Ducatis Rückkehr zum Einzylinder: Der Superquadro Mono

659 Kubik und 77,5 PS

Nach dem Supermono 550 kehrt Ducati nach 30 Jahren zur Produktion eines Straßen-Einzylinders zurück. Dieser neue Motor trägt den Namen "Superquadro Mono" und verspricht eine spannende Leistung.

Der Ursprung: Supermono und Panigale 1299

Der Superquadro Mono basiert auf dem Motor der Ducati Panigale 1299, dem Superquadro mit 1285 cm³. Dieser Motor markierte die finale Entwicklungsstufe des straßenzugelassenen Zweizylinders von Ducati. Doch der Superquadro Mono soll zeigen, dass Ducati noch höhere Maßstäbe setzen kann. Dieser Motor teilt einige Eigenschaften mit dem Panigale-Aggregat, darunter die Kolben mit 116 mm Durchmesser, die Form des Brennraums, die Einlassventile aus Titan mit 46,8 mm Durchmesser, die Auslassventile aus Stahl mit 38,2 mm Durchmesser und das Desmodromik-System.

Der Name "Superquadro" leitet sich von seinem außergewöhnlichen Verhältnis zwischen Bohrung und Hub ab, das speziell für Rennmotoren entwickelt wurde. Beim Superquadro Mono beträgt dieses Verhältnis 1,86, was durch den kurzen Hub von nur 62,4 mm ermöglicht wird. Diese Rekordbohrung von 116 mm ermöglicht den Einsatz von großen Ventilen.

Der stärkste straßenzugelassene Einzylinder am Markt

Der Superquadro Mono liefert beeindruckende Werte. Mit einer maximalen Leistung von 77,5 PS bei 9.750 U/min und einer maximalen Drehzahl von 10.250 U/min hat noch nie zuvor ein Serien-Einzylinder so hohe Werte geliefert. Das Drehmoment von 63 Nm bei 8.000 U/min soll laut Ducati eine lineare und gut nutzbare Leistungsabgabe ermöglichen, während gleichzeitig die Abgasnorm Euro 5+ eingehalten wird. In der Racing-Konfiguration mit einem Termignoni-Auspuff erreicht der Superquadro Mono sogar 84,5 PS bei 9.500 U/min. Der Superquadro Mono wird auch in einer leistungsreduzierten Version für Motorräder der Führerscheinklasse A2 verfügbar sein.

Die Technik des Superquadro Mono

Der 116 mm Kolben, der sich durch ein "Box in Box"-Layout auszeichnet, minimiert die interne Reibung und erhöht die Steifigkeit. Zusätzlich trägt die Oberflächenbeschichtung Diamond Like Carbon (DLC) zur Langlebigkeit bei. Das Desmodromik-System, das auch bei den Kipphebeln des Superquadro Mono zum Einsatz kommt, verringert die Reibung und erhöht die Ermüdungsfestigkeit. Die Kraftstoffzufuhr erfolgt über eine ovale Drosselklappe mit einem Durchmesser von 62 mm, die von einem Ride-by-Wire-System gesteuert wird. Das Kurbelgehäuse mit integriertem Wassermantel und die Verwendung von Aluminium anstelle von Stahl bei der Zylinderlaufbuchse sorgen für ein leichtes und gut gekühltes Aggregat. Die Verwendung von Magnesium-Legierungen bei Kupplungsabdeckungen, Lichtmaschine und Zylinderkopf hilft, das Gewicht weiter zu reduzieren.

Der Superquadro Mono ist auf hohe Drehzahlen ausgelegt, dank einer asymmetrischen Kurbelwelle, Ausgleichswellen und einem speziellen Ölkreislaufsystem, das die Reibungsverluste minimiert. Das Schmiersystem des Superquadro Mono umfasst zwei Drehkolbenpumpen, die für eine effiziente Schmierung sorgen. Die Kupplung befindet sich in einem Ölbad und bietet eine progressive hydraulische Verriegelung, die eine einfache und kontrollierte Bedienung ermöglicht.

Neues Ducati Einzylinder Motorrad für 2024

Der Superquadro Mono wird das Motorrad antreiben, das in der fünften Episode der Ducati World Première 2024 "Live. Play. Ride" am Donnerstag, dem 2. November um 16:00 Uhr präsentiert wird.

Die wichtigsten technischen Daten des Superquadro Mono

  • Vertikaler Einzylindermotor mit 659 cm³
  • Bohrung x Hub: 116 x 62,4 mm
  • Verdichtungsverhältnis 13,1:1
  • Maximale Leistung: 57 kW (77,5 PS) bei 9.750 U/min 84,5 PS bei 9.500 U/min mit Termignoni-Racing-Auspuff
  • Maximales Drehmoment: 63 Nm bei 8.050 U/min - 67 Nm mit Termignoni-Rennauspuff
  • Zylinder aus Aluminium
  • Euro 5+ Homologation
  • Desmodromische Ventilsteuerung mit Zahnrad-Kettensystem und zwei obenliegenden Nockenwellen, 4 Ventile pro Zylinder, Einlassventile 46,8 mm aus Titan, Auslassventile 38,2 mm
  • Asymmetrische Kurbelwelle, montiert auf Hauptlagern mit unterschiedlichem Durchmesser
  • Doppelte Ausgleichswelle mit Steuerfunktion der Wasser- und Ölpumpen
  • Mehrscheiben-Ölbadkupplung, servoangetrieben und mit Anti-Hopping-Funktion
  • Semi-Trockensumpfschmierung mit Förderpumpe und Rückförderpumpe
  • Kraftstoffzufuhr über eine Drosselklappe mit ovalem Querschnitt und einem äquivalenten Durchmesser von 62 mm
  • Sechsgang-Getriebe mit der Möglichkeit, Ducati Quick Shift (DQS) Up & Down zu montieren
  • Ölwechsel bei 15.000 km
  • Kontrolle und eventuelle Einstellung des Ventilspiels bei 30.000 km

Bericht vom 30.10.2023 | 22.623 Aufrufe

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