NIU XQi3 im Test -Vielseitiges Fun-Bike für Strasse und Gelände

Leistungsstark und vielseitig: Der NIU XQi3

Der NIU XQi3 ist ein vielseitiges, elektrisches Fun-Bike, das sowohl auf der Strasse als auch im Gelände begeistert. Mit einem durchdachten Design, starker Leistung und praktischen Features bietet es Fahrspass für Abenteurer und Pendler.

Der NIU XQi3 ist ein elektrisches Dual-Sport-Bike, das sowohl auf der Strasse als auch abseits gut performt. Ein kraftvoller Mittelmotor liefert eine normale Peak-Leistung von 6'000 Watt. Mittels Ultraboost-Funktion kann kurzfristig ein zusätzlicher Schub auf bis zu 8'000 Watt abgerufen werden, was besonders beim Beschleunigen spürbar ist. Mit dem 72-Volt-Akkupack und einer Kapazität von 2,3 kWh sind, je nach Terrain und Fahrweise, Reichweiten von 60 bis 90 km möglich.

Er verfügt über zwei Fahrmodi, Eco und Sport, wobei der Sport-Modus die maximale Leistung für eine dynamischere Fahrt freisetzt, während der Eco-Modus eine grössere Reichweite ermöglicht. Technologisch überzeugt der XQi3 mit Funktionen wie einer NFC-Chip für das einfache Starten, Bluetooth-Konnektivität und einer App, die es erlaubt, Routen zu tracken und den Fahrmodus anzupassen. Auch das farbige TFT-Display sorgt für eine übersichtliche Darstellung der Fahrdaten. Insgesamt positioniert sich der XQi3 als vielseitiges Elektro-Motorrad, das sowohl in der Stadt als auch auf Trails Spass macht

Test - Erster Fahreindruck des NIU XQi3

Beim ersten Fahrtest fällt sofort auf, dass der NIU XQi3 durch sein geringes Gewicht sehr agil ist und schnell auf die Gasannahme reagiert. Dies sorgt für eine dynamische Beschleunigung und macht das Bike vor allem im urbanen Umfeld im normalen Eco-Modus sehr angenehm zu fahren. Neben dem Eco-Modus gibt es noch den Sport-Modus, in dem die volle Leistung freigesetzt wird. Hier kommt auch die erwähnte Ultra-Boost-Funktion zum Einsatz, die für kurze Zeit extra Schub gibt. Wer mit dem Eco und Sport Modus noch nicht genug hat, für den kann man die volle Power via externe App freischalten - den sogenannten Wild Modus. In diesem Modus schafft der kleine XQI3 satte 80 km/h. In diesem Modus ist das Fahrzeug jedoch nicht legal fahrbar auf öffentlichen Strassen.

Sport und Eco Modus beim NIU XQI3 - Oldschool mit physischem Schalter
Sport und Eco Modus beim NIU XQI3 - Oldschool mit physischem Schalter

In den Kurven wirkt das Fahrverhalten allerdings gewöhnungsbedürftig. Der dünne Reifen, der in seiner Struktur einem Mountainbike-Reifen ähnelt, sorgt für ein unsicheres Gefühl im Vergleich zu klassischen Stadtrollern. Der XQi3 hat jedoch deutlich kleinere Räder als ein Mountainbike (19 Zoll), was die Stabilität im Vergleich beeinflusst. Trotz dieser Anfangsschwierigkeiten vermittelt der XQi3 abseits sowie auf befestigten Strassen ein grosses Fahrvergnügen.

Im Stadtverkehr fällt jedoch eine kleine Schwäche auf: Die Blinker sind so weit innen am Lenker angebracht, dass man jedes Mal den Daumen recken muss, um sie zu betätigen, was den Fahrkomfort und die Stabilität etwas mindert. Dennoch bleibt der Gesamteindruck positivder XQi3 bietet eine Menge an Goodies und überzeugt mit einem durchdachten Konzept

Der NIU XQI3 im Realitätscheck

Ein echtes Highlight des NIU XQi3 ist seine leicht zugängliche und mobile Batterie. Per Aufklicken einer Lasche kann man auf die Batterie zugreifen, die ein Gewicht von 15,4 kg hat . Die Entnahme der Batterie erfordert nur zwei bis drei einfache Handgriffe. Diese Flexibilität ermöglicht es, die Batterie problemlos in der Wohnung oder an einer beliebigen herkömmlichen Steckdose zu laden, was besonders nützlich ist, wenn man, wie in meinem Fall, nur einen Tiefgaragenplatz ohne Stromanschluss hat. Dadurch entfällt der lästige Gang zum Ladepunkt, was den Komfort im Alltag deutlich erhöht.

