Ducati Monster 696 Test
Ducati Monster 696 ABS |
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Kleine Monster - große Wirkung. Das wissen wir schon seit den Gremlins. Die Ducati darf man aber auch nach Mitternacht tanken. |
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Wir Männer wollen nicht gerne den Kleinsten haben. Und wenn wir schon vom Schicksal schwer vernachlässigt wurden, dann wollen wir wenigstens den größten SUV, den stärksten Sportwagen, das höchste Haus, die fetteste Uhr, die blondeste Tussi...Wer greift da schon freiwillig zur kleinsten Monster? Ich! Was das jetzt zu bedeuten hat, könnt ihr euch denken. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dass mir jetzt niemand die Monster 696 als FuFM (Frauen-und-Fahrschul-Motorrad) bezeichnet. Keine Frage, die 696 kommt Frauen und Anfängern in einigen Punkten sehr entgegen. Die Sitzhöhe liegt mit 770 mm auf niedrigem Rekordniveau und auch beim Gewicht markiert die Monster mit 186 Kilo vollgetankt den Klassenprimus. 80 PS aus 696 Kubik Hubraum reichen für eine Platzierung im Mittelfeld. Suzuki und Hyosung schaffen 72 bzw. 73 PS, Triumph braucht für 106 PS einen Zylinder mehr. Im Vergleich zum Rest der Motorradwelt scheinen 80 PS bescheiden und wird von vielen - die aus ihrem 180 PS Vierzylinder-Aggregat wahrscheinlich noch nie mehr als die Hälfte rausgeholt haben - schon als untermotorisiert abqualifiziert. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Doch gerade hier in den Tiroler Alpen, rund um das High Bike Testcenter Paznaun in Ischgl, richten radikale Radien rigoros (Achtung Alliteration!) den Blick auf das Wesentliche: Handling. Die 80 PS ziehen dich zwar manchmal etwas bemüht, aber immer noch souverän bis zur Bergstation, von der aus du spielend leicht durch die schier unendlichen Kurven wedelst. Bei einem Streckenbild, das von kurzen Geraden und engen Kehren geprägt ist, weiß man die extrem leichtgängige, hydraulisch betätigte APTC Mehrscheiben-Kupplung im Ölbad besonders zu schätzen. Nur, wer auf das Klingelingeling einer Trockenkupplung abfährt, wird enttäuscht. Die ist von gestern. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Trockenkupplung ist von gestern. |
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Die Monster ist kein ruppiger Rabauke mehr. Alles wurde auf einfache und
stressfreie Bedienbarkeit hin optimiert. So lassen sich nicht nur Gas,
Bremse und Kupplung mit geringem Kraftaufwand bedienen, selbst die
Plastikverkleidung ist im Handumdrehen abmontiert und kann durch poppig
lackierte Varianten, sogar in Lila, legendäre Designs historischer
Modelle oder der aktuellen MotoGP Bikes von Nicky Hayden und Valentino
Rossi ersetzt werden. Monster Art bezeichnet Ducati diese
Wandlungsfähigkeit seiner Nakedbikes, denn auch für die 796 und die 1100
Evo sind die Teile kompatibel. Wer schon dabei ist, seine Monster 696
etwas umzustylen, der sollte auch gleich ein paar Teile aus dem
Zubehörkatalog bestellen, beim Auspuff gebe es durchaus noch
Verbesserungspotenzial. War bei der ersten Serie der 696 die Sitzposition noch gewöhnungsbedürftig, weil man zu sportlich-aufgespannt in der Sitzwanne saß, ist es durch den um 20 mm erhöhten Lenker nun wesentlich bequemer. Nicht so gut bleibt die Lage für den Copiloten, auch wenn sich jetzt Haltegriffe montieren lassen. Die kleine Monster bleibt nach wie vor eher ein Singleseater und macht alleine wesentlich mehr Spaß. Ist aber O.K. so. Kein Verständnis zeigen wir für die schlecht ablesbaren bis beinahe wertlosen Digitalinstrumente. Die Monster bräuchte wenigstens einen analogen Drehzahlmesser, mit weißem Hintergrund und daneben einen digitalen Tacho mit Ganganzeige. Das breite, schmale Grau-in-Grau Display hat so hoffentlich keine Zukunft. |
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Wer schaut bei soviel Spaß auf den Tacho? |
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Doch wer schaut schon auf den Tacho, wenn das Fahren so viel Spaß macht?
Mit dem 160er Hinterreifen ist die Monster durch jede noch so enge Kehre
wieselflink durchgehuscht, der großzügige Radstand von 1.450 mm sorgt
für Stabilität, wenn die Kurven weiter werden und die Geschwindigkeit
steigt. Fahrer der 696 sind mit der neuen 43 mm Marzocchi USD-Gabel und
dem bewährten Sachs Federbein, das in Zugstufe und Vorspannung
verstellbar ist, immer gut aufgestellt. Die 320 mm Doppelscheibenbremse
mit 4-Kolbensättel könnte man schon fast als überdimensioniert
bezeichnen, aber bei Bremsen war Ducati noch nie zurückhaltend. Das
hochmoderne ABS-System ist während normaler Fahrt kaum ein Thema, doch
wenn's drauf ankommt, ist es sofort zur Stelle. Man würde nicht mehr auf
die Idee kommen, das als zweitklassiges ABS zu bezeichnen. Die kleine Monster ist der vielleicht coolste Einstieg in die Nakedbike-Klasse, mit beinahe unendlichen Möglichkeiten zur Individualisierung. Tourenfahrer, Reiselustige und Synchronfahrer werden mangels Montagemöglichkeiten für Gepäcksysteme und begrenztem Platzangebot am Sozius keine Freude mit ihr haben. Moderne Stadtmenschen, flotte Landbewohner und fleissige Wochenendsportler aber finden in der 696 das Gleitmittel zum Zweck. Und das zum verhältnismäßig günstigen Preis. Das Privileg, eine Ducati zu fahren, bleibt sowieso unbezahlbar.
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Technische Daten Ducati Monster 696 ABS |
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Motor
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Interessante Links: |
Text:
kot |
KOT
Weitere Berichte
Fazit: Ducati Monster 696 2011
Tourenfahrer, Reiselustige und Synchronfahrer werden mangels Montagemöglichkeiten für Gepäcksysteme und begrenztem Platzangebot am Sozius keine Freude mit ihr haben. Moderne Stadtmenschen, flotte Landbewohner und fleissige Wochenendsportler aber finden in der 696 das Gleitmittel zum Zweck - und das zum verhältnismäßig günstigen Preis.- Niedrige, aber entspannte Sitzhöhe
- recht kleines Gesamtgewicht
- robust
- agil
- spaßiges Fahrgefühl
- gute Bremsanlage.
- Teilweise mühevolles Handling
- schlecht ablesbare Digitialintrumente.
Bericht vom 22.08.2011 | 84.617 Aufrufe