De Angelis siegt in Sepang, Marquez scheidet aus: WM-Entscheidung durch Abbruchrennen verschoben

In einem dramatischen Moto2-Regenrennen in Sepang gewann Alex de Angelis vor Anthony West und Gino Rea. Marc Marquez stürzte und konnte den Titel nicht feiern.

De Angelis siegt in Sepang, Marquez scheidet aus: WM-Entscheidung durch Abbruchrennen verschoben

Nachdem das Moto2-Rennen am Sonntag in Sepang aufgrund von Unwettern mit rund einer halben Stunde Verspätung gestartet wurde, bekamen die Fans einen wahren Thriller zu sehen, der Alex de Angelis den Sieg brachte und Marc Marquez aus dem Rennen stürzen sah, womit er seine Titelfeierlichkeiten verschieben musste. Der Spanier war eigentlich in Richtung Titel unterwegs, in Runde 13 kam er aber zu Sturz und seinem WM-Verfolger Pol Espargaro genügte der elfte Platz, um die WM-Entscheidung gerade so auf