Bilder: BMW S1000RR HP4 Carbon Race
Ein Wahnsinn! BMW präsentiert auf der EICMA 2016 eine S1000RR aus Vollcarbon! Basierend auf dem Supersportler kommt sie mit obligatorischem Zubehör wie Akrapovic und Rennslicks. Auf der Rennstrecke ein furchteinflößender Gegner! Der Name: BMW HP4 RACE
Die neue HP4 RACE rangiert im Hinblick auf Antrieb, Elektronik und Federelemente auf dem Niveau aktueller Superbike-Werksrennmaschinen und geht fahrwerksseitig mit ihrem Carbon-Rahmen sogar darüber hinaus.
Mit einem Gewicht von fahrfertig vollgetankt 171 Kilogramm unterbietet die neue HP4 RACE sogar die aktuellen Werksrennmaschinen der SuperbikeWeltmeisterschaft und liegt nur knapp über den Werksrennern der MotoGP.
BMW Motorrad verhilft der HP4 RACE mit einem vollständig aus Carbon gefertigten, lediglich 7,8 Kilogramm leichten Hauptrahmen zu einer industriellen Kleinserienfertigung und macht diese zukunftsträchtige Technologie damit für jedermann käuflich.
Auch Vorder- und Hinterrad sind aus dem Hightech-Werkstoff gefertigt, der gegenüber Leichtmetall-Schmiederädern bei gezielter Steifigkeitsauslegung eine Gewichtsreduzierung um circa 30 Prozent ermöglicht.
Den Anspruch an Rennsporttechnologie auf höchstem Niveau löst die neue HP4 RACE auch bei Federelementen und Bremsen ein. Sowohl die Upsidedown-Gabel vom Typ FGR 300 als auch das Federbein vom Typ TTX 36 GP stammen vom schwedischen Herstellers Öhlins und werden baugleich auch in der Superbike-WM sowie in der MotoGP eingesetzt.
Die Carbon-Verkleidung, das Airbox-Cover und der Sitzbankhöcker der neuen HP4 RACE sind in den BMW HP Motorsport Farben lackiert. Ein handgebürsteter und mit einem Klarlacküberzug versiegelter Aluminiumtank unterstreicht die hochwertige, rennsportliche Optik.
Mit den beiden Brembo-Monobloc-Bremszangen von Typ GP4 PR stehen auch bei der Bremsanlage der neuen HP4 RACE Komponenten zur Verfügung, wie sie ansonsten nur in Weltmeisterschaften gefahren werden. Beschichtete Titankolben und einteilige Aluminium-Sättel mit chemisch vernickelter Oberfläche markieren hier die derzeit beste Werkstoffkombination. In Verbindung mit 6,75 mm dicken 320-Millimeter-T-Type-RacingStahlbremsscheiben ermöglicht die Anlage überragende Brems-Performance.
In der neuen HP4 RACE kommt ein reinrassiges Renntriebwerk ähnlich der Spezifikationen 6.2 und 7.2 wie in der Langstrecken- und Superbike-WM zum Einsatz. Die Spitzenleistung beträgt 158 kW (215 PS) bei 13900 min-1. Das maximale Drehmoment von 120 Nm wird bei 10000 min-1 erreicht.
Die Maximaldrehzahl wurde gegenüber dem Triebwerk der S 1000 RR von 14200 min-1 auf 14500 min-1 gesteigert. Mit dem Ziel bestmöglicher Performance kommt ein Sechsgang-Close-Ratio-Renngetriebe mit optimierten Übersetzungsstufen und verschiedenen Sekundärübersetzungen (diverse Ritzel und Kettenräder im Lieferumfang) zum Einsatz.
Ein wesentlicher Anteil bei der Entwicklung eines Renntriebwerks kommt der Gestaltung der Abgasanlage zu. Den Erfordernissen des VierzylinderReihenmotors entsprechend verfügt die HP4 RACE über eine aus leichtem Titan gefertigte 4-in-2-in-1-Abgasanlage. Sogar die Krümmerflansche sind aus Titan gefertigt.
