KTM Duke 125 gegen Yamaha MT 125

Die Königsklasse im 125er Segment

Beide zählen mit zu den beliebtesten und auch begehrtesten Motorrädern in ihrer Klasse. Beide punkten definitiv mit gutem Design und einem guten Fahrverhalten. Doch wie so viele 16-Jährige bereiten die beiden Maschinen auch uns in der Redaktion Kopfzerbrechen, wenn es um die Frage geht, für welche man sich schlussendlich entscheiden müsste.

Wir sind sie schon oft gefahren und trotzdem können wir immer noch keine klare Entscheidung treffen, welche denn nun die "bessere" 125er ist, aber in diesem Bericht könnte es aufschlussreiche Tipps geben für wen welche 125er die bessere sein könnte.

Fast ein Jahrzehnt 125er Duke

Ein Kurzer Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass die Duke bereits seit fast zehn Jahren im 125er Segment vertreten ist. Sie war damals, im Jahr 2014, eine der ersten in ihrer Klasse und wollte den Ready to Race Charakter vor allem den jüngeren Fahrern einimpfen. Seitdem hat sich auch an diesem Gedanken nicht viel verändert. Im Jahr 2017 bekam sie ein Upgrade und wurde so noch aggressiver und moderner. Bei der MT muss man nicht ganz so weit zurückblicken, denn das Modell lief erstmals im Jahr 2014 langsam von den Produktionsförderbändern und mauserte sich aber umso schneller zum klaren Konkurrenten der Duke. Sie wurde erst dieses Jahr quasi komplett überarbeitet.

Die "nackten" Tatsachen der KTM Duke 125 und Yamaha MT 125

Wir kommen jetzt aber wieder zurück in die Gegenwart und werfen einen Blick auf die technischen Daten der beiden 125er. Schnell bemerkt man allerdings, das auch hier kaum eine Vorentscheidung getroffen werden kann. Beide Bikes haben nämlich die gewöhnlichen 15 PS in einem 1-Zylinder 4-Takt Motor, schöpfen also beide das erlaubte Maximum in der 125er Klasse aus. Die Yamaha MT liefert ein Drehmoment von 11.5 Nm bei 8.000 /min, die Duke 125 ein Drehmoment von 12 Nm bei 8.000 / min. Auch bei den restlichen technischen Daten nehmen sich die Bikes insgesamt nicht viel, auch nicht wenn es zum Gewicht kommt. 139 Kilogramm trocken bringt die Duke laut Händler auf die Waage, die MT hingegen wiegt fahrbereit 140 Kilogramm. Mit vollem Tank ist die Duke also eine Spur schwerer, merken tut man diesen Unterschied aber weder im Fahrbetrieb, noch beim rangieren!

Fahrwerk, Fahrverhalten und Bremsen der Duke und MT im Vergleich

Die Duke besticht beim Thema Fahrwerk und Federung mit Teilen der Marke WP und das merkt man auch, denn das Fahrwerk verhält sich sowohl bei lang gezogenen Kurven auf der Landstraße als auch bei engen Kreuzungen in der Stadt immer sehr ausgeglichen, aber auch eher sportlich. Das Fahrwerk der MT ist weniger direkt und aggressiv. Beide Bikes haben übrigens eine Upside-Down-Gabel verbaut die hervorragend auch auf stärkere Bremsmanöver reagiert. Damit wären wir bereits beim nächsten wichtigen Punkt und zwar bei den Bremsen. Die Scheibenbremsen funktionieren bei beiden Motorrädern durchaus solide, jedoch hätte man sich bei der Duke vielleicht doch ein eher aggressiveres Ansprechverhalten erwartet.

LCD versus TFT Display

Ein Punkt bei dem die Duke auf jeden Fall vorlegen kann ist das Display, oder falls man es mittlerweile überhaupt noch so nennen kann das Tacho. Denn mit den Analogen Anzeigeinstrumenten von früher haben die KTM Displays nicht mehr viel am Hut. Das Display der Duke liefert alle Daten die man braucht und noch mehr, denn mit der KTM MY Ride App, kann man das Handy mit der Duke verbinden und so Anrufe über das Display entgegennehmen und seine Playlists verwalten, definitiv ein nettes Gadget. Da kann die MT nicht mithalten, aber auch das LCD Display von Yamaha kann sich sprichwörtlich sehen lassen. Alle wichtigen Daten wie Ganganzeige, Schalt Blitz, durchschnittlicher Verbrauch usw. kann man auch bei der Yamaha ablesen.

Leistung und Ansprechverhalten der KTM Duke 125 und Yamaha MT 125

Bereits nach wenigen Metern mit beiden Motorrädern konnte man merken, wie unterschiedlich die Verteilung der Leistung ist, denn während die MT besonders bis zu den ersten 8.000 Umdrehungen einen ordentlichen Zug bietet, ist es die Duke die erst ab guten 7.000 Umdrehungen voll in die Gänge kommt. Bei der MT könnte es an der neu verbauten variablen Ventilsteuerung liegen die je nach Drehzahl zum Einsatz kommt. Ab den 8.000 Umdrehungen gelingt es der MT dann aber nicht mehr so fein und geschmeidig hochzudrehen und die Duke kann den Rückstand wieder aufholen. Beim Schalten gibt es bei beiden Motorrädern keine Auffälligkeiten, die beiden Anti-Hopping-Kupplungen funktionieren gut.

