Bilder: 125er Brixton vs. SWM – Scrambler oder Klassiker, was taugt mehr?!
Wer immer noch die 125er-Klasse belächelt, sollte diese beiden Vertreterinnen mal fahren: Solide Technik, coole Optik und gar nicht so schlechte Fahrleistungen, wie manche gerne unken. Aber: Welches 125er-Eisen taugt mehr, Scrambler oder Klassiker?
Das Angebot bei den 125ern ist riesig, neben den üblichen Rollern gibt es tatsächlich alle Kategorien zur Auswahl also auch die Nischen Scrambler und Classic Bikes.
Und genau aus diesen beiden Klassen haben wir uns die klassisch gestaltete Brixton Cromwell 125 gegen die scramblige SWM Gran Milano Outlaw 125 geschnappt.
Bleiben wir vorerst bei den Gemeinsamkeiten, die Motoren lassen ja sowohl bei Aufbau als auch Leistung nicht allzu viel Spielraum zu.
Beide Maschinchen werden von 125 Kubik großen Einzylindern angetrieben, die SWM leistet die gesetzlich maximal erlaubten 15 PS...
...die Brixton hat nur 11,3 PS, was am Papier einen gewaltigen Leistungsunterscheid von mehr als 30 Prozent zugunsten der SWM darstellt!
Bei ausgewachsenen Motorrädern wäre das auch wirklich Grund genug, die stärkere der beiden Maschinen mindestens eine Klasse höher einzustufen.
Bei den beiden quirligen 125ern kann die SWM ihren Leistungsvorteil allerdings nicht wirklich in eine viel bessere Performance ummünzen.
Man zieht zwar in jedem der sechs Gänge ein klein wenig der Brixton davon und erreicht einen höheren Topspeed...
...aber auch bei der Brixton sind die fünf Gänge gut abgestuft, sodass man dank ordentlichem Auswinden unerwartet flott voran kommt.
Dieser kleine aber feine Abstand zwischen den beiden Bikes zieht sich durch nahezu alle Kategorien.
Das Fahrwerk der SWM gibt einen Deut mehr Rückmeldung als bei der Brixton.
Die stabilere Optik der fetteren 41er-Upside-Down-Gabel der Gran Milano Outlaw 125 im Vergleich zur konventionellen Telegabel der Brixton täuscht nicht.
Die beiden Stereofederbeine an der SWM sind in Federvorspannung einstellbar.
Die Bremse funktioniert bei beiden Modellen tadellos, auf der SWM erneut etwas druckvoller und damit sportlicher als bei der Brixton.
Erfahrene Piloten müssen sich erst einmal an das kombinierte Bremssystem auf der SWM gewöhnen.
Die Brixton gibt es wahlweise ebenfalls mit kombinierter Bremse oder so wie auf unserer Test-Cromwell mit ABS.
Auch hier kommt mir die Stotterbremse als (nur) spaßorientiertem Tester in die Quere (Schleiferln mit dem Hinterrad funktionieren nun mal nicht).
Aber auch hier denkt Brixton klarerweise an Fahranfänger.
Ein riesiges Plus bei den 125ern ist in der Regel, dass jede, im wahren Leben noch so radikale Kategorie relativ bequem ist.
Bei Klassikern und Scramblern gibt es ja schon bei den großen Geschwistern keine Komfortprobleme...
...und so machen sowohl die italienische SWM als auch die österreichische Brixton beim Sitzkomfort alles richtig.
Die SWM mit ihrem breiten Lenker erneut etwas fahraktiver...
...die Brixton allerdings auch nicht unsportlich.
Die Entscheidung für die Eine oder Andere kann man tatsächlich vom Preiszettel abhängig machen.
Die SWM steht derzeit (Stand Oktober 2020) mit ziemlich exakt 4000 Euro in der Liste...
...gegenüber der Brixton um etwas weniger als 2500 Euro schon ein stolzer Aufpreis.
Wer also die Bessere der beiden braucht, auf die eigenwillige Scrambler-Optik steht und die Kohle dafür hat keine Frage, die SWM Gran Milano Outlaw 125 ist Dein Traumbike!
Wirklich schlecht macht aber auch die Brixton nichts, vor allem beim Spaßfaktor sind die beiden 125er ziemlich ebenbürtig.
Wer also auf die Klassikschiene abfährt, mit ein paar kleinen Schrulligkeiten leben kann und auch noch 1500 Euro sparen will, kann mit ruhigem Gewissen zur Brixton Cromwell 125 greifen.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 08.10.2020