Die neue BMW HP4 RACE ist mit einem umfangreichen Paket an elektronischen Regel- und Assistenzsystemen sowie einer für die Belange des Rennbetriebs entwickelten, gewichtsoptimierten Bordelektrik ausgestattet. Eine Fülle von Informationen liefert das 2D Dashboard mit auslesbarem Datenspeicher (2D Logger).
Beim Hauptrahmen der neuen HP4 RACE handelt es sich um einen CarbonBrückenrahmen, der den um 32 Grad nach vorne geneigten Motor als tragendes Element integriert. Auch das selbsttragende Rahmenheck ist aus Carbon gefertigt und mit dem Hauptrahmen über vier Aufnahmepunkte verschraubt.
Die hohe Exklusivität der neuen HP4 RACE unterstreicht eine aus Carbon gefertigte Plakette auf der oberen Gabelbrücke mit Angabe der Produktionsnummer von 1 bis 750.
Die Lenkerarmaturen der neuen HP4 RACE entsprechen jenen, wie sie auch im harten Rennbetrieb in der Superbike-WM zum Einsatz kommen. Auf der rechten Seite befinden sich der als Taster ausgelegte Killschalter (rot), der Fahrmodischalter (blau) sowie der Pit-Lane-Limiter / Startknopf (schwarz).
Links findet sich der blaue Button als Wahlschalter für die Dynamische Traktionskontrolle DTC und die Engine Brake (EBR; einstellbare Motorbremswirkung). Über einen roten beziehungsweise grünen Button lassen sich DTC respektive EBR dem Fahrerwunsch entsprechend einstellen. Über einen ebenfalls links angebrachten gelben Knopf lässt sich das Menü durchblättern.
Für bestmögliche Performance beim Beschleunigen verfügt die neue HP4 RACE über eine Dynamische Traktionskontrolle DTC mit einem Einstellbereich von -7 bis +7. Sie bezieht ihre Informationen aus der Sensorbox, die gegenüber der Version in der RR deutlich weicher aufgehängt ist.
Über verschiedene Fahrmodi (Wet, Intermediate, Dry1, Dry2) erlaubt sie nicht nur die Anpassung der Traktion am Hinterrad beispielsweise an trockene oder feuchte Streckenbedingungen mit hohem oder geringem GripNiveau. Vielmehr bietet sie wie auch die Wheelie Control die Möglichkeit, ihr Eingreifen gangselektiv abzustimmen, zum Beispiel mit regelndem Eingriff für die Gänge 1, 2 und 3 sowie ohne jegliches Eingreifen in den Fahrstufen 4, 5 und 6. Die Regelung geschieht dabei über Zündcuts und verschieden starke Zylinderausblendmuster je nach Schlupffehler. Für jeden Fahrmodus ist der maximal zulässige Schlupf über Geschwindigkeit und Schräglage hinterlegt.
Mit einem Gewicht von fahrfertig vollgetankt 171 Kilogramm unterbietet die neue HP4 RACE sogar die aktuellen Werksrennmaschinen der Superbike- Weltmeisterschaft und liegt nur knapp über den Werksrennern der MotoGP.
Der Öl- wie auch der Wasserkühler entsprechen den Serienbauteilen der RR. Wie im Rennsport üblich, wurde auf einen Lüfter jedoch verzichtet. Während der Druck im Serienkühler 1,2 bar beträgt, arbeitet das Kühlsystem der neuen HP4 RACE mit einem Druck von bis zu 1,8 bar. Hierdurch erhöht sich der Siedepunkt des Kühlmittels auf deutlich mehr als 100 Grad Celsius, was laut BMW zu einer drastisch verbesserten Kühlung des Motors führt.
Das selbsttragende Carbonrahmenreck ist in 3 Positionen höhenverstellbar.
