Dunlop Elite 4 und American Elite im Test 2017

Neue Dunlop-Pneus für die Schwergewichte unter den Zweirädern

Nomen est Omen - der Dunlop American Elite eignet sich vorrangig für die gewichtigen Motorräder aus Amerika, also Harley-Davidson, Indian und Victory. Als Reifen der neuesten Generation überzeugt er sowohl bei Komfort, Stabilität und Einlenkverhalten als auch bei Laufleistung und Grip. Der Elite 4 soll hingegen die "andere Seite der Macht", also die japanischen Cruiser bedienen und geht dabei sogar verstärkt in Richtung schwere Tourer, wie etwa eine Honda Gold Wing. Auch der Elite 4 gefällt mit modernsten Gimmicks wie Multi-Tread-Technologie für ausgezeichnete Kurven- und Geradeauslaufstabilität sowie eine weiters erhöhte Laufleistung im Vergleich zum Vorgänger Elite 3.

"Cruiser-Reifen sind nichts anderes als Hartgummi-Rollen" hört man immer wieder. Oder "außer Laufleistung zählt bei einem Tourenreifen nichts". Und auch "wenn es nass wird, sollte man Cruiser- oder Touringreifen mit Vorsicht genießen" kommt immer wieder der gut gemeinte Ratschlag. Vor einigen Jahren war das auch tatsächlich so, die hohe Laufleistung wurde mit mieserablem Fahrverhalten erkauft. Heutzutage ist das aber glücklicherweise Schnee von gestern, zumindest bei Dunlop halten die Technologien der sportlichen Straßenreifen auch in den Cruiser- und Tourerreifen Einzug.

Modernste Dunlop-Technologien bei Elite 4 und American Elite

Sowohl Elite 4 als auch American Elite besitzen nun am Hinterreifen die 2-Komponenten-Gummimischung, bei Dunlop "Multi-Tread" genannt, die wegen der härteren Mischung auf der Lauffläche eine sehr hohe Laufleistungen ermöglicht, durch die weichere und somit haftfreudigere Mischung an den Flanken aber gleichzeitig einen hervorragenden Kurvengrip bietet.

Außen klassisch, innen hightech - der Dunlop American Elite

Das neu entwickelte Profildesign des American Elite bleibt natürlich dezent klassisch und passt damit hervorragend zu den amerikanischen Testmaschinen, die ich fahren konnte (Harley-Davidson Softail Deluxe, Fat Boy, Heritage Classic, Road King Classic, Road Glide Special sowie Indian Chief Classic), sorgt allerdings auch für eine schnelle und effektive Wasserabführung und bietet gleichzeitig eine hohe Haltbarkeit. Bei nasser Fahrbahn kommt außerdem der Silica-Anteil zum Tragen, man muss auch mit Schwereisen um die 350 Kilo keine Angst haben. Die innovative Radial- und Diagonal-Konstruktion sorgt für mehr Stabilität sowie ein besseres Feedback und die optimierte Reifenkontur für präzise Handling-Eigenschaften. Für den vollkommen authentischen Auftritt sorgen drei verschiedene Seitenwand-Ausführungen des American Elite, den es in einer rein schwarzen Version gibt, in einer Variante mit schmaler Weißwand (NW Narrow White) und als breite Weißwand (WWW Wide White Wall).

Tourer und Cruiser können sich über den Dunlop Elite 4 freuen

Der Elite 4 darf hingegen ein etwas moderneres Profil zur Schau tragen, immerhin soll er ja auch auf schweren Touren-Motorrädern eine gute Figur machen. Und das macht er blendend, größter Wert wurde bei der Entwicklung auf ein leichtgängiges Handling und exzellente Kurven- und Geradeauslaufstabilität gelegt. Damit fährt sich eine Honda Goldwing noch handlicher, als sie es ohnehin schon tut und die "kleine" Honda Rebel kann ihre ausgeprägte Agilität mit viel Grip in Kurven und Stabilität ausleben. Zusätzlich konnte auch noch die Laufleistung im Vergleich zum Vorgänger Elite 3 um fünf Prozent auf bis zu 24.000 Kilometer gesteigert werden.

Der Dunlop Elite 4 macht auf allen Testexemplaren eine gute Figur

Das moderne Profildesign begünstigt die Nass-Performance und verringert die Abrollgeräusche. Neben Harley-Davidson Forty Eight, Sportster 883 Iron und Sportster 1200 Custom wurden auch Indian Scout, Scout Sixty, Roadmaster, Chief Dark Horse, Chief Vintage und Springfield mit dem Elite 4 bestückt. Außerdem war nicht nur eine moderne Goldwing 1800 im Einsatz, sondern auch eine alte Goldwing 1500, um zu zeigen, dass ein so moderner Reifen auch mit älteren Eisen gut harmoniert. Der Reifen gab auch sein bestes, für die miesen Bremsen der alten Wing kann der neue Dunlop-Pneu ja nichts...

Die Dimensionen des Dunlop Elite 4:

vornehinten
130/90 B 16 73H TL170/80 B 15 77H TL
130/70 - 18 63H TL150/80 B 16 77H TL
130/70 R 18 63H TL160/80 B 16 80H TL
100/90 - 19 57H TL180/80 B 16 80H TL
110/90 - 19 62H TL
80/90 - 21 48H TL

Die Dimensionen des Dunlop American Elite:

vornehinten
130/90 B 16 67H TL WWW130/90 B 16 73H TL
MT90 B 16 72H TL150/80 B 16 77H TL
MT90 B 16 72H TL NW180/65 B 16 81H TL
MT90 B 16 72H TL WWW180/65 B 16 81H TL NW
130/80 - 17 65H TL180/65 B 16 81H TL WWW
130/80 - 17 65H TL NWMT90 B 16 74H TL
140/75 R 17 67V TLMT90 B 16 74H TL NW
130/70 B 18 63H TL/TTMT90 B 16 74H TL WWW
100/90 - 19 57H TLMU85 B 16 77H TL/TT
130/60 B 19 61H TLMU85 B 16 77H TL/TT NW
MH90 - 21 54H TLMU85 B 16 77H TL/TT WWW
130/60 B 21 63H TL140/90 B 16 77H TL WWW
160/70 B 17 73V TL
200/55 R 17 78V TL/TT
180/55 B 18 80H TL
240/40R18 79V TL
Autor

Bericht vom 30.05.2017 | 38.894 Aufrufe

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