WorldWCR Round 5 & Round 6 Nachbericht
Finale & Fazit von Lena Kemmer
An den letzten zwei Wochenenden wurden die finalen zwei Termine der WorldWCR auf den Strecken in Estoril und Jerez ausgetragen. Lena Kemmer berichtet von ihren Einsätzen.
Text: Lena Kemmer
Estoril: Ein herausforderndes Wochenende mit wechselhaftem Wetter
Das Wochenende in Estoril begann mit sehr unbeständigen Wetterbedingungen. In den Sessions am Freitag und Samstag war die Strecke feucht oder aber auch schon am auftrocknen, was das Freie Training und die Superpole besonders herausfordernd machte. In der Superpole belegte ich den 19. Platz. Trotz der schwierigen Bedingungen war ich entschlossen, im Rennen mein Bestes zu geben.
Im ersten Rennen starteten wir im Trockenen, jedoch fing es nach der Hälfte der Renndistanz an zu regnen und es wurde abgebrochen. Ich konnte mich auf den 16. Platz verbessern, was ein guter Schritt war. Im zweiten Rennen schien das Wetter zu halten. Die ersten Runden im ganz Trockenen absolvierten wir also erst im zweiten Rennen. Ich kämpfte hart, musste mich jedoch mit dem 18. Platz zufriedengeben. Trotz der Herausforderungen waren die Bedingungen gut, um auch zu lernen damit umzugehen.
Jerez: Vorfreude auf die bekannte Strecke
Auf das letzte Rennen in Jerez habe ich mich besonders gefreut, da ich die Strecke aus den Wintertests besser kannte. In der Superpole musste ich jedoch meine letzte schnelle Runde abbrechen, da ich auf eine langsamere Fahrerin vor mir auflief, was mir leider nur einen 18. Startplatz einbrachte, obwohl die Pace schneller gewesen wäre.
Im ersten Rennen konnte ich zum Ende hin die Gruppe vor mir einholen und finishte als 15., was mir einen weiteren WM-Punkt einbrachte. Im zweiten Rennen hatte ich erneut mit Schwierigkeiten zu kämpfen und landete auf dem 18. Platz. Dennoch gab ich mein Bestes und konnte meine Rundenzeit nochmals verbessern.
Fazit zur ersten Saison in der Weltmeisterschaft
Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sagen würde, aber ich habe meine erste Saison in einer Weltmeisterschaft beendet! Es war eine wirklich unglaubliche Erfahrung, sowohl für mich als auch für mein Team. Ich durfte Teil einer neu geschaffenen Ära für Frauen im Motorradrennsport sein und hatte die Ehre, die Strecke mit meinen Vorbildern wie Ana Carrasco und María Herrera zu teilen und Geschichte zu schreiben.
In dieser Saison durfte ich so viele neue Leute kennenlernen und habe mich fahrerisch sehr viel weiterentwickelt. Auch wenn das Jahr sicher nicht immer einfach für mich war und es viele Höhen und Tiefen gab und ich einige Stürze verkraften musste, habe ich mir bis zum Ende hin so viel Neues angeeignet und mir ein noch viel besseres Gefühl am Motorrad erarbeitet.
Besonders beeindruckend ist auch, wie sich das gesamte Starterfeld entwickelt hat. Wo anfangs noch Zeitdifferenzen von über 10 Sekunden zwischen der ersten und der letzten Fahrerin lagen, waren es beim letzten Rennen nur noch drei Sekunden.
Ein großer Dank gilt allen, die mir diese Erfahrung ermöglicht haben - ohne eure Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen!
Bericht vom 24.10.2024 | 2.147 Aufrufe