Dunlop Qualifier
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Der Reifen! Unendliche Geschichten an den Stammtischen. Wir schreiben das Jahr 2005. Dies sind die Abenteuer der Dunlop Reifen Crew, die mit ihrem globalen Entwicklungsteam seit 100 Jahren unterwegs ist, um neue Gummimischungen zu erforschen, neue Karkassen und noch mehr Grip. Viele Lichtjahre von der Ideallinie entfernt, dringt NastyNils in Gripbereiche vor, welche man bei Dunlop Strassenreifen bisher nie zuvor gesehen hat. |
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Undankbare Hacken: Reifenentwickler Motorrad Reifenentwickler haben einen schweren Job. Die Rahmenbedingungen änderten sich in den letzten Jahren rasant. Durch das Leistungswettrüsten in der 1000er Klasse gibt es Bikes mit einem Leistungsgewicht von einem PS / kg für jeden Nasenbohrer im Geschäft zu kaufen. Gleichzeitig verpflanzte man absolut rennstreckentaugliche Fahrwerke in die neuen Geschosse und spendierte obendrein noch grimmig zupackende Bremsereien. Ausbaden mussten es die Reifen Ingenieure. Am Ende von langen Entwicklungssessions und unzähligen Peitschenhieben der Testpiloten kommt ein neuer Reifen auf den Markt. Für viele Konsumenten ist jedoch auch der neue Reifen nicht mehr als eine schwarze runde Gummiwurst. Nur wenige Insider wissen von den vielen Geheimnissen welche im schwarzen Gold für uns schlummern. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, waren wir bei der Präsentation des neuen Sportmax Qualifier von Dunlop in Almeria. |
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Der übliche Spagat: Grip und Laufleistung Der neue Reifen ist als sportlicher Strassenreifen positioniert. Er ersetzt den bekannten D208 und hat somit einen guten Ruf zu verteidigen. Bei der Entwicklung des neuen Reifens hatte man eine wesentliche Zielsetzung: Ausgehend von einem Racing-Reifen möchte man einen Strassenreifen mit hoher Kilometerleistung anbieten und dabei auf möglichst wenig Performance verzichten. Der übliche Spagat zwischen Grip und km-Leistung eben.
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Vorsicht Technik: Die Dunlop Ingenieure setzten an 4 Stellen den Hebel an | |||||||||||||
Alle Leser welche es bisher geschafft haben, dürfen nun mit mächtigem Reifenwissen am Stammtisch prahlen. Die Erklärung mit den Nudeln und dem Faschierten sollte man unter Technikern aber besser vermeiden. |
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Neuer Mann bei Dunlop Österreich - Anton Weinzetl folgt Markus Baumgartner. | |||||||||||||
Einen schweren Job hatte aber auch der neue Dunlop Österreich Product Manager für Motorradreifen Anton Weinzetl. Er tritt die Nachfolge vom routinierten Markus Baumgartner an und musste schon kurz nach Dienstantritt auf Journalistenreise mit den österreichischen Schreiberlingen. Beim Zwischenstopp in Barcelona waren ganze 3 Stunden Zeit für einen ausgedehnten Besuch beim Airport-Wirten. Kurz vor dem Start konnte er uns dann doch noch dazu überreden endlich in Richtung Gate zu wandern. Klar das wir trotz 3 Stunden Wartezeit die Letzten beim Check-In waren und so nur "Sorry! We are full and overbooked" als Antwort hörten. Doch trotz dieser kleinen Schwierigkeiten kamen wir planmäßig in Almeria an und dort gab es für den Neuen bei Dunlop die nächste Überraschung. Bei der Verbindungsetappe von der Rennstrecke zum Hotel wird selten auf gesetzliche Bestimmungen Rücksicht genommen. Schließlich kennt nur einer den Weg und der gibt mit mindestens 200 vorne die Marschrichtung vor. Um ganz hinten nicht abzureissen ist so oft der volle Einsatz einer Tausender nötig. Irgendwie saßen wir dann aber wieder alle im Flieger Richtung Wien und hörten den Seufzer vom neuen Mann bei Dunlop: "Man lernt nie aus!". Aber auch ich lernte wieder einiges dazu. In der Touristenburg brechen die deutschen Journalistenkollegen auch im Job die Mallorca Traditionen nicht. Aufgestanden wurde um halb Sieben um mit dem Helm die besten Eisen für die Rundfahrt zu reservieren. Doch zum Glück sind Motorräder bei Reifenpräsentationen nicht ebenso rar wie freie Liegen auf Mallorca. Es muss ja nicht immer die Superduke sein. |
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Von rechts nach links: NastyNils markiert sein Revier! Die Superduke wird reserviert, Anton Weinzetl (mitte) im Gespräch mit einem deutschen Fachjournalisten (ganz rechts). |
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Vertrauen in die Männer mit den weißen Kitteln Doch zurück zum Thema Qualifier. Es gibt viele Dinge welche man den Reifenentwicklern beim Besteigen der Testeisen einfach glauben muss. Ich selbst habe grenzenloses Vertrauen in das Know-How der Techniker und glaube ihren klaren Aussagen zum neuen Dunlup Sportmax Qualifier.