NIU XQI3 - Die Batterie ist in zwei Handgriffen entfernt
NIU XQI3 - Die Batterie ist in zwei Handgriffen entfernt

Ein weiteres Feature, das im Alltag hervorsticht, ist die Connectivity des XQi3. Das Motorrad lässt sich via App starten, was besonders praktisch ist. Über NFC funktioniert dies so gut, dass man einfach mit dem Smartphone auf das Fahrzeug zugeht, und es sofort fahrbereit wird. Allerdings zeigte sich im Praxistest auch ein kleiner Nachteil: Jedes Mal, wenn sich das Smartphone in der Nähe des Fahrzeugs befand, ging die Blinkeranlage an. Das kann zum Beispiel beim Sitzen im Café stören, wenn das Motorrad nahe geparkt ist und sich unerwünscht aktiviert. Trotzdem überzeugt die App mit nützlichen Funktionen wie der Aufzeichnung der Fahrten und der Möglichkeit, das Fahrzeug remote zu steuern. Besonders praktisch ist die Funktion, weiteren Personen Zugriff auf das Motorrad zu gewähren oder diesen wieder zu entziehen. Für den Fall, dass man auf die App verzichten möchte, funktioniert der physische NFC-Chip zum Starten des Fahrzeugs ebenfalls einwandfrei und ohne Probleme.

Mittels NFC Chip oder Smartphone kann man den NIU XQI3 starten
Mittels NFC Chip oder Smartphone kann man den NIU XQI3 starten

Liebe zum Detail beim NIU XQI3

Bei vielen neuen Modellen im Bereich der Kleinmotorräder oder E-Fun-Bikes wird man oft mit undurchdachten Konzepten und lieblosen Umsetzungen konfrontiert. Der NIU XQi3 hebt sich davon ab und überzeugt mit durchdachtem Design und viel Liebe zum Detail. Schon die kleine Gravur auf dem Tacho, A NIU way forward, zeigt den kreativen Ansatz und schafft sofort eine emotionale Verbindung zum Fahrzeug. Abgesehen von den suboptimal platzierten Blinkern, die sich weit innen am Lenker befinden, präsentiert sich das Bike mit einem klaren, reifen Design. Besonders auffällig sind die weissen und violetten Griffe eine kecke Farbwahl, die jedoch schnell verziehen wird, wenn man das Gesamtdesign betrachtet. Weitere praktische Features wie der USB-C-Ladeanschluss am Lenker machen das Leben für den Fahrer noch komfortabler. Auch die verbauten Komponenten lassen sich sehen. Obwohl das Fahrzeug kein ABS oder andere moderne Sicherheitsfeatures bietet, sorgt das hochwertige KKE-Fahrwerk, bekannt für seine Robustheit im Offroad-Bereich, für ein angenehmes Fahrgefühl. KKE ist eine chinesische Marke, die sich durch erschwingliche, aber leistungsstarke Fahrwerke einen Namen gemacht hat und ideal für den Einsatz in solchen Fahrzeugen ist.

USB C Anschluss, durchdachte Features und ein hochwertiges Fahrwerk. Der NIU XQI3 überzeugt mit Qualitätsteilen
USB C Anschluss, durchdachte Features und ein hochwertiges Fahrwerk. Der NIU XQI3 überzeugt mit Qualitätsteilen

Geländetauglichkeit des NIU XQi3

Natürlich muss der NIU XQi3 auch im Gelände getestet werden, denn hier hebt er sich von rein urbanen City Cruisern ab. Seine Stärke liegt darin, selbst bei endendem Asphalt noch souverän zu performen. Mit der robusten Leistung des Motors hat der XQi3 definitiv genügend Power für Offroad-Abenteuer. Interessanterweise bietet der WILD-Modus jedoch nur dann einen Vorteil, wenn man die Geschwindigkeitsbegrenzung aufhebenmöchte, da die Leistungsentwicklung im unteren Geschwindigkeitsbereich gleich wie im normalen Modus bleibt. Für den Test wurde das Bike auf verschiedenen Untergründen gefahren. Ein erster Versuch auf einem feuchten Wanderweg mit starker Steigung zeigte eine kleine Schwäche: Es fehlt eine Traktionskontrolle, die auf rutschigen Oberflächen hilfreich wäre. Das Bike wiegt 76 kg, wodurch es trotzdem leicht zu manövrieren bleibt, auch wenn der Fahrer hier vorsichtig agieren muss . Beim Herunterfahren fiel auf, dass die Räder mit einer Grösse von 19 Zoll bei härteren Streckenabschnitten schneller an ihre Grenzen stossen als bei herkömmlichen Mountainbikes . Für Downhill-Fahrten ist das XQi3 also nicht optimal geeignet.

