Kawasaki
KX250/450F 2009 |
What goes up... |
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Der unglaublich sanfte Hulk. |
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Wenn Klaus Grammer mal nicht gerade ein paar Staatsmeistertitel
einfährt oder in einer Bibliothek zwischen leicht zu beeindruckenden
Studentinnen für sein Jus Studium "lernt", springt er vielleicht
irgendwo auf einer Motocross Strecke im Gatsch herum. Im Dienste von
1000PS. Und zwar deshalb, weil er sagen wir mal das Risiko am besten
einschätzen kann. Denn was echte bzw. erfolgreiche Rennfahrer
auszeichnet, ist das Wissen um die Grenzen von Mensch und Maschine zu
jedem Zeitpunkt. Deshalb ist der Klaus auch so schnell und tut sich nie
weh. |
Doch irgendwie war er diesmal nicht ganz bei der Sache. Hat bei
der grünen Farbe der Kawasaki KX450F wahrscheinlich rot gesehen und
gedacht, er wäre der unglaubliche Hulk, der bis zu 2 Kilometer weit
springen kann, im Boden detoniert und trotzdem unverletzt bleibt. Daß
Klaus den Table auf der WM Strecke zunächst mit der KX250F in Angriff
nahm, spricht für die anfangs erwähnte Gabe aller Rennfahrer, die erst
durch viele, viele Runden auf der Rundstrecke zu einer konkret
anwendbaren Fähigkeit wird. Im dritten Gang ließ er es, wie er uns
wissen ließ, "voll einspritzen" und landete sanft in der Abfahrt.
Daß er
es für den Fotografen mit der KX450F auf genau die selbe Weise
probierte, lässt wiederum die Annahme zu, dass die Risikoeinschätzung
durch leichte Veränderungen der Parameter stark beeinflusst werden kann.
3. Gang, voll einspritzen und Klaus flog 10 Meter weiter, ließ den Table
hinter sich, die Abfahrt auch, bis die Landebahn weit unter ihm lag. Ein Fehler, der das
Einflößen von viel Morphium und eine 6 Stunden lange Operation am
zerquetschten Fuß zur Folge
hatte. Nach einer Woche durfte Klaus wieder aus dem Mailänder
Krankenhaus direkt ins Krankenhaus Wels.
Seine Fahreindrücke schilderte er uns noch immer unter
Drogeneinfluß, viel Spaß beim Entzug am Telefon. Dabei hat er sich
die Hände gar nicht gebrochen. Er ist und bleibt ein fauler Student.
Eine Sache ist ihm offenbar ganz besonders intensiv im Gedächtnis
geblieben. Wie im Fieber wiederholte er ständig Die Einpritzung ist so
geschmeidig, das musst du hervorheben, …die Einspritzung,
verstehst?...die ist so geschmeidig...das ist besser als alles
davor…musst du unbedingt betonen…und einstellen kann man sie auch. Er
sollte weniger mit dem Tropf spielen und die Dosis hochdrehen, dann
könnte er sich vielleicht besser artikulieren, dachte ich. Aber ich
verstand auch so, was ihn an der KX450F vor seiner Bruchlandung so
faszinierte.
Die batterielose Kraftstoffeinspritzung, dessen Steuergerät
sich unmittelbar vor dem Lenkkopf befindet und dessen Aussehen stark an
einen Transponder erinnert, lässt sich mittels Zusatzgerät programmieren.
Kraftstoffmenge und Zündverlauf können eingestellt werden. Die
Standarddaten werden mit der neuen Einstellung überschrieben. Die
Einspritzung spricht den Worten des bedienten Klausi zufolge derart fein
an, daß sogar Spitzkehren im 3. Gang, praktisch auf Standgas, ruckfrei
möglich sind. Schaltfaules Fahren kann beim Motocross einen erheblichen
Vorteil bringen, außer man schenkt im 3. Gang voll ein und springt über
einen Table. "Man spürt einfach, daß diese Einspritzung technologisch
schon wieder einen Schritt weiter ist." nuschelt Klaus ins Telefon.
