei für die letzten 15km/h braucht man viel Geduld und wenn möglich auch Rückenwind. Einen Kritikpunkt heimst die SWM bei kalten Motor ein, denn da will ihr das Gas bedächtig gegeben werden, ansonsten verschluckt sie sich gern und stirbt ab. Geil ist allerdings der Sound der SM125R wenn man den Gashahn bei voller Fahrt schließt und ihn nach ein paar Sekunden wieder leicht öffnet - brabbelt der Motor ganz frech nach - herrlich!

Die SM125R umgeht die Euro4 Regelung bezüglich des ABS Systems mit einer kombinierten Bremse. Für den eingefleischten Motorradfahrer also etwas ungewohnt wenn bei betätigen der Fußbremse auch das Vorderrad mitbremst. Für Fahranfänger hingegen ein Sicherheitsplus, denn in einer brenzligen Situation braucht man nur fest auf die Fußbremse drücken ein optimales Bremsmanöver herbeizuführen.

Wem die Linienführung der SWM an die alten Huskys erinnert, der liegt goldrichtig, denn SWM produziert nicht nur im alten Husqvarna Werk in Varese, sondern hat auch die alten Husky Modelllinien übernommen. Somit erklärt sich die Ähnlichkeit der SM125R mit den Husky Wettbewerbsmodellen eigentlich von selbst.

Preislich ist die SWM mit 4.440€ etwas unter der Konkurrenz. Wers noch günstiger haben will greift zur Endurovariante von SWM der RS125R, die ist nochmal um 200€ günstiger als die Supermoto.

Fazit: SWM SM 125 R 2017

Günstige 125er mit sehr feschem und sportlichen Design.


  • Preis
  • Optik
  • Bremse
  • Fahrwerk
  • Kaltlaufverhalten: Reifen

Bericht vom 18.08.2017 | 80.420 Aufrufe

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