Metzeler Z8 Interact

Ein Reifen, der Motorräder besser fährt, als du. Höhere Seitenwand dämpft und bremst besser.

Bumm-Bumm, gaaaanz lang. Höchstleistung bis zum Schluss, der sich Zeit läßt.


Metzeler Z8

Wer einen neuen Reifen sucht, der sollte eher sich selbst kennen, als sein Motorrad. Wer seine Bedürfnisse kennt, spart Zeit (im Krankenhaus) und Geld.

Kandidaten Nummer 1 traf ich eines ruhigen Tages am Hausberg. Es war jung und zeitig in Jahr und Tag und da außer uns beiden noch niemand die Strecke benutzte, war ich es, der sich seine Geschichte anhören musste. Die Saison hielt keinen guten Start für ihn bereit. Der Abflug ins Kraut wäre nicht seine Schuld gewesen, diese sei einzig und allein bei diesem "Fu#-Reifen" zu suchen. An einem warmen Februartag, es muss weit über 5 Grad gehabt haben, hätte der hintere High Performance Pneu den Kontakt zwischen seinem nagelneuen 600er Supersportler und dem Asphalt plötzlich und unangekündigt abgebrochen. Die Versicherung diagnostizierte einen Totalschaden (beim Motorrad) und aus der Vollkasko zog der Unschuldige seine Konsequenzen: Eine neue 1000er und nie wieder ein Reifen der Marke Fu#.

Kandidat Nummer 2 ärgert sich über die Laufleistung seines Supersportreifens. Jedes Mal. Sobald er wieder einen Supersportler eingeworfen und durch einen neuen ersetzt hat, montiert er noch sportlichere Reifen, schließlich habe man am Hausberg einen Ruf zu verteidigen. Auf seinen europaweiten Touren würden die schnellen Sohlen dann immer immens schnell abbauen, erzählt er aufgebracht, keine Laufleistung hätte der weiche Schmarr'n.

Kandidat 1 ist einfach ein Trottel. Kandidat 2 versteht zwei Dinge nicht. Dass er nicht nur beim Motorrad eine Wahl hat, sondern auch beim Reifen. Supersportreifen sind nicht mit Supersportlern verheiratet und Tourenreifen nicht mir Tourern. Nur die Freigabe zählt. Es sollte mittlerweile sogar bei den pathologischen Fällen angekommen sein, dass man hin und wieder über Fahrstil und - gewohnheiten nachdenken und sich fragen sollte: Welcher Reifen passt zu mir?

GSX-F und GSX-R.
Ehrliches Gewicht und viele Kilometer
gegen Leichtbau und viel Schräglage,
112 Nm gegen 150 PS.
Gemeinsamer Nenner:
Metzeler Z8.


Konsequenz nach 600er Totalschaden: Neue 1000er


Viele scheuen sich davor, so eine Selbstanalyse durchzuführen, weil man mitunter auf ein ernüchterndes Ergebnis stößt. 'Aha, ich lege 10.000 Kilometer im Jahr im Geradeauslauf zurück, deshalb brauche ich 3 Sätze Hypersportgummler.' Oder: 'Vielleicht ist der Racetec für meine halbwarmen Touren mit der GSX-R doch nicht das Ideale?'

Super- oder auch Hypersportreifen haben mittlerweile das fordernde Feld der Ringfahrerei erschlossen, wo sie maximaler Beschleunigung, extremen Schräglagen und hohen Temperaturen standhalten müssen. Dabei vergisst man erstens, dass man diese Performance im normalen Straßenverkehr kaum mehr braucht und zweitens, dass sich die Sporttourringreifen ebenso Richtung Sportlichkeit bewegt haben und damit nichts möglich wäre, was man ohnehin nicht versuchen sollte. Ein Reifen wie der Z8 muss den Leistungsbogen vom 70 PS starken Twin-Tourer bis zum 185 PS starken Reihenvierer-Racingbike spannen. Und noch weiter. Kawasaki Z1000, Honda VFR1200F, BMW F800ST und K1300S, Honda Fireblade und Suzuki GSX-1250F - sie alle stehen in freudiger Erwartungshaltung und Fahrtrichtung vor dem Hotel.

Da heißt es schnell sein mit dem Handtuch auf der Sonnenliege. Mit voller Absicht warf ich meins auf die Suzuki GSX1250F. Der Helm steckte auf dem linken Spiegel wie das Buschmesser im Kopf des Großwilds. Meins! Die GSX-F ist pures Understatement. Hinter der Fassade eines Niedrigenergiehauses steckt ein Atomreaktor, das hat zuletzt der Alpenmasters Test der deutschen Kollegen gezeigt. Der Prüfstand sprach 112 Nm bei 3500 Touren an der Kurbel. Durchzug aus jeder Lage.


