BMW S 1000 R Roadshow-Test

Härtetest für die BMW S 1000 R. Hält sie auch Stunts, Stoppies und Screams aus?
BMW S 1000 R
 

BMW S 1000 R Roadshow-Test

 

Nach dem großen Erfolg und der Dominanz des Supersportlers S 1000 RR war vom Ableger eigentlich auch einiges zu erwarten. Dass es so viel sein würde, konnten wir allerdings nicht ahnen.

 
Ich war und bin kein Fan der S 1000 RR, wenn ich auch nicht an ihren Qualitäten zweilfle, mit denen sie in den letzten Jahren zahlreiche Vergleichstests dominieren konnte. Ich kam nie richtig mit ihrer Geometrie und ihrem Einlenkverhalten zurecht, das sich für mich immer etwas sperrig anfühlte. Die HP4 war da eine völlig andere Geschichte, weil sie das bis dato technisch fortschrittlichste Motorrad war, das ich je gefahren bin. Ich spürte, wie mich das Motorrad schneller machte, auch wenn die extrem feinen Regelintervalle und Regulierungen kaum zu spüren waren. Eine wahre Offenbarung, die einem Puristen wie mir die Vision einer heilsamen Zukunft in einer Welt, die von Bits & Bytes kontrolliert wird, vor Augen führte. Meine Überzeugung, dass der Mensch den Rechner und nicht der Rechner den Menschen beherrschen sollte, wird sich allerdings niemals ändern. Und ich kann euch versichern: Auch mit Sport-ABS, Traktionskontrolle und elektronischem Fahrwerk kann man ganz schnell auf der Papp'n liegen - auch wenn das nicht mehr so leicht ist. Es ist also noch alles in Ordnung.

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BMW S 1000 R

Als BMW den Nakedbike-Ableger S 1000 R präsentierte, stand ich folglich nicht in der ersten Reihe und drückte mir die Nase am Schaufenster meines Händlers platt. Schließlich würde der Hauptact des Jahres sowieso nur einem Superstar gehören, der KTM 1290 Super Duke R, dachte ich. Was war ich doch für ein Narr? Nach dem ersten Vergleichstest in Brünn war ich zur Seite der Deutschen übergelaufen und bin ziemlich sicher, den Kampf der Titanen hier gewinnen zu können. Zumindest auf der Rennstrecke mit beiden Motorrädern direkt aus der Kiste konnte die S 1000 R die erste Schlacht für sich entscheiden.

BMW S 1000 R


Motor und Bremsen sind jenen der Super Duke ebenbürtig, Stabilität und Elektronik überlegen. Nur auf das beste Handling hat KTM scheinbar ein Monopol und in noch einem entscheidenden Punkt können die Bayern den Oberösterreichern nicht das Wasser reichen: Bei den Emotionen. Der S 1000 R fehlt auf der Straße ein Eitzerl schlechtes Benehmen. Auf der Rennstrecke bringt der ungestüme Charakter der KTM Unruhe ins Fahrzeug und hat viel Abstimmungs- und Tuning-Arbeit zur Folge, im Alltag bringt genau das den Spaß, da liegt die BMW schon fast zu ruhig in der Spur. Der Motor der S 1000 R ist zwar rau und aggressiv, die perfektionistische Elektronik glättet aber jeden emotionalen Ausbruch und lässt keinen Spielraum für "Blödheiten". Weniger regeln, mehr flegeln! Zum Glück ist alles Einstellungssache, und abschalten geht auch.

BMW S 1000 R
 

+ Stärken:
sportliches Fahrwerk; extreme Kraft und Performance; sehr gute Elektronik-Helferlein; grandioses Preis/Leistungsverhältnis; auf Rennstrecke und Landstraße schnell und komfortabel

- Schwächen:
etwas rauer Motorlauf, DDC arbeitet gut, aber trotzdem insgesamt eher auf der "harten" Seite unterwegs
; Sitz relativ hoch; verleitet zum Übertreiben; Design Geschmacksache

 

Vaulis Fazit:
Gegenüber der S 1000 RR fehlt nur das zweite R - dementsprechend supersportlich geht das Naked Bike ans Werk. Allerdings vollstreckt sie fast schon zu steril und eiskalt, mir fehlen da ein paar Ecken und Kanten. Die Optik ist Geschmackssache, mir gefällt die S 1000 RR besser.
kotKots Fazit:
Mich hat die S 1000 R beim Rennstreckentest in Brünn aus den Socken - nicht aus dem Sattel - gehauen. Brutale Leistung, sanfte, fast perfekte Elektronik, besser geht's nur mit der HP4. Für mich dominiert BMW nach den Superbikes nun auch die 1000er Nakedbikeklasse.

Nasty Nils´ Fazit:
Nach zahlreichen Tests auf der Rennstrecke und öffentlichen Straßen ist für mich klar: Die S 1000 R ist DIE Kaufempfehlung im Jahr 2014. Ein extrem gelungener Ableger eines Superbikes.

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BMW S 1000 R


Text: Kot, Vauli, Nils
Fotos:
Erwin Haiden

 

Fazit: BMW S 1000 R 2014

Brutale Leistung, sanfte, fast perfekte, Elektronik, besser geht's nur mit der HP4. Nun dominiert BMW nach den Superbikes nun auch die 1000er Nakedbikeklasse.


  • Sportliches Fahrwerk
  • extreme Kraft und Performance
  • sehr gute Elektronik-Helferlein
  • grandioses Preis/Leistungsverhältnis
  • auf Rennstrecke und Landstraße schnell und komfortabel.
  • Etwas rauer Motorlauf
  • DDC arbeitet gut, aber trotzdem insgesamt eher auf der "harten" Seite unterwegs
  • Sitz relativ hoch
  • verleitet zum Übertreiben
  • Design Geschmacksache.

Bericht vom 02.07.2014 | 15.739 Aufrufe

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