MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2023
Die Brutale wird supersportlich
Mit der MV Agusta Superveloce 800 haben die Italiener ein wahres Kunstwerk geschaffen. Nun stellt man dem Supersportler eine große Schwester - in Form der Superveloce 1000 Serie Oro - zur Seite. Streng limitiert!
Superveloce 1000 auf Brutale-Basis
Die bekannte Superveloce 800 basiert auf dem Supersportler F3, für die Superveloce 1000 Serie Oro wäre also die F4 als Basis logisch gewesen. Diese ist aber nicht mehr im MV Agusta Programm, also entschloss man sich, ganz oben ins Regal zu greifen. Deshalb basiert die Superveloce auf der Brutale 1000 RR und übernimmt Rahmen, Einarmschwinge und natürlich den Vierzylinder-Reihenmotor. Die Inspiration stammt aber laut dem Hersteller in den Rennmotorädern der 1970er Jahre - insbesondere in der MV 500, die als erstes Motorrad aerodynamische Elemente an der Front verwendete. Dementsprechend finden wir nun auch Winglets auf der neuen Serie Oro.
Aerodynamik wird bei dieser MV Agusta groß geschrieben
Doch nicht nur mit Winglets fokussiert man sich auf die Aerodynamik. Ein Beispiel dafür sind die vorderen Karbonabdeckungen der Scheibenbremsen, die nicht nur optisch an Trommelbremsen erinnern, sondern auch zur Kühlung der Bremssättel dienen. Außerdem wird die Luft zum Wasser- und Ölkühler geleitet, was die Kühlung zusätzlich fördert. Entlang der Verkleidung sind tiefliegende Luftauslässe mit zusätzlichen Elementen versehen, die den Abtrieb am Vorderrad erhöhen und hinter dem Ölkühler einen Unterdruck erzeugen, der den Austritt der warmen Luft aus dem Kühler beschleunigt. Die Maßnahmen der Aerodynamik haben sich laut den Daten von MV Agusta ausgezahlt: 39,2 kg Abtrieb werden bei 320 km/h erzeugt.
Alle Elemente der Verkleidung sind aus Carbon gefertigt, mit Ausnahme des Kraftstofftanks aus thermoplastischem Harz. Insgesamt gibt es 40 Elemente aus Kohlefaser, die es der Superveloce 1000 Serie Oro ermöglichen, das Ziel sowohl in Bezug auf die Ästhetik als auch auf das Gewicht zu erreichen: 194 Kilogramm trocken.
MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro: Motor und Leistung
Die Leistungs- und Drehmomentwerte sind wie wir es von der Brutale kennen, beeindruckend: 208 PS bei 13000 U/min (212 PS mit Racing Kit) und 116,5 Nm bei 11000 U/min. Die jüngste Weiterentwicklung des 998 ccm großen Reihenvierzylinders der Brutale 1000 RR ist mit einer Vorgelegewelle ausgestattet, die sich mit der doppelten Geschwindigkeit der Hauptantriebswelle dreht. Das Ziel? Hochfrequente Vibrationen zu eliminieren. Diese Lösung soll sich deutlich auf das Handling auswirken, außerdem konnten die Vibrationen laut MV Agusta bei 14.000 U/min um 54 % reduziert werden.
Das Setup des Getriebes MV EAS 3.0 (Electronically Assisted Shift Up & Down) wurde bei der Superveloce 1000 Serie Oro ebenso individuell angepasst wie die des ABS Cornering Continental MK100 mit RLM (Real Wheel Lift-up Mitigation). Die abschaltbare Traktionskontrolle verfügt über acht Stufen und eine Wheelie-Kontrolle ist auch an Bord.
Natürlich ist die gesamte Auspuffanlage speziell für dieses Modell entworfen worden und verfügt über das ikonische Vierfach-Design, das von der ersten F4 stammt. Der Auspuff, der im Lieferumfang des Motorrads enthalten ist, wurde in Zusammenarbeit mit Arrow aus Titan gefertigt.
Bremsen und Fahrwerk stammen 1:1 aus der Brutale
Während Motor, Fahrwerk und Rahmen von der Brutale 1000 RR übernommen wurden, ist die Gewichtsverteilung bei der Superveloce 1000 anders. Das Fahrwerk verfügt über eine Öhlins Nix EC-Gabel mit TiN-Beschichtung, die vollständig einstellbar ist und über ein elektronisches Druck- und Zugstufenmanagement verfügt. Die Einstellung der Federvorspannung erfolgt manuell. Der Stoßdämpfer ist ebenfalls ein elektronisch gesteuertes Öhlins-Modell (EC TTX). Er ist mit der Einarmschwinge aus Aluminiumlegierung mit höhenverstellbarem Bolzen (+/- 4 mm) verbunden und bietet einen Federweg von 120 mm. Der Öhlins-Lenkungsdämpfer verfügt ebenfalls über eine elektronische Einstellung, die mit der manuellen Steuerung kombiniert werden kann. Die Bremsanlage besteht aus Brembo Stylema Monobloc-Radialbremssätteln und 320 mm Scheiben an der Vorderachse sowie einer 220 mm Stahlscheibe und einem Zweikolbensattel an der Hinterachse.
Die Instrumentierung ist um das große 5,5 Zoll TFT-Farbdisplay herum aufgebaut, während alle primären Funktionen für 2023 aktualisiert und mit speziellen Grafiken versehen wurden. Die Bedienelemente mit Hintergrundbeleuchtung bleiben erhalten, ebenso wie die MV Ride App, die die Steuerung von Elektronik und Motor über das Smartphone ermöglicht. Die Konnektivität, einschließlich der Smartphone-Verbindung, der Navigation, der Aufzeichnung von Fahrstrecken und der Übertragung von Fahrdaten sind weiterhin an Bord.
MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro: Preis und Verfügbarkeit
Als Serie Oro wird MV Agusta die neue Superveloce 1000 streng limitieren - ob anschließend ein Standardmodell kommt, wurde noch nicht kommuniziert. Auch die Infos bezüglich Stückzahl und Preis wurden zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt gegeben. Klar ist jedoch, dass wahrscheinlich auch dieses Sondermodell schnell ausverkauft sein wird.
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Bericht vom 11.11.2022 | 40.476 Aufrufe