Bilder: BMW R18 vs. Harley-Davidson Fatboy
Zonko und NastyNils fuhren die Maschinen Mitte Oktober in einem ersten und exklusiven Vergleich auf heimischen Straßen. Bei BMW setzen wir auf die aktuelle R18 in starker Ausstattung. Bei Harley-Davidson suchten wir lange nach einem geeigneten Testgegner. Optisch würde die Road King gut passen, doch auch die Heritage Softail Classic hatten wir im Sinn. Doch am Ende wählten wir die Harley-Davidson Fat Boy in der 114 Cubic Inch Motorisierung als würdigen Gegnern. Die Fat Boy hat zwar eine gänzlich andere Rad-Dimensionierung, doch sie ist eine absolut würdige Vertreterin für die Marke Harley. Mittagsrast machten wir standesgemäß im DJs American Diner in Mattersburg.
Fotos: Carlos Dominguez
Wir fuhren die Motorräder in der buckligen Welt!
3600 ccm Vergleich!
3.600 Kubikzentimeter im Vergleich! Die neue BMW R 18 tritt gegen das Urgestein von Harley-Davidson an. Für Harley tritt die Ikone an: Fat Boy! Zonko und NastyNils klären auf!
Burnout!
An der Harley ist keine Traktionskontrolle deaktiviert. Die eher grobschlächtige Traktionskontrolle an der BMW lässt sich zum Glück auch leicht deaktivieren. So fällt es leicht einen kleinen Burnout fürs Video hinzulegen!
Passt vor allem zur BMW! Die Zapfsäule mit Schillingpreisen! Die R 18 erinnert ohne Kitsch aber mit viel Liebe zum Detail an vergangene Zeiten!
BMW R 18 und Harley Fat Boy im Vergleich
V2 aus Milwaukee
Boxer aus Berlin
Der Radstand der BMW R 18 misst 1.731 Millimeter, die Sitzhöhe beträgt 690 Millimeter.
Die Harley-Davidson Softail Fat Boy 114 FLFBS ist von Radachse zu Radachse 1.665 mm lang und ihre Sitzhöhe beträgt 675 Millimeter.
Auspuffvergleich
Der Auspuff an der BMW R 18
Der Auspuff an der Fat Boy
Offener Kardanantrieb an der R 18
Riemenantrieb an der Harley
Fährt sofort ins Herz: Im Sattel blickt man immer stolz und glücklich auf die fetten Boxer-Tutteln der BMW.
Die Sitzposition auf der BMW ist am Stammtisch ein großes Thema. Im Sattel denkt man nach ein paar Minuten nicht mehr darüber nach.
Die R 18 ist doch kaum anders vorstellbar oder? Also BMW hat doch alles richtig gemacht! Die Abstriche bei der Sitzposition sind marginal, das Plus beim Auftritt ist deutlich größer!
Harley-Davidson Fat Boy
Zonko und Nastynils fuhren die Maschinen Mitte Oktober in einem ersten und exklusiven Vergleich auf heimischen Straßen. Bei BMW setzen wir auf die aktuelle R18 in starker Ausstattung. Bei Harley-Davidson suchten wir lange nach einem geeigneten Testgegner. Optisch würde die Road King gut passen, doch auch die Heritage Softail Classic hatten wir im Sinn. Doch am Ende wählten wir die Harley-Davidson Fat Boy in der 114 Cubic Inch Motorisierung als würdigen Gegner.
Die Fat Boy hat zwar eine gänzlich andere Rad-Dimensionierung, doch sie ist eine absolut würdige Vertreterin für die Marke Harley.
Mächtiger Auftritt! Auch wenn man schon lange in der Branche ist, lässt einen der Auftritt vom Fat Boy niemals kalt. Ein imposantes Motorrad!
Der BMW R 18 wird von einem 2-Zylinder Boxermotor mit 4 Ventilen pro Zylinder und einem Hubraum von 1.802 Kubik angetrieben. Ihr gegenüber steht die Harley-Davidson Softail Fat Boy 114 FLFBS mit ihrem V Motor mit 1.868 Kubik und ebenfalls 4 Ventilen pro Zylinder. Die Harley-Davidson bietet mit 94 PS bei 5.020 Umdrehungen eine vergleichbare Leistung im Vergleich zur BMW mit 91 PS bei 4.750 U/min.
