BMW R 1250 R vs. R 1250 RT Schlagabtausch in den Bergen

Die leichteste gegen die schwerste Boxer-BMW!

Während die neue BMW R 1250 GS mit Pauken und Trompeten präsentiert wurde, bekamen die restlichen Boxer-Modelle still und heimlich das erneuerte und tatsächlich enorm erstarkte Triebwerk eingepflanzt. Also kommen nun auch die nackte R 1250 R und die vollausgestattete Tourenexpertin R 1250 RT mit dem modernen ShiftCam-Aggregat. Wir klären, welche der beiden Bayerinnen mehr von den Änderungen profitiert.

Man könnte sich bei einem Vergleich zwischen der nackten BMW R 1250 R und der komfortablen R 1250 RT durchaus in eine Diskussion über Design und Ausstattung verstricken. Man könnte aber auch ganz einfach die vielen Gimmicks der RT außer Acht lassen und rein auf die Fahrdynamik, das Handling und die Kraftentfaltung eingehen. Denn wie oft hat man schon die Möglichkeit zwei identisch motorisierte Maschinen mit 40 Kilo Unterschied gegeneinander antreten zu lassen?! Insofern ist es klarerweise nicht verwunderlich, dass die BMW R 1250 R weitaus dynamischer daher kommt als die R 1250 RT, doch welche der beiden kann den neuen, stärkeren Motor besser nutzen?

Schon die Vorgängerin der BMW R 1250 R war ein oft verkanntes Sporteisen

Nun, schon die Vorgängerin der BMW R 1250 R, die R 1200 R war in der letzten Generation und eigentlich sogar als R 1150 R ein richtig gutes, oftmals verkanntes Naked Bike. Wenigstens wurde die Optik der 1200er aufgefrischt, was ihr Styling näher an die Fahrleistungen heran rückte. Denn der Boxer-Zweizylindermotor wirkte mit seinen 125 PS durch das gesamte Drehzahlband kräftiger als die reine Papierform vermuten ließ und konnte das bauchige Drehmoment von stolzen 125 Newtonmeter voll und ganz ausnützen. Mit der Hubraumerweiterung auf 1254 Kubik und der neuen variablen Ventilsteuerung ShiftCam kommt die neue R 1250 R sogar auf 136 PS bei 7750 Touren und 143 Newtonmeter bei 6250 Umdrehungen also ganze 11 PS und gar 18 Newtonmeter mehr bei (fast) gleichem Gewicht und Geometrie.

Die BMW R 1250 R stampft die R 1250 RT ein – die revanchiert sich mit ausgezeichneter Stabilität

Das muss sich ja positiv auf die Fahrleistungen auswirken und auch die R 1250 R profitiert so wie die Enduro-Schwester R 1250 GS von dem souveränen Punch von weit unten. In Sachen Leistung muss man allerdings festhalten, dass die Vorgängerin bereits so kräftig war und die Getriebeabstufung dermaßen optimal gewählt wurde, dass sich die 1250er-R gewiss nicht entscheidend von der 1200er-R absetzen kann. Das läuft beim Vergleich zwischen neuer R und RT klarerweise ganz anders, die R 1250 R geht ungleich handlicher ums Eck und stampft die RT bei jedem Radius förmlich ein. Immerhin legt die neue R 1250 RT so wie ihre Vorgängerin den Fokus auf die Langstrecke und dabei kann man ihr durchaus ausgezeichnete Stabilität und höchsten Sitzkomfort attestieren.

Die BMW R 1250 RT wandelt das Leistungs- und Drehmomentplus in Souveränität um

Interessanter ist in diesem Bereich schon eher, dass die neue 1250er-RT als Tourenbomber weit mehr von der gesteigerten Laufkultur gegenüber der 1200er-RT profitiert, als es die 1250er-R gegenüber der 1200er-R tut weil man auf einem sportlichen Naked Bike nun mal auch mehr Vibrationen und Kraftentfaltung spüren darf und mag. Auf der neue RT hingegen wird die Leistungs- und Drehmomentsteigerung in noch mehr Souveränität umgewandelt und das neue Triebwerk macht im direkten Vergleich noch mehr Sinn als es auf der R 1250 R macht.

Der Wechsel auf die neuen R 1250 R und RT macht Sinn, ist aber nicht zwingend notwendig

Wer also eine R 1200 R der letzten Generation sein Eigen nennt, muss nicht zwangsläufig auf die 1250er-R wechseln, bei der R 1250 RT macht es etwas mehr Sinn, wenn auch bei der Tourenexpertin die R 1200 RT schon bzw. nach wie vor eine richtig gute Vertreterin ihrer Art ist. Wer allerdings partout das neueste Modell haben will, kann getrost und mit ohne versteckte Rückschritte auf die beiden neuen 1250er-Versionen aufsteigen mit einer aktuellen Boxer-BMW (egal ob Naked, Reieseenduro oder Tourer) macht man in keinem Fall etwas falsch!