Bestätigung kann ich sofort zum Thema "schnelles Erreichen der Betriebstemperatur" geben. Von 0 weg ist der Reifen schon nach der ersten Runde auf Betriebstemperatur. Denn das Journalisten-Match auf der Rennstrecke beginnt sofort nach Runde 1. Hier darf am Gasgriff nicht gezögert werden. Auch auf der Strasse kann man schon nach dem ersten Ortsschild den Gasgriff aufdrehen. |
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Nix besonderes? Beim Handling musste ich beim Qualifier ebenfalls keine Abstriche im Vergleich mit reinen Slicks in Kauf nehmen. Alle Testbikes ließen sich mit gewohnt geringem Kraftaufwand in die Kurve legen. Radius und Schräglage ließen sich leicht und gefahrlos korrigieren. Der Reifen bietet insgesamt ein sehr homogenes sprich idiotensicheres Fahrverhalten. Überraschungen habe ich damit keine erleben müssen. Im Prinzip sind all die feinen Features des Reifen im Vergleich zu anderen Dunlop Reifen nix besonders. Betrachte ich den Reifen jetzt ohne die restliche Palette zu kennen würde ich sagen: "Ein guter Reifen, aber wozu der ganze Wirbel?". Die echte Sensation ist nämlich die Positionierung des Reifens. Auch als Nummer 4 extreme Performance Ganz oben in der Dunlop Racing Hierarchie steht der Dunlop GP. Sein Einsatzgebiet sind echte Profirennen im Supersport und Superbike Bereich. Der Titelgewinner der Supersport Meisterschaft in Österreich (Wolfgang Kerbl auf Honda CBR 600 RR) verwendete heuer diesen Reifen. Sein Kennzeichen: Harte Karkasse, endloser Grip. Ebenfalls hauptsächlich für die Rennstrecke hat man den Profilreifen GP Racer im Programm. Die Nummer 2 in der Grip-Tabelle bei Dunlop. Weichere Karkasse und mehr Erbarmen beim Racing Budget. |
Der Dunlop Sportmax Qualifier von vorne! |
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Für den gelegentlichen Ausflug auf die Rennstrecke und das flotte Andrücken auf Landstraßen bietet Dunlop den D208 RR an. Erst auf Platz 4 steht bei Dunlop der neue Sportmax Qualifier. Ein sehr sportlicher Strassenreifen also. Eine klare Ausrichtung für den Strassengebrauch und christliche km-Leistung (Dunlop Techniker versprechen ca. 5.000 km bei durchschnittlichen Bikes bei durchschnittlicher Fahrweise). Ein Reifen für Otto-Normalverbraucher. Trotzdem haben wir damit viele flotte Runden auf der Rennstrecke abgespult. Keiner der anwesenden Journalisten aus verschiedenen Ländern beklagte sich über zu wenig Grip oder zu lasches Handling. Es wurde einen ganzen Tag Feuer ohne Ende mit der Nummer 4 von Dunlop gegeben. Dies ist die eigentliche Sensation an dem Reifen. Für viele Otto-Normalverbraucher also sicherlich zurecht eine gute Nummer 1. |
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Weg mit dem Speck Beim Studieren der technischen Daten des neuen Reifens viel mir eine Zahl sofort ins Auge. Um ganze 0,5kg wurde der hintere Reifen leichter als sein Vorgänger. Im Reifengeschäft sind dies echte Welten und bei hohen Geschwindigkeiten zählt bei den ungefederten Massen ja bekanntlich jedes Gramm. Die Motorradhersteller freuen sich die Haxen aus, wenn an der Steckachse 25 Gramm eingespart werden und Dunlop reißt beim Reifen eine halbes Kilo an Gewicht runter. |
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Wurde er richtig getauft? Nicht besonders gelungen finde ich ehrlich gesagt den Namen des neuen Reifens. Sicherlich klingt es cool zu sagen "Ich hab einen Qualifier montiert" aber viele interessierte Motorradfahrer könnten vom aggressiven Namen verschreckt werden. Der Qualifier ist anders als sein Namenspate im Rennsport kein butterweicher Racingpneu welcher nach wenigen Runden vom Gasgriff ausradiert wird. Er ist ein extrem universeller Reifen für beinahe jedes sportliche Motorrad. Wir fuhren den Reifen auf Superdukes, R1en, Gixxer, CBRs und Z1000 Bikes. Für sportliche Piloten welche ein möglichst gutes Verhältnis zwischen Grip und Laufleistung haben möchten ist der Qualifier zur Zeit eine sehr gute Wahl. Der neue Reifen von Dunlop ist ab November in allen wichtigen Größen verfügbar. Dein Reifenhändler weiß bescheid. Related Links:
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Bericht vom 28.10.2005 | 20.811 Aufrufe