Mittelklasse Naked Bike Vergleich 2021 - Kawasaki Z900

Kann der Dauerbrenner 2021 noch mithalten?

Im Naked Bike Vergleich der Mittelklasse war der Auftritt der Kawasaki Z900 wie ein Kampf gegen denn MMA-Fighter Conor McGregor: Sobald man mit ihm in den Ring steigt, weiß man, dass er unglaublich gut performen wird, auch wenn er nicht unbedingt gewinnen muss. So erging es auch der Z900. Sie begeisterte, doch für die Krone reichte es nicht.

Sechs Mittelklasse Naked Bikes des Jahrgangs 2021 führten wir nach Rohr im Gebirge - in der Nähe der berühmten Kalten Kuchl - aus. Wobei Mittelklasse fast schon ungerecht ist: Eine Leistungsspanne von 95 PS bis 125 PS und feine Elektronikpakete haben sich vor uns versammelt - eigentlich könnte man hier von der oberen Mittelklasse sprechen! Bezeichnungen hin oder her: Wer ein sportliches Naked Bike zu attraktiven Preisen sucht, ist hier genau richtig.

Kawasaki Z900 Motor und Verbrauch

In Motorradklassen unter 1.000 Kubik scheint der Vierzylinder langsam auszusterben. Zwei- und Dreizylinder übernehmen hier die Vorherrschaft! Eigentlich schade, denn der 125 PS starke Reihen-Vierer ist ein wahres Meisterwerk, das bereits aus niedrigen Drehzahlen mit viel Kraft überzeugt. Dazu bekommt man ein knackiges Getriebe, das zudem auch relativ kurz übersetzt ist, was der Beschleunigung und dem Fahrspaß herrlich in die Karten spielt. Einzig die vollständig fehlende Option auf einen Quickshifter kann als nichts geringeres als eine Niederlage bezeichnet werden. Ihre Konkurrentinnen bieten ihn entweder serienmäßig, oder zumindest im Zubehör an.

Aprilia Tuono 660, Kawasaki Z900, KTM 890 Duke, Honda CB650R, Triumph Street Triple R und Yamaha MT-09: Das war die Auswahl unserer Naked Bikes. Mit allen Motorrädern absolvierten wir die idente Verbrauchsrunde um einen vergleichbaren Wert zu ermitteln. Das Ergebnis: Der größte Hubraum von 948 Kubik trinkt auch das meiste Benzin:6,6 Liter auf 100 Kilometer genehmigt sich die Kawa und führt damit das Feld im negativen Sinne an. Die Aprilia Tuono 660 folgt ihr mit 6,2 Liter.

Elektronik gut, aber nicht mehr State-of-the-art

TFT-Display, Connectivity, Power Modes und Traktionskontrolle. All diese elektronischen Features finden wir auf der Z900. Die Funktionalität ist perfekt und die Einstellmöglichkeiten sind intuitiv über die Bedienelemente zu wählen. Doch muss man auch sagen, dass die Konkurrenz nicht schläft und in den letzten Jahren deutlich aufgerüstet hat. 6-Achsen-IMU ist hier das Stichwort. Damit lassen sich schräglagenabhängige Traktionskontrolle und ABS verwirklichen, worüber die Z900 eben noch nicht verfügt. Der Fairness halber muss man es gegenüber der Konkurrenz erwähnen, auch wenn die Systeme großartig funktionieren.

Trotz ihrer Größe agil! Fahrwerk Kawasaki Z900

Bereits seit Marktstart gilt die Kawasaki Z900 als Preis-Leistungs-Wunder: Toller Motor, aggressive Optik und eben auch ein gutes Fahrverhalten bieten die Japaner mit diesem Naked Bike. Die 41 mm USD-Gabel mit Zugstufendämpfung und einstellbarer Federbasis und das Federbein mit Zugstufendämpfung und einstellbarer Federbasis harmonieren wunderbar mit dem Chassis, weshalb sich selbst die vergleichsweise schwere Kawa mit ihren 212 Kilogramm handlich anfühlt. Hinzu kommt die tief integrierte Sitzposition, die viel Kontrolle über das Naked Bike schenkt. Doch wie schon bei der Elektronik hat die Crew befunden, dass die Z900 großartig funktioniert - aber gleichzeitig auch nicht sonderlich hervorsticht. Die hyperagile KTM 890 Duke reißt den Fahrer spürbar mehr in den Bann und auch die Yamaha MT-09 sorgt für mehr Adrenalin im Sattel.

Kawasaki Z900 erzielt 14 Punkte im 1000PS Ranking

Zur gerechten Bewertung durfte jeder unserer sechs Redakteur vier Punkte vergeben - 24 Punkte waren somit möglich. Mit 14 Punkten platziert sich die Kawa auf Platz 4 unseres Mittelklasse Naked Bike Rankings 2021. Doch wieso so niedrig, wenn doch alles passt? Naja, wie man auf österreichisch so schön sagt: "Ja passt eh." Also die Z900 hat uns alle begeistert, doch leider nicht genug, um die harte Konkurrenz zu übertrumpfen. Somit ist die Kawasaki Z900 weiterhin eine echte Empfehlung für alle Vierzylinder Mittelklasse Naked Bike Fans - denn die Kawa ist in dieser Kategorie immer noch die Nummer 1.

Fazit: Kawasaki Z900 2021

In Preis-Leistung ist die Kawasaki Z900 zurzeit schwer zu schlagen. Mit dem perfekt abgestimmten Motor, den hochwertigen Fahrwerkskomponenten und der für 2020 hinzugefügten Elektronik, bietet dieses Naked Bike alles, was sportliche FahrerInnen suchen werden. Es findet sich eigentlich nichts zu bemängeln, außer den fehlende Option des Quickshifters.


  • kräftiger Vierzylinder
  • intuitives Fahrverhalten
  • gute Ausstattung
  • aggressive Optik
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • fehlende Option des Quickshifters
  • Konkurrenz mit 6-Achsen-IMU elektronisch voraus

Bericht vom 05.05.2021 | 36.618 Aufrufe

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