Das High-Bike Testcenter bietet optimale Voraussetzungen

Die beste Möglichkeit, seine Traumbikes ausgiebig in den Alpen fahren zu können, bietet das High-Bike Testcenter in Ischgl/Paznauntal - da gibt es alle Bikes quasi zur "freien" Entnahme. Die Topmodelle von Aprilia, BMW, Kawasaki, KTM, Triumph und Yamaha stellt man sich nämlich nicht so ohne Weiteres allesamt in die Garage - in Ischgl kann man sie aber zu konkurrenzlos günstigen Preisen einen ganzen Tag lang mieten und fühlt sich dabei wie im Paradies! Subventioniert wird das Projekt vom Tourismusverband, die Abwicklung der Miete ist denkbar unkompliziert: Einfach ein Wunschquartier für den Alpenurlaub im Paznauntal wählen - dabei spielt es keine Rolle ob man am Campingplatz nächtigt, im MoHo Motorradhotel oder im 5-Strerne-Palast. Die Zimmerpreise sind im Sommer deutlich günstiger als im Winter und das Personal ist auch wesentlich entspannter. Die Partymetropole Ischgl wird zum Mekka für Aktivurlauber und man fühlt sich als Motorradfahrer/in richtig wohl. Wer im Übrigen ohne Motorradausrüstung kommt, kann trotzdem testen: Rukka-Anzüge und Handschuhe, Daytona-Stiefel und Schuberth-Helme können im Testcenter ausgeliehen werden. Die Motorräder reserviert man dann vorab auf der Website vom High-Bike Testcenter.

Neu und gebraucht findet Ihr die BMW R 1250 R und R 1250 RT in unserem Marktplatz!

Fazit: BMW R 1250 RT 2019

Der neuen R 1250 RT bekommt der stärkere Motor mit 11 Zusatz-PS richtig gut, denn 279 Kilo fahrfertig freuen sich über jedes PS mehr. Noch erfreulicher sind aber die stolzen 143 Newtonmeter – 18 mehr als bei der Vorgängerin. Denn daraus resultiert noch mehr Laufkultur und Souveränität, die bei einem Reisetourer nun mal ganz oben im Lastenheft stehen. Dennoch kann die dicke 12,5er-RT auch sportlich bewegt werden, die ausgeprägte Antrittsstärke von unten macht sie vor allem am Kurvenausgang nach einer Spitzkehre äußerst agil. In Kombination mit dem Schaltassistenten Pro flutschen die Gänge nur so und man bewegt sich unwillkürlich sportlicher, als man es vielleicht vorhatte. Die großen Bonuspunkte der R 1250 RT sind nach wie vor die gute Verarbeitung, das einfache und leicht durchschaubare Bedienungsprinzip und nicht zuletzt ihr verhältnismäßig kleiner Wendekreis.


  • luxuriös ausgestattet
  • sehr gut funktionierende Elektronik
  • effizientes Windschild
  • angenehmes Fahrverhalten
  • geräumiges Koffersystem
  • mit 279 Kilo fahrfertig mühsam zu rangieren
  • stolzer Preis

Fazit: BMW R 1250 R 2019

Was gibt es Schöneres, als noch mehr Power und Drehmoment in einem ohnehin schon kräftigen Naked Bike zu bekommen! Bereits die Vorgängerin R 1200 R mit ihren jeweils 125 PS und Newtonmeter Drehmoment konnte sehr sportlich bewegt werden, die hubraumerweiterte R 1250 R mit nun 136 PS und gewaltigen 143 Newtonmeter treibt die Boxer-Power auf die derzeitige Spitze. Das besondere an der R 1250 R ist so wie bei der Vorgängerin, dass sie dank umfangreichem Zubehörprogramm auch auf Touren überzeugen kann. Denn der neue Motor mit ShiftCam-Ventilsteuerung ist nicht nur stärker sondern auch kultivierter geworden. Dazu passend können Fahrwerk und Bremsen überzeugen und die Sitzposition ist angenehm aufrecht, wodurch ein weites Spektrum von sportlich andrücken bis weites Reisen möglich ist.


  • antrittsstarker Boxer-Motor
  • guter Klang
  • bequeme Sitzposition
  • ABS und Traktionskontrolle Serie
  • Fahrmodi
  • sportliche Optik
  • lange Aufpreisliste
  • optisch nichts Neues

Bericht vom 06.08.2019 | 62.465 Aufrufe

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