Sitzposition auf der Yamaha MT 125 und KTM Duke 125

Die Sitzposition ist ebenfalls kein unwichtiges Kriterium wenn es um Einsteiger geht. Mit einer Sitzhöhe von 810 mm ist die MT um 20 mm niedriger als die KTM und somit gerade für kleinere Personen vielleicht etwas besserer geeignet, doch auch für durchschnittlich große 1,80 Meter Fahrerinnen und Fahrer eignet sich die MT was die Sitzhöhe betrifft. Generell sitzt man auf beiden Motorrädern sehr Naked Bike typisch, also aufrecht und angenehm, wobei man bei der KTM etwas weiter vorgelehnt und sportlicher sitzt. Bei der MT fällt vor allem auf, das der Knieschluss beim Tank sehr gut gelöst wurde und man das Gefühl hat mehr im Motorrad drinnen zu sitzen. Einziges Manko ist allerdings, das man beim vor lehnen über den Tank mit dem Kopf über den Tacho hinausschaut.

Das Design der KTM Duke 125 und Yamaha MT 125

Spätestens beim Design trennen sich dann die Meinungen, so wie auch bei uns in der Redaktion. Die KTM setzt auf ein jugendliches, aggressives und auffallendes Design, während die MT ganz nach dem Motto "The Dark Side of Japan" eher dezent und elegant designed wurde. Ein Lob muss man den beiden Herstellern bei den Auspuffanlagen entgegen bringen, denn die sehen für originale Anlagen ganz ordentlich aus und bleiben mit 81 dB bei der Duke und 83 bei der MT auch deutlich unter der Grenze die ein Fahrverbot in Tirol bedeuten würde. Wirft man dann allerdings einen Blick hinauf in Richtung Heck fallen schnell die ewig langen Kennzeichenhalter auf, die die eigentlich schlank gehalten Hecks dementsprechend klobiger erscheinen lassen. Und was noch auffällt ist die Tatsache, dass Yamaha zwar bereits LED Scheinwerfer hat jedoch bei den Blinkern noch nicht auf LED's setzt. Bei KTM ist die gesamte Beleuchtung LED basiert.

Fazit KTM Duke 125 gegen Yamaha MT 125

Wer besonders auf das jugendliche Design und das aggressive "Ready to Race" Ansprechverhalten steht und sehr gerne sportlich unterwegs sein will, der sollte wohl oder übel auf die Duke setzen. Sie zeichnet sich durch ein gutes Fahrwerk aus und einem Motor der ab 7.000 Umdrehungen so richtig aufdrehen kann, im unteren Drehzahlbereich vermisst man jedoch etwas die Leistung. Bei der MT verhält sich das genau umgekehrt, sie hat vor allem im unteren Drehzahlbereich ein kraftvolles Anspruchs Verhalten. Wer aber auf technische und stilistische Details setzt wird mit der Duke durch Dinge wie das umfangreichere Tacho und die LED Blinker glücklicher sein, für alle die ein weniger verspieltes und vielseitigeres Motorrad haben wollen das vielleicht eine Spur erwachsener wirkt, ist die MT eher das Richtige!

Preise und Verfügbarkeit der beiden Modelle findet ihr sowohl für die Yamaha MT 125 als auch für die KTM Duke 125 auf dem 1000PS Motorrad Marktplatz.

Fazit: KTM 125 Duke 2020

Wer ein aggressives Design, sportliches und gutes Fahrverhalten sowie eine höhere Leistung vor allem im oberen Drehzahl Bereich haben will, der kann mit der Duke nichts falsch machen. Die Liebe zum Detail wie zum Beispiel in Form der LED-Blinker oder dem aufwendigen und multifunktionalen TFT-Display sind ein Markenzeichen von KTM. Einziger Nachteil im unteren Drehzahlbereich fehlt es ein wenig an Leistung.


  • Gutes Fahrwerk
  • LED-Blinker und Scheinwerfer
  • TFT-Display
  • Wenig Leistung im unteren Drehzahlbereich

Fazit: Yamaha MT-125 2020

Die Yamaha MT 125 ist ein elegantes und trotzdem auch sportliches Naked Bike, das vor allem im unteren Drehzahlbereich sehr viel an Leistung hergibt. Die aufrechte Sitzposition und das gute Handling runden die MT ab. Nachteile sind aber das keine LED Blinker verbaut wurden und man bei vorgeneigtem Oberkörper über das Tacho hinausragt.


  • Sportlich und komfortabel
  • Gutes Fahrwerk
  • Vielseitig
  • Keine LED-Blinker
  • gewöhnungsbedürftige Sitzposition bei nach vorne geneigtem Oberkörper

Bericht vom 05.07.2020 | 101.264 Aufrufe

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