10 Fragen an Dakar Pilot Pablo Quintanilla

Der Husqvarna Fahrer im exklusiven 1000PS Interview

Im März hatte 1000PS die exklusive Möglichkeit, drei Dakar Piloten zu interviewen. Darunter auch Husqvarna Fahrer Pablo Quintanilla. Dafür haben wir unsere User über Facebook & Instagram aufgefordert uns Fragen zu schicken, die sie einem Dakar-Piloten immer schon stellen wollten.

Frage #1: Was war der schwierigste Moment, den Du während der Rallye Dakar auf Deinem Motorrad erlebt hast?

Der Unfall, den ich auf der letzten Etappe der Rallye Dakar Peru 2019 erlitt. Es war emotional und körperlich sehr schwer zu überwinden, denn ich kämpfte das Rennen über Kilometer für Kilometer mit Toby Price, aber schließlich kehrte ich schwer verletzt nach Hause zurück. Ich habe sieben Monate daran gearbeitet, meine Gesundheit wiederherzustellen, danach folgte die körperliche Verfassung und schließlich das Niveau auf dem Motorrad.

Frage #2: Was rätst Du jungen Fahrern, die in die Rallye-Szene einsteigen möchten? Was ist für einen jungen Fahrer der typische Weg, um in die Rallyefahrer-Szene einzusteigen?

Ich denke, dass ein junger Fahrer, der in die Rallye einsteigen möchte, vorher MX und Enduro auf einem guten Niveau trainiert haben muss. Man muss nicht unbedingt ein großer Champion gewesen sein, aber man muss an echten Rennen teilgenommen haben und den Wettbewerbsdruck erlebt haben. Junge Fahrer sollten auch anfangen, in der Wüste Einsamkeit und Ausdauer für lange Stunden auf dem Motorrad zu trainieren, denn bei diesem Sport geht es schließlich um Konzentration und Ausdauer. Es wäre ideal, wenn sie bei diesen ersten Schritten in der Wüste mit einem Fahrer oder Ex-Fahrer an diesen Aspekten arbeiten, denn es allein zu tun, ist sehr gefährlich und wird sie zu viel kosten, um in Ihrer Entwicklung voranzukommen.

Und natürlich ist es sehr nützlich, an kleineren Veranstaltungen oder an nationalen Rallye-Meisterschaften teilzunehmen, um die eigenen Fortschritte besser beurteilen zu können und zu wissen, auf welchem Niveau man sich befindet.

Frage #3: Kann jeder an der Rallye Dakar teilnehmen?

Die Dakar ist nicht für jedermann. Ich habe über die Jahre gesehen, wie schwer sie ist und was sie jemanden kosten kann, der nicht gut vorbereitet anreist. Um eine Dakar zu bestreiten, muss ein Fahrer zuvor in der Marathon-Rallye-Weltmeisterschaft und mindestens ein Jahr lang bei lokalen Rennen oder kleinen Rennen gefahren sein.

Frage #4: Welches ist Dein Lieblingsmotorrad (neben deinem Rallye-Bike)?

Husqvarna FC 450 2020. Ich liebe sie!

Frage #5: Wann hast Du angefangen, Motorrad zu fahren?

Ich war fünf Jahre alt, als mein Vater meinen älteren Brüdern Rodrigo und Luciano ein Motorrad schenkte. Dann brachten sie mir das Fahren am Rocas de Santo Domingo Strand in Valparaíso bei. So begann die Geschichte.

Frage #6: Was war dein erstes Motorrad?

Yamaha PW50.

Frage #7: Wie bereitest Du dich auf die Rallye Dakar vor (geistig und körperlich)?

Ich gehe vier Mal pro Woche morgens ins Fitnessstudio, dazu zwei Nachmittage mit dem Rennrad oder MTB und drei Nachmittage mit MX oder Enduro in Bosques de Montemar und Ritoque, in Viña del Mar. Am Sonntag erhole ich mich. Einmal im Monat fahre ich in den Norden, um in der Atacama-Wüste Rallye-Trainingszyklen und Navigation zu absolvieren.

Frage #8: Wie sieht deine Ernährung während der Rallye Dakar aus? Was isst und trinkst Du?

Ich habe einen Ernährungsplan erstellt, der meinen Bedürfnissen für jeden Tag entspricht. Die Anstrengung ist enorm, ich könnte nicht so hart trainieren, wenn ich mich nicht gut ernähre. Getreide, weiches Brot, Obst und Nüsse am Morgen, Mittag-, Zwischen- und Abendessen je nach Trainingsbelastung, viel Wasser und zusätzliches Protein.

Frage #9: Hast Du während der Etappe auf dem Weg zur Sonderprüfung Zeit, die schöne Landschaft zu genießen - gibt es Freudenschreie unter dem Helm?

Auf den Straßenabschnitten gibt es immer einen Moment, um nachzudenken und die schönen Landschaften zu schätzen, die uns dieser Sport bietet. Während den Verbindungsstücken hat man die Zeit, um sich auf das Rennen vorzubereiten oder um die Spannung nach dem Wettkampf abzubauen und natürlich kann man je nach dem, was man erlebt hat, Lachen, Emotionen, Tränen oder Stille finden...

Frage #10: Was war dein größter, denkwürdigster Moment bei der Rallye Dakar?

Der zweite Platz, den ich in diesem Jahr in Saudi-Arabien erreicht habe. Denn nach all dem, was ich erarbeitet habe, um wieder in Form zu kommen und konkurrenzfähig zu sein, war der Sprung auf das Podium eine wohlverdiente Auszeichnung.

Bericht vom 17.04.2020 | 32.477 Aufrufe

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