Rollervergleich 2016: YAMAHA XMAX 400

Der kompromisslose Dampfcruiser

Der große Rollervergleichstest 2016. Vier verschiedene Roller in vier verschiedenen Kategorien treten an gegen zwei Tester. 1000PS Chef NastyNils und Praktikant der Horvath fahren Yamaha Tricity, NMAX, XMAX und TMAX. Welches Konzept überzeugt am meisten und nimmt den Sieg mit nach Hause?

Sobald die Stadt verlassen wird und es auf die zahlreichen Landstrassen Europas geht, endet das Revier der 125er Roller. Mit weniger als 15 PS ist man meist untermotorisiert, ungeduldige Autofahrer drängeln sich gerne an einem vorbei. Pendelt man also vom Land in die Stadt, empfiehlt es sich zur nächsten Klasse, der 300er Roller zu greifen. Der Yamaha XMAX geht noch eine Stufe weiter und tritt mit 400ccm an.

So viel Dampf aus 400 Kubik?

Fährt man zuvor nur 125er Roller ist man es gewohnt beim Anfahren den Hahn zu 100% aufzudrehen. Versucht man das bei einem 400er Eisen, kommt schnell die Überraschung. Der reisst ja richtig an! Angetrieben wird der XMAX von einem 395 Kubik grossen Einzylinder mit strammen 31 PS. Paart man das mit einer Keilriemen-Automatik, erreicht man die 100 km/h Grenze schneller als erwartet. Man ist also alles andere als ein Verkehrshindernis, trotz der Grösse, die der XMAX besitzt.

Bei dem bemerkenswerten Vortrieb den der Japaner hat, ist man froh, auf so einer bequemen Sitzbank Platz zu nehmen. Breit genug um auch lange Reisen zu überstehen, bietet sie auch eine kleine Rückenlehne für den Fahrer an, die das Verrutschen beim Vortrieb verhindern. Das Einzige, das dem Komfort einen Stein in den Weg legt, ist das relativ straffe Fahrwerk, wodurch Schlaglöcher direkt an den Rücken des Fahrers weitergeleitet werden. Sind die Strassen jedoch sauber und die Motivation hoch, wird man sich über diese gewisse Stabilität in den Kurven freuen.

Ein schöner Drehzahlmesser – aber wozu?

Als einer von wenigen Rollern besitzt der XMAX einen Drehzahlmesser. Die Armaturen erinnern im Ganzen sehr an die eines Autos und sind auch sehr schön ausgeführt mit zwei Rundinstrumenten und einem Bordcomputer in der Mitte. Doch die brennende Frage, die sich mir während der Fahrt gestellt hat, konnte ich nicht beantworten. Wozu benötige ich auf einem Automatik Roller einen Drehzahlmesser? Er ist zwar nett anzusehen, aber während der Fahrt hilft er mir nicht, bzw. erfüllt einen Zweck, also wieso hat man ihn nicht weglassen können?

Sonst hat das Design des XMAX sehr viel Funktion und ist nicht nur fürs Schönaussehen gebaut. Unter der Sitzbank befindet sich ein riesiges Staufach, das ohne Probleme zwei Jethelme und noch weitere Utensilien fasst. In der Verkleidung unter dem Lenker sind noch zwei Handschuhfächer, von denen sich das Linke mit dem Zündschlüssel verschliessen lässt. Verschliessbar ist auch der Tankdeckel, der ebenfalls sehr an den eines Autos erinnert. Zuerst muss die Abdeckklappe aufgesperrt werden, bevor der Deckel abgeschraubt wird und man dann endlich tanken kann.

Der Windschutz ist für solch einen sportlichen Roller angemessen, die Trittbretter lassen genug Spielraum um die Füsse bequem zu positionieren. So sollte selbst einer langen Urlaubsreise nichts im Wege stehen, denn das Zubehör bietet dafür noch einige Optionen an. Für mehr Stauraum sind sowohl ein Topcase mit 30l oder 50l Stauraum verfügbar, ein höheres Windschild sorgt für noch mehr Komfort. Handguards und Heizgriffe verbessern die Fahrt im Nassen, während die Rückenlehne für den Sozius den Komfortlevel noch mehr hebt.

Preise und Farben Yamaha XMAX

Für einen Roller im Luxussegment wird man entsprechend mehr zur Kasse gebeten, gebraucht lassen sich natürlich Schnäppchen finden. Neu verlangt Yamaha in Österreich 6.599,- Euro (ohne ABS 6.099,- Euro), in Deutschland 6495,- Euro und bietet den XMAX in vier verschiedenen Farben an. Midnight Black, Matt Grey und Stonehenge Grey decken die dunkle Seite des Farbspektrums ab, während Absolute White das Gegenteil dazu bildet.

Fazit: Yamaha XMAX 400 2016

Der Yamaha XMAX 400 war die große Überraschung des Vergleichstests. Der 395ccm große Motor geht forsch ans Werk, die 100 km/h Grenze ist somit schnell geknackt. Dazu kommt die komfortable Sitzposition mit kleiner Rückenlehne und viel Raum für die Füße. Leider ist das Fahrwerk etwas straff, was sich bei Kanaldeckel im Rücken spüren lässt. Sobald es aber auf die Landstraße geht, funktioniert der XMAX einwandfrei, wodurch lange Strecken kein Problem sein sollten.


  • kräftiger Motor
  • bequeme Sitzposition
  • viel Stauraum
  • schöne Optik
  • schöne Armaturen
  • straffes Fahrwerk
  • Tankdeckel könnte hübscher sein

Bericht vom 20.09.2016 | 104.974 Aufrufe

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