Porsche vs. Fazer

Deutschland gegen Japan in Italien. Porsche gegen Fazer in den Dolomiten.



Porsche vs. Fazer in den Dolos
Die MotherInLaw versucht sich am Missbrauch eines schwarzen Saugmonsters.

Die Faszination des magischen Dreiecks Mensch-Bike-Automobil ist so mystisch, unerklärlich und Sucht bringend wie die 677 indischen Tantra Stellungen. Viele Stammtischgespräche endeten in den letzten Jahrzehnten je nach alkoholschwülstig, vorgeschrittener Stunde im besten Fall mit einem blauen Auge, im schlechtesten Fall mit einem Bauchstich mit dem Butterfly, wenn man sich nicht über die Potenz von Rennautos bzw. Ringeisen und die größeren Haufen dazugehöriger Fahrer einigen konnte.
Als verlängerter Schwellkörper sind sowohl Bike als auch Auto vielseitig einsetzbar, wie z.B. bei multikulturellen Fightclubs auf der Triesterstrasse oder als Side Event beim IDM Rennen unter dem Titel: Battle of Champions (GSXR 1000 vs. Formel 3000 vs. Edge 540), wo magersüchtige, infantile Eintagsfliegen gegen richtige Champs antreten. Wer im Urlaub Passschrauben mit seinem Bike mit Kurvenwetzen mit Rennautos in den Dolomiten verbinden möchte, kommt am Defreggental in Osttirol nicht vorbei. Geplant und reserviert war für heuer eigentlich eine Tour in die französischen Alpen. Nur das elfte Gebot des Herren lautet wie auf jeder Tour:Du sollst dich nicht täuschen.

Zuerst fiel die Kawamaus als Teilnehmerin aufgrund Ihres besonderen Umstandes fürs Biken aus. Nachdem der bremsende Notar meinte, er hätte gerne einmal ein fixes Quartier mit ordentlich lärmisolierten Sanitäranlagen, von wo er im Notfall in einem militärischen Dreitagesmarsch nach Hause gehen kann, bot sich als einziger Stützpunkt für ein bisserl Wellness, Kulinarik und Dolomiten das Hotel Defreggental in St. Jakob an. Das Hotel verfügt über ein Racing Equipment, gegen das der Fuhrpark des lybischen Ex-Machthabers ausschaut wie der sonntägliche Asylantenautogebrauchtmarkt in Traiskirchen. Die neuesten Modelle von Porsche, Ferrari und Maserati im Open Air Look stehen zum Auswinden bereit. Um eine der wichtigsten und gleichzeitig unnötigsten Fragen der Menschheitsgeschichte zu klären: Brennt man den Passo die Miau und die Sella Runde mit seinem Bike des Vertrauens oder lieber mit einer brüllenden Prostituierten auf 4 Rädern nieder?" Porsche, Bike oder beides wetzen? Es erübrigt sich eigentlich wiederzugeben, dass wir, wie bei jeder Tour, am ersten Tag von Eisenstadt bis nach Lienz im Schneckentempo in einer wie eine Tapete aufgezogenen Gewitterfront nach Osttirol eierten. Was daraufhin den bremsenden Notar bei Ankunft veranlasste, zwei Stunden sein absolutes Unikat namens Bandit 1200S, Bj.2001 penibel zu putzen.

Das tägliche Reinigen der Rippen seines 20 Jahre alten Vergasermotors schaut aus wie das plastische Entfernen der Käseschmiere eines Neugeborenen und ist ähnlich der täglichen Waschorgien eines Putzfummlers mit den jahrelangen Traumata auf der Rennstrecke zu erklären. Am nächsten Tag wurde mir bei strahlendem Sonnenschein von einem in der Tiefgarage lebenden Hias , der wahrscheinlich für 3 Blunznbrot als Gehalt den ganzen Tag die Felgen der Luxusautos wäscht, ein 911S mit Dreimonatszulassung übergeben. Die limitierte Ebony Edition von Porsche mit tuttikompletti Ausstattung hat zwei kalbende Austrittsöffnungen, die in der Breite mit der Hand nicht auszufüllen sind und eher an eine Spezialrubrik in einschlägigen Internetforen erinnert. Der Sound des Saugmonsters ist mit geschlossenem Dach auf den ersten Horcher enttäuschend. Sogar der bremsende Notar konnte mit seinem Tertiärhand Leo Vince auf der Bandit beim Ampelstart am Stallersattel DB-mäßig dagegen punkten.	[googleadsmall]

Länderverbindende Vergleichstestgespräche.

