Kawasaki ZX-6R 636
Kawasaki ZX-6R 636 - Der 2. Versuch |
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Hatte der Erstversuch nach dem Motto "Zerstört in Sekunden" Spuren hinterlassen? Die Kawa war nicht nachtragend. |
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Ich gebe abermals zu Protokoll: Am Morgen des 22. November 2012 haben wir Kawasakis neuen Supersportler mit der Typenbezeichnung ZX-6R 636, von der Moto GmbH in der Marktstraße 1, Wiener Neudorf, mit einer Laufleistung von KM 0 übernommen. Am frühen Nachmittag des 22. November 2012 haben wir sie mit einer Laufleistung von KM 3 und als Totalschaden ordnungsgemäß an die Moto GmbH retourniert. Das
hinterläßt Narben, auf beiden Seiten - vor allem aber an der Kawa - und am sorglos-naiven Seelenzustand der menschgewordenen Unschuldsvermutung namens Chefredakteur. |
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Bildergalerie Michelin Pilot Super Sport | |||||||||||||||||||||
Aber die Daytona performte weit unter ihrem Niveau, wahrscheinlich eine überklebte Händlerleiche, so fuhr sie sich jedenfalls. Nein, über dieses Motorrad lasse ich nichts kommen, das war nicht sie und somit konnte auch ich nicht ich sein. Neuer Turn, neues Glück und es konnte nur noch besser werden. Wurde es aber nicht. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass ein modernes Motorrad im 5-stelligen Eurobereich so schlecht fährt wie die MV Agusta F3. Unterirdisch. Indiskutabel. Und unterm Strich unfahrbar. Mehr dazu in einem eigenen Klagelied als Abgesang auf diesen leider wirklich nur schönen Supersportler. | |||||||||||||||||||||
+37 Kubik ergibt 131 PS Maximalleistung. | |||||||||||||||||||||
Also zurück zu Japan. Die Kawa bläht sich also erneut um 37 Kubik auf uns bläst mit in der gestärkten Brust tobenden 131 PS zum Angriff. Das bekommt die Konkurrenz in einem heftigen Orkan zu spüren, der sich endlich auch wieder optisch ansprechend und einschüchternd manifestiert. Die Grünen hatten in den letzten Jahren eher zwei linke Händchen beim Thema Verkleidungsgestaltung, was sich mit der aktuellen Generation der ZX-10R und ZX-6R zu unserer Freude deutlich zum Positiven gewandelt hat. Das Auge fährt eben immer mit und urteilt meist strenger als Vernunft und Verstand. 'Geschärfte Harmonie', das trifft auch Geometrie und Sitzposition exakt. Mit 830 mm liegt der Sitz nicht ganz so hoch wie bei der radikalen Yamaha R6 (850 mm), aber höher als jener der Suzuki GSX-R600 (810 mm) und damit circa auf dem Niveau von Honda CBR600RR und Triumph Daytona. Der Mittelwert ist statistisch immer richtig, so ergibt sich aus der Lage von Lenker und Fußrasten ein ergonomisch ausgewogenes Dreieck, das den Körper des Fahrers in einer unverkrampften Angriffslage positioniert.
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Etwas länger als bei der Konkurrenz fällt der Radstand aus. Mit 1.395 mm ist die Ninja Spitzenreiterin in dieser Klasse. So liegt sie dann auch sehr souverän und satt in der Kurve, schont die Nerven des Fahrers am spät angezählten Kurveneingang und spielt die Kraft am Hinterrad - nicht nur mit Hilfe der 3-stufigenTraktionskontrolle - gewinnbringend aus. Auf der Renne immer noch eine andere Welt als die europäische, wegen praktisch kompromißloser Funktionalität und Verläßlichkeit. Auf ein direktes und momentanes Ansprechen auf Änderungen in der Gasgriffstellung muss man sich einfach verlassen können. Auf die exakte und fehlerfreie Wirkungsweise der 310-mm-Doppelscheibe im Petal-Design mit radial montierten Vierkolben-Monobloc-Festsätteln sowieso.
In Portimao ist eine stabile Straßenlage in tiefen Seitenlagen und
Steilhängen Voraussetzung, um den Kurs störungsfrei zu durchqueren,
Unruhe kann hier niemand brauchen. Fälschungssichere Prüfstandstests unserer deutschen Kollegen haben gezeigt, dass nur die Daytona an Kupplung und Hinterrad um je nur 1 PS mehr Leistung absetzt als die Kawa. Dafür stehen der Engländerin allerdings nochmals 39 Kubik mehr zur Verfügung. In Portimao war das aber kein Thema, weil die Triumph, wie eingangs erwähnt, aus unerfindlichen Gründen nicht in Form und die Ninja so die einzige Alternative war, die mir Freude machen konnte. Und trotzdem ich eine ihrer Schwestern vergangenen Herbst so schändlich im ungarischen Schotter flachgelegt hatte, verstanden wir uns auf Anhieb als wäre nie etwas vorgefallen. Wenn ich nie ein Fan der ZX-R Modelle war, reiht die Farbe Grün nun ganz weit vorne in meinem persönlichen Supersport-Spektrum. Aber noch wichtiger: Ich bin rehabilitiert. |
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Text: kot |
KOT
Weitere Berichte
Fazit: Kawasaki Ninja ZX-6R 636 2013
Die Kawa überzeugt mit ihrem guten Handling undd er kompromisslosen Verlässlichkeit. Ein starkes Motorrad, aber definitiv kein Schnäppchen.- Geschärfte Geometrie
- Sitzposition in Ordnung
- gutes Handling
- kompromisslose Verlässlichkeit.
- Hoher Anschaffungspreis.
Bericht vom 15.04.2013 | 18.538 Aufrufe