Auf Schotterstrassen und weniger steilen Feldwegen hingegen glänzte das XQi3. Dank seiner Leichtigkeit macht es dort richtig Spass, und das gut verarbeitete KKE-Fahrwerk sorgt für eine weiche, angenehme Fahrt. Besonders positiv fällt auf, dass das Fahrwerk sowohl in der Druck- als auch in der Zugstufe einstellbar ist, was den Komfort auf unebenem Terrain erhöht . Bei besonders steinigem oder wechselndem Untergrund zeigte sich das Fahrwerk jedoch stellenweise überfordert. Dennoch bietet der XQi3 insgesamt ein überzeugendes Fahrverhalten im Gelände und sorgt für viel Spass abseits der Strasse.

Trotz Zug- und Druckstufeneinstellbarkeit des Fahrwerkes kommt es bei zu harten Geländefahrten an die Grenzen - für genügend Spass auf der Abendrunde reicht es aber völlig aus
Trotz Zug- und Druckstufeneinstellbarkeit des Fahrwerkes kommt es bei zu harten Geländefahrten an die Grenzen - für genügend Spass auf der Abendrunde reicht es aber völlig aus

Fazit zum NIU XQi3

Was macht den NIU XQi3 so besonders? Es ist ein ausgewachsenes Fun-Bike, das mit Liebe zum Detail, hochwertiger Verarbeitung und einem durchdachten Konzept punktet. Wer nur von Zuhause zur Arbeit pendelt, ist mit einem herkömmlichen E-Roller von NIU besser bedient. Aber für diejenigen, die nach der Arbeit oder am Wochenende gerne auch abseits der Strasse Spass haben möchten, ist der XQi3 der perfekte Begleiter. Er bietet auf Schotterwegen und leichteren Trails ausreichend Leistung und Agilität. Dass das Bike bei schwierigeren Geländepassagen an seine Grenzen kommt, ist dabei völlig in Ordnung, denn es ist nicht für Downhill-Rennen konzipiert. Vielmehr bietet der XQi3 eine spassige und flexible Fahrweise für alle, die ein wenig Abenteuer suchen. Mit einem cleveren Designansatz und einer funktionierenden Technik setzt NIU hier auf ein Fahrzeug, das leise, umweltfreundlich und vor allem stylisch daherkommt. Auch die ergonomischen Details, wie der praktische USB-C-Ladeanschluss oder die smarte Connectivity per App, zeigen, dass NIU hier an moderne Fahrer gedacht hat.

Alles in allem: ein rundum gelungenes Fun-Bike, das den Markt der E-Motorräder aufwertet. Der Preis des NIU XQi3 beträgt im EU-Raum 5'999 Euro und in der Schweiz 6'290 CHF. Weitere Informationen gibt es auf der Website des schweizer Importeurs Mobilize.

Fazit: NIU XQi3 2024

Der NIU XQi3 ist ideal für Fahrer, die sowohl urbane Mobilität als auch gelegentliche Offroad-Abenteuer suchen. Mit starkem Motor und smarten Funktionen überzeugt er als vielseitiges Fun-Bike. Besonders gut geeignet ist die Maschine für Pendler, die nach der Arbeit noch Spaß auf unebenem Gelände haben wollen.


  • Leistungsstarker Motor
  • Vielseitig einsetzbar (Stadt und Gelände)
  • Smarte Konnektivität via App
  • Leicht zu manövrierende, herausnehmbare Batterie
  • Keine Traktionskontrolle
  • Blinkerschalter unpraktisch platziert
  • Begrenzte Geländetauglichkeit bei schwierigem Terrain
  • Kein ABS oder moderne Sicherheitsfeatures

Bericht vom 16.10.2024 | 22.827 Aufrufe