Mit der neuen HP4 RACE präsentiert BMW Motorrad ein reinrassiges Rennmotorrad in einer Auflage von 750 Exemplaren.
Mit einem Gewicht von fahrfertig vollgetankt 171 Kilogramm unterbietet die neue HP4 RACE sogar die aktuellen Werksrennmaschinen der Superbike- Weltmeisterschaft und liegt nur knapp über den Werksrennern der MotoGP.
Wie das gesamte Fahrzeug, so wird auch der Rennmotor der HP4 RACE in aufwändiger Handarbeit von einem kleinen Experten-Team im BMW Motorrad Werk Berlin aufgebaut.
Die dynamische Traktionskontrolle DTC ist in 15 Stufen gangselektiv programmierbar.
Die Motorbremse ist ebenfalls in 15 Stufen gangselektiv programmierbar.
Die Nockenwellen der HP4 Race ermöglichen im Vergleich zur RR größere Ventilhübe. Die Ein- und Auslassventile stammen jedoch aus der RR.
Penible Detailarbeit! In der neuen BMW HP4 RACE werden zwar die gleichen Kolben wie in der S1000RR verwendet. Beim Edelrenner werden jedoch Kolben wie auch Pleuel gewichtsselektiert, um Differenzen der oszillierenden Massen zwischen den vier Zylindereinheiten im Sinne bestmöglicher Laufkultur und Standfestigkeit auf ein Minimum zu reduzieren.
Den gesteigerten mechanischen Anforderungen eines Renntriebwerks begegnet der Motor der neuen HP4 RACE mit gefrästen Pleueln aus hochfestem Schmiedestahl des renommierten österreichischen Zulieferers Pankl.
Den veränderten Massenverhältnissen trägt eine feingewuchtete Kurbelwelle Rechnung. Dem Renneinsatz und dem damit verbundenen Anspruch auf ein besonders spontanes Hochdrehen ist eine Gewichtserleichterung der Kurbelwelle um circa 200 Gramm geschuldet.
Essentiell beim Aufbau eines jeden Renntriebwerks ist die Reduzierung der Reibleistung. Sie bestimmt, wie viel der vom Motor produzierten Leistung schließlich am Hinterrad ankommt und dort für die Beschleunigung zur Verfügung steht. Aus diesem Grunde gilt den Lagerspielen bei der Montage des HP4 RACE Motors besondere Beachtung. Zu geringe Lagerluft ist im Sinne einer möglichst geringen Reibleistung unerwünscht, weshalb insbesondere die Gleitlagerschalen der Kurbelwellenhaupt- sowie der Pleuellager nach einem engen und speziell für den Motor der HP4 RACE festgelegten Toleranzfenster selektiert werden.
Für den Straßenbetrieb konzipierte Motorräder müssen gerade bei den Getriebeübersetzungen auch Zugeständnisse an den alltäglichen Betrieb machen. Daher verfügen sie etwa für den Stadtverkehr oder das Anfahren am Berg über einen vergleichsweise kurz ausgelegten 1. Gang und eine dementsprechend weite Spreizung der nachfolgenden Übersetzungsstufen. Beim Rennmotorrad muss man da keine Kompromisse eingehen. Die HP4 Race hat einen längeren 1. und 2. Gang und eine geringere Spreizung bei den Gängen 4, 5 und 6.
Jedes HP4 Triebwerk wird am Prüfstand eingefahren. Zudem erfolgt hierbei auch eine Leistungsmessung. Der Motor wird auf dem Prüfstand gemessen, um die Motorleistung von 158 kW (215 PS) sicherzustellen. Abschließend werden die Ventilöffnungszeiten sowie das Ventilspiel nochmals kontrolliert und gegebenenfalls nachjustiert. Bevor das Triebwerk schließlich ins Chassis der HP4 RACE eingebaut wird, erhält es eine neue Ölfüllung und wird abschließend verplombt.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 08.11.2016