Die ersten Kilometer offenbarten Schreckliches, dank der vollkommen deppensicheren Fahrwerkshilfen kann das 380PS Gefährt auch von geisteskranken Besachwalterten getreten werden. Auf dem Fleckerteppich Richtung Misurinasee rauf, versuchte ein deutscher Einzel-Endurist mit einer BMW F650 das Tempo zu halten, mit dem Ergebnis, dass ich bereits bei der Bestellung eines Espresso doppio war, als der Germanist länderverbindende Vergleichstestgespräche beginnen wollte. Die Frage nach dem Feeling im Cabrio beantwortete ich kurz mit Du eh wenig Leistung mit deinem Eintopf?, was dem Kontaktfreudigen die Lust an der Weiterfahrt nahm.



Fahrwerkshilfen "OFF" und Angriff..

Auf den Passo Falzerago nahm ich mir mit dem Modus Fahrwerkshilfen OFF erstmalig den bremsenden Notar zur Brust. In der Beschleunigung gegen die 1200er natürlich machtlos, gelingt es durch spätes, brutales Reinsteigen in die Bodenplatte vor den Kehren und zügiges Aufs-Gassteigen im Scheitel, den Leistungsgewichtsnachteil aufzuholen. Wobei dabei aber zumindest die Basics des Gegenlenkens und Luppens beherscht werden sollten. Andernfalls findet man sich eventuell augenblicklich in der 16. Reihe eines litauischen Reisebusses wieder.
Das Hinterrad des bremsenden Notars wurde angesichts der bullenartigen Stossbewegungen auf sein Kennzeichentaferl immer unruhiger. Sehr spannend gestalteten sich die Überholmanöver von drei Campingwägen en block, wenn der bremsende Notar beim Durchreichen auf der Überholspur sozialer Weise vergisst, am Banderl zu ziehen. Dies führte nämlich dazu, dass ein entgegenkommender Tour de France in spe Teilnehmer in den Strassengraben matrosenköpfeln musste. Angesichts der Milliarden Fahrzeugtrauben, die sinnloserweise zum Picknicken auf das Grödner Joch raufkrebsen, war aber an ein Stehenbleiben nicht zu denken. Auf die Anzeige wegen Nötigung zur Selbstverletzung freue ich mich jetzt schon. Für die nächsten Pässe setzte ich mir meinen Sturzhelm auf, nachdem mich meine Beifahrerin beim Fight mit einer 12er Multistrada aus Todesangst dauernd auf den Kopf nusste und würgte. Auf dem Passo di Giau machte ich leider den schrecklichen Fehler, die langen Geraden zwischen den Kehren unter brüllender Volllast auszunutzen. Im schrägen Blickwinkel zwei graue Mistkübel direkt am Abgrund neben der Strasse. Angekommen auf der Grand Statione und erleichtert, den Notar um eine Pippipause lang hergebrannt zu haben, fragte mich der Notar sehr gut gelaunt, ob ich nicht die beiden grauen Radarboxen am Straßenrand mit den Polizeihelmen gesehen hätte. Ein nachträglicher Lokalaugenschein der im Abstand von 500m positionierten fixen Bitte-Lächeln-Boxen innerhalb einer mikroskopisch angezeigten 70er Geschwindigkeits-beschränkung, lässt folgende Befürchtung zu:


Kein Pass mehr mit 4 Rädern.

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Die Italiener stellen sich blöder, als sie sind. Entweder geht die Mietwagenbetreibergesellschaft vorher in Konkurs und die Exekution geht ins Leere, oder ich muss in Privatkonkurs, zumal mir der Notar mitteilte, dass seit 1.Juli die Verkehrsstrafen in Italien nochmals drakonisch hinaufgesetzt wurden. Fazit der Werbefahrt: Es liegt, so wie die 100 Jahre zuvor auch, ausschließlich am Gurkenglasdurchmesser in der Hose, ob man On-Track, auf der Renne, mit dem Bike oder Käfig etwas zustande bringt. Diskussionen über gefährliche Strecken, giftige Motorräder und Fahrwerkseinstellungen sind im Breitensportbereich genauso unangebracht wie Domenica in der Herbertstrasse nach Kuschel-Sex zu fragen. Stammtischgeplänkel über irrwitzige Leistung, die am Hausberg benötigt wird, lenken nur vom 12. Gebot des Herren ab, das lautet: Du sollst dich nicht fürchten. Zwischen 1988, wo Kevin Schwantz und Wayne Rainey in der 500cc mit unzureichenden, pumpenden Fahrwerkskomponenten in dauernder Todesgefahr mit 300 über den Salzburgring geprügelt sind und 2011, wo sich Serienmotorräder und überstarke, narrensichere PS-Protze und Seitenblicke-Cabrios beinahe wie Raumschiffe über Pässe chauffieren lassen, liegen Galaxien. Zur eigenen Ehrenrettung sei zum Abschluss berichtet, dass nach dem Trachtenballausflug im schwarzen Proletenautodrom, die darauffolgenden 6 Tage nur auf Zweirädern abgespult wurden. Außerdem wird mit Sicherheit die nächsten 40 Jahre kein Pass mehr mit 4 Rädern befahren.




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