Auch wenn die Wolken teilweise trübe Stimmung auf den Fotos vermitteln. Im Sattel war die Freude von uns groß.
Bei der Bereifung setzt die R 18 auf die Maße 120 / 70 - 19 vorne und 180 / 65 - 16 hinten. Für Bodenkontakt sorgen auf der Softail Fat Boy 114 FLFBS fette Schlapfen in den Größen 160/60-18 vorne und 240/40-18 hinten.
In den Tank der R 18 passen 16 Liter Sprit. Bei der Softail Fat Boy 114 FLFBS sind es 18,9 Liter Tankvolumen.
Die Bremse der Fat Boy setzt keine Standards im Motorradbau. Sie ist OK, verzögert akzeptabel doch hier hätte BMW die Chance gehabt deutlich zu siegen. Die Chance wurde nicht genutzt. BMW hat an der R18 vorne zwar 2 Scheiben montiert, doch die Bremsanlage ist sehr konservativ abgestimmt. Für ordentliche Bremsmanöver ist ein sehr kräftiger Händedruck nötig. Offenbar orientierte man sich hier am Branchenstandard und hat erst gar nicht versucht Klassenbester zu werden.
Auch wenn die technischen Daten nach einem klaren Unentschieden riechen, ist das Feeling im Sattel total unterschiedlich. Die BMW fühlt sich auf den ersten Metern unspektakulär an. Sie ist zugänglich, das üppige Drehmoment wird sanft und angenehm dosierbar serviert. Auch geht sie relativ laufruhig an den Start und hat nicht in allen Drehzahlbereichen und Fahrzuständen Vibrationen zu bieten. Ganz anders die Harley. Sie fühlt sich beim Ampelstart deutlich brutaler an. Sie liefert den typischen V2 Kick im Drehzahlkeller. Möglicherweise liegt das am langhubigen Motorlayout der Maschine. Auf der anderen Seite ist das Aggregat vor allem in engen Kehren nicht so einfach zu dosieren wie das der BMW.
Ebenfalls verblüffend ist der Handling-Vergleich. Die Harley wirkt mit den breiten Reifen erstmal unterlegen. Doch die BMW ist länger, hat den längeren Radstand, sie ist deutlich schwerer, 345 anstelle von 317 kg voll, und hat auch eine konservativere Geometrie. In der Praxis fällt es mit der BMW zwar leichter durch die Radien zu zirkeln, doch das liegt eher am einfach zu dosierenden Motor und nicht am Handling der Maschine. Denn die Harley-Davidson kann mit ähnlichen Schräglagenwerten und Kurvengeschwindigkeiten aufwarten.
DJs American Diner Mattersburg
Für unsere Video- und Fotoproduktionen sind wir natürlich immer auch auf der Suche nach passenden Locations. Diesmal parkten wir die beiden Cruiser beim DJs American Diner in Mattersburg.
Unsere Mediakollegen lakonur und patbpixx tobten sich mit ihren Kameras aus und genossen die Szenerie. Doch danach genossen wir alle gemeinsam die leiwanden Burger. Aufnahmen davon findet ihr im Testvideo auf 1000PS TV. https://www.instagram.com/lakonur/ https://www.instagram.com/patbpixx/
Leider kein Preiskampf
Leider keine dramatischen Impulse auf die Preisgestaltung von Harley-Davidson wird der Einstieg von BMW bringen. Die Kollegen aus München haben sich natürlich fein säuberlich in das Preisniveau einsortiert. Die beiden Testmaschinen liegen in Österreich bei rund 28.000 Euro, in Deutschland bei rund 23.000 Euro. Doch auch hier schenken sich die Maschinen nix - bei beiden überwiegt bei näherer Betrachtung das positive Gefühl. Hier kriegt man für sein Geld ein wirklich tolles Produkt geboten.
Am Ende gibt es ein durchaus versöhnliches Ende für die Fans beider Marken. Die R18 hat den Einstieg in das Segment besser hingekriegt als viele dachten. Sie ist keine peinliche Kopie sondern eine stolze und ehrliche Maschine mit starken BMW Boxergenen. Auf der anderen Seite ist die Maschine aber kein Harley Killer. Sie sortiert sich in den wesentlichen Bereichen in die aktuelle Liga ein. Harleyfans dürfen die Ikone also gerne weiterhin mit stolzgeschwellter Brust ausführen.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 20.10.2020