Das Fahrwerk kam der zwar leicht zu dosierenden, aber immer
noch irren Kraft des 4-Takters nicht optimal entgegen. Auf dem
Testmotorrad zu weich abgestimmt, wirkte die 450er etwas träge. Ein
Entgegenkommen für jene, die es nicht ganz so motiviert angingen, wie
der Klaus "Und natürlich im direkten Vergleich zu der 250er." ergänzte
er sofort. "Auf der frisch abgezogenen Strecke war es schwierig,
eventuelle Stärken oder Schwächen herauszufiltern." Eins kann man aber
sicher sagen: Ein Sprung ins Flache aus 10 Metern Höhe sind den Federn
auf jeden Fall zu viel. |
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Kein Magazin für eine Glock, sondern das Steuergerät
der Einspritzung.
Rechts ist zu sehen, wie es an der Gabel gleich hinter dem
Startnummernschild montiert ist. |
Manches wurde optimiert, anderes ist völlig neu. Wie man es nicht
anders erwarten würde, wurden Schwinge und Rahmen leichter, bei
gleichzeitig höherer Steifigkeit. Der Umlenkarm des Hebelsystems ist nun
unterhalb der Schwinge montiert, um einen größeren Federweg zu
ermöglichen. Die neue Kayaba AOS Gabel fasst Luft und Öl in getrennten
Kammern (AOS=Air-Oil-Seperate). Dies hält die Dämpfungseigenschaften bei
längeren Einsätzen konstant hoch. Die Aussenfläche der Gabelinnenrohre
wurde mit einer edlen DLC-Beschichtung überzogen. DLC steht für
Diamond-Like-Carbon und reduziert die Gleitreibung um 15% im Vergleich
zum Vorjahresmodell. Dies ist besonders beim Einwirken von Seitenkräften
auf die Gabel wichtig. Die Erinnerungen an die KX450F konnte sich
Klaus also noch relativ geordnet aus dem trüben Gedächtnis ziehen.
Wie sah es mit den Eindrücken von der KX250F aus? Auch hier war es
wieder genau eine Eigenschaft, die ihn emotional am stärksten berührt
hat. "Die Überdrehfähigkeit hat sich stark verbessert, der obere
Drehzahlbereich ist länger, dabei läßt die Kraft oben nicht nach.
Bergauf kannst du ewig lang am Gas bleiben, ohne den Gang zu wechseln."
Die Abstimmung wurde nach den Wünschen einiger Werksfahrer getroffen.
Außerdem verbessert der neue Zylinderkopf mit überarbeiteten
Einlassöffnungen die Leistung im oberen Bereich. Wer trotzdem einmal
schalten muss, der wird mit der Schalttrommel seine Freude haben, die
nun bei beiden Modellen zum Einsatz kommt.
Die Profile des Rahmens wurden so stark verändert, daß
insgesamt 1 Kilo Gewicht eingespart werden konnte. Abgespeckt hat man
auch die Schwinge, die um knapp 400 g leichter wurde. Die Gabel ist
ebenfalls mit dem Zwei-Kammern-System ausgerüstet, kommt aber von Showa.
Der Gabel-Offset wurde von 24,5 mm auf 23,5 mm verringert um das
Handling zu verbessern. "Dieses fiel bei der KX250F im Vergleich zur
450er deutlich einfacher aus", wie Klaus noch bemerkte, bevor es Zeit
für die nächste Thrombose-Spritze wurde. |
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Alles was Flügel hat....und Klausi hat leider keine. |
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Kawasaki KX Probefahrtermine |
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Wer es besser machen will, als der Klaus, der hat ab sofort an
mehreren Terminen und Orten die Möglichkeit dazu. Probefahren kann
man die 2009er Modelle ab Samstag, den 4.10., entweder mit Zweirad
Damianik in Großhöflein oder mit Zweirad Kaudela in Nursch. Bitte
unbedingt vorher beim jeweiligen Händler anmelden. |
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Termin |