Der Helm steckte auf dem linken Spiegel
wie das Buschmesser im Kopf des Großwilds.


Schon beim Reifentest des Z6 vor zwei Jahren auf der Isle of Man und im Beisein des großen Helmut Dähne zog ich Hubraum und Drehmoment Highspeed und Drehorgel vor. und griff zur CB1300S. Das passte zur Insel wie die GSX-F zu einer flotten Runde durch's Salzburgerland. Hier wie da kommt man mit einer wunderschönen Landschaft in Berührung und sieht sich nicht immer mit einwandfreiem Asphalt konfrontiert. Genau dort setzt der Z8 seine neu gestärkten Qualitäten ein.

Bereits bekannt ist die Multi-Zonen Spannungstechnologie, die es über die Wicklungen des Stahlgürtels ermöglicht, auch ohne verschiedene Gummimischungen höheren Grip an den Flanken und mehr Stabilität in der Reifenmitte zu erzeugen. Für noch besseren Bodenkontakt wurde die Aufstandfläche gegenüber dem Z6 um bis zu 8% vergrößert. Das neue Profildesign in Form des griechischen Buchstabens "Pi" reduziert den Negativanteil des Vorderreifens zudem auf nur mehr 11% und den des Hinterreifens auf 13%. Damit man im Regen trotzdem sicher unterwegs ist wurden in der Mitte geschwungene Längsrillen eingearbeitet, die einen großen Teil der Wasserableitung übernehmen.


11% Negativprofil vorne, 13% hinten. 8% mehr Aufstandsfläche.


Der Z8 ist runder gewölbt als sein Vorgänger, wodurch die Einlenkkräfte um 5% reduziert werden konnten. Besonders bei Sporttourern mit längerem Radstand und höherem Gewicht wie der GSX-F1250F, die Handling nicht gerade zu ihren Paradedisziplinen zählen, eine willkommene Hilfe. Gänzlich neu ist die höhere Seitenwand, die Unregelmäßigkeiten auf der Straßenoberfläche besser dämpft. Doch der Reifen hat nicht nur eine größere Eigendämpfung, er kann auch zusammen mit der größeren Aufstandsfläche den Bremsweg verkürzen.

Das größte Augenmerk lag diesmal - neben der Verbesserung der Performance in den einzelnen Bereichen - auf der Verbesserung der Performance über die gesamte Lebensdauer und bei (fast) allen Wetterverhältnissen. Mit einer neuen Gummimischung, die neben Carbon- und Siliziumelementen auch Nanopartikel enthält, kann der Reifen besonders bei wechselnden Verhältnissen von kalt zu warm oder von nass zu trocken die Leistung auf hohem Niveau konstant halten. Das Profildesign hingegen sorgt dafür, dass die Performance selbst dann noch voll da ist, wenn sich der Reifen schon dem Ende seiner Lebensdauer nähert.

 
Es wäre anmaßend zu sagen, dass ich das alles gespürt hätte. Ich spürte nur, wie leichtfüßig das 258 Kilo schwere Motorrad in die Kurven bog und die Kniepads am Boden scharrten. Es entging mir auch nicht, wie komfortabel man selbst auf einer GSX-R750 einen ganzen Tag unterwegs sein kann und ich kann sicher sagen, dass ich nicht im Traum darauf gekommen wäre, nach mehr Grip, mehr Schräglage und mehr Performance zu verlangen. Das alles in Verbindung mit der höchsten Laufleistung aller Metzeler Reifen. Wer seine Bedürfnisse kennt, hat deutlich mehr vom Leben.

Der Roadtec Z8 Interact ist derzeit in folgenden Größen erhältlich: Vorderreifen in 120/70ZR17, Hinterreifen in 180/55ZR17 und 190/50ZR17. Die Größen 160/60ZR17 und 190/55ZR17 sind ab September zu kaufen. Der Reifen ersetzt übergangslos das Vorgängermodell, den Roadtec Z6 Interact. Zusätzlich werden die Hinterreifen-Größen 180/55 und 190/55 in einer C-Konstruktion produziert, diese sind speziell angepasst an die unterschiedlichen technischen Eigenschaften von Sport-Touring-Maschinen mit einem Leergewicht von > (ca.) 240 kg. Preise für den Reifen findet ihr hier: Metzeler Z8 Preise.

 

Interessante Links:

Text: kot
Fotos: Metzeler

Autor

Bericht vom 11.08.2010 | 49.108 Aufrufe

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