Veranstalter/Händler |
Ort |
Anmeldung unter: |
10. 10. |
Zweirad Damianik |
Großhöflein |
Tel. 02635/65506 |
11. 10. |
Zweirad Kaudela |
Wolkersdorf |
Tel. 02526/72631 |
Termin anfragen |
Frankys MX-Corner |
Brunn bei St. Pölten |
Tel. 0664 / 4140737 |
14-10. -21.10. |
Motorradhandel
Rameis |
Rennstrecken Nähe
Steyr |
Tel. 07252/37718 |
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Kawasaki MX Händler |
NIEDERÖSTERREICH |
Zweirad DAMIANIK |
Talgasse 51 |
2620 Neunkirchen |
02635/65506 |
Horst KAUDELA |
Nr. 225 |
2154 Unterstinkenbrunn
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02526/72631 |
Motorradhandel RAMEIS |
Ramingdorf 51 |
4441 Behamberg |
07252/37718 |
MX-Corner |
Bahnhofstraße 2 |
3370 Ybbs an der Donau
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07412/54058 |
SALZBURG |
SINGER Motorcycle Shop
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Glaneckerweg 1 |
5400 Hallein |
06245/71896 |
TIROL |
ZWEIRADZENTRUM ZAMS |
Buntweg 1 |
6511 Zams |
05442/63861 |
VORARLBERG |
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Reinhard LOITZ |
Bundesstraße 94 |
6923 Lauterach |
05574/72156 |
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Kawasaki KX250F 2009
Bildergalerie |
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Zum Starten der Slideshow einfach auf eines der Bilder
klicken. |
Kawasaki KX250F 2009
Technische Daten |
Motortyp |
Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Einzylinder |
Hubraum |
249 cm³ |
Bohrung x Hub |
77,0 x 53,6 mm |
Verdichtungsverhältnis |
13,2:1 |
Ventil-/Einlasssystem |
DOHC, 4 Ventile |
Kraftstoffzufuhr/Vergaser |
Vergaser: Keihin FCR-MX37 |
Zündung |
Digital AC-CDI |
Starter |
Primär-Kickstarter |
Schmiersystem |
Druckumlaufschmierung,
Semi-Trockensumpf |
Getriebe |
Fünfganggetriebe |
Endantrieb |
Kette |
Kupplung |
Mehrscheibenkupplung im Ölbad,
mechanisch betätigt |
Rahmentyp |
Perimeter, Aluminium |
Lenkkopfwinkel/Nachlauf |
27,7°/122.3 mm |
Radaufhängung, vorn |
47-mm-Upside-down-Teleskopgabel mit 2-Kammersystem
Druckstufendämpfung: 16-fach
Zugstufendämpfung: 16-fach |
Radaufhängung, hinten |
Neue Uni-Trak-Federung
Druckstufendämpfung: 13-fach
(Low-Speed), 2 Umdrehungen oder
mehr (High-Speed)
Zugstufendämpfung: 17-fach
Federvorspannung: voll einstelbar |
Radfederweg, vorn |
315 mm |
Radfederweg, hinten |
310 mm |
Reifen, vorn |
80/100-21 51M |
Reifen, hinten |
100/90-19 57M |
Bremse, vorn |
Semi-schwimmend gelagerte
250-mm-Petal-Scheibenbremse
Doppelkolben-Schwimmsattel
Bremssattel: 240-mm-Petal-Scheibenbremse |
Bremse, hinten |
Einkolben-Schwimmsattel |
Lenkwinkel, links / rechts |
42° / 42° |
Abmessungen (L x B x H) |
2170 mm x 820 mm x 1270 mm |
Radstand |
1470 mm |
Bodenfreiheit |
340 mm |
Sitzhöhe |
955 mm |
Tankinhalt |
8 l |
Gewicht fahrfertig |
104,3 kg |
Scheinwerfer automatisch Ein |
Ja |
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Kawasaki KX450F 2009
Bildergalerie |
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Kawasaki KX450F 2009
Technische Daten |
Motortyp |
Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Einzylinder |
Hubraum |
449 cm³ |
Bohrung x Hub |
96,0 x 62,1 mm |
Verdichtungsverhältnis |
12,5:1 |
Ventil-/Einlasssystem |
DOHC, 4 Ventile |
Kraftstoffzufuhr/Vergaser |
Kraftstoffeinspritzung: Ø 43 mm, Keihin |
Zündung |
Digital DC-CDI |
Starter |
Primär-Kickstarter |
Schmiersystem |
Druckumlaufschmierung,
Semi-Trockensumpf |
Getriebe |
Fünfganggetriebe |
Endantrieb |
Kette |
Kupplung |
Mehrscheibenkupplung im Ölbad,
mechanisch betätigt |
Rahmentyp |
Perimeter, Aluminium |
Lenkkopfwinkel/Nachlauf |
26,7°/116 mm |
Radaufhängung, vorn |
48-mm-Upside-down-AOS-Teleskopgabel
Druckstufendämpfung: 22-fach
Zugstufendämpfung: 20-fach |
Radaufhängung, hinten |
Neue Uni-Trak-Federung |
|
Druckstufendämpfung: 22-fach
(Low-Speed), 2 Umdrehungen oder
mehr (High-Speed)
Zugstufendämpfung: 22-fach
Federvorspannung: Voll einstellbar |
Radfederweg, vorn |
315 mm |
Radfederweg, hinten |
315 mm |
Reifen, vorn |
90/100-21 57M (EUR/USA/CAN/AUS)
80/100-21 51M (JPN) |
Reifen, hinten |
120/80-19 63M |
Bremse, vorn |
Semi-schwimmend gelagerte
250-mm-Petal-Scheibenbremse
Doppelkolben-Schwimmsattel
Bremssattel: 240-mm-Petal-Scheibenbremse |
Bremse, hinten |
Einkolben-Schwimmsattel |
Lenkwinkel, links / rechts |
42° / 42° |
Abmessungen (L x B x H) |
2185 mm x 820 mm x 1280 mm |
Radstand |
1480 mm |
Bodenfreiheit |
340 mm |
Sitzhöhe |
965 mm |
Tankinhalt |
7 l |
Gewicht fahrfertig |
112,1 kg |
Scheinwerfer automatisch Ein |
Ja |
Dunlop für Kawasaki KX450F |
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2 Reifenkombinationen für die KX450F (v.l.): D742F mit
D756, daneben die D773 Garnitur. |
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Exklusiv stattet Dunlop als Erstausrüster die neue Kawasaki KX450F
mit seinen Reifen aus. Die Grundausstattung setzt sich aus einem
Dunlop 90/100-21 57M D742F Reifen vorne und einem Dunlop 120/80-19 63M
D756 hinten zusammen. Diese Kombination wird für mittel-harten bis
mittel-weichen Untergrund empfohlen. Für den Einsatz auf Sand oder
weichem Untergrund wie Matsch und Schlamm sollte man zum Dunlop D773
greifen (vorne: Dunlop 80/100-21 51M D773F, hinten: Dunlop 110/90-19 62M
D773). Der D742F ist ein bekannter Grand Prix Motocross Reifen,
der mit einem D756 hinten perfekt harmoniert. Die Dimension 90/100-21
ist relativ neu. Während in der Reifenmitte mehr Freiraum zwischen den
Stollen gelassen wurde, sitzen sie zur Reifenschulter dichter beisammen,
um mehr Stabilität in den Kurven zu gewährleisten. Die zweilagige
Karkasse ermöglicht den Einsatz auf einer breiten Spanne verschiedener
Fahrbahnzustände.
Der D756 hinten ergänzt den D742F. Auch seine Dimension von
120/80-19 ist eine neuere Version, mit niedrigem Querschnitt und hohem
Profil, um die Traktion aus den Ecken und auf schnellen Geraden zu
verbessern. Die Stollen sind abwechselnd in Blöcken zusammengefaßt für
mehr Grip in Schräglage und mehr Stabilität in der Geradeausfahrt. Der
Reifen wurde außerdem leichter, was die ungefederten Massen reduziert.
Die Reifenkombination wurde von Dunlop eigens zusammengestellt, um der
Kraft des neuen 450ccm 4-Takt Motors von Kawasaki gerecht zu werden.
Für weichen und/oder losen Untergrund empfiehlt Dunlop die
"reinrassige" D773 Garnitur. Das Profil des Vorderreifens,
welches mit internationalen Top-Motocross-Fahrern entwickelt wurde,
sorgt für eine geschmeidige Fahrt durch Spurrillen, viel Traktion aus
den Ecken und sehr gute Führungseigenschaften in Sand und Matsch. Der
Hinterreifen 110/90-19 62M D773 ergänzt diesen Fähigkeiten. Mit seinem
Schaufelprofil erhöht er zudem die Traktion unter schwierigsten
Bedingungen. |
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Text: kot
Fotos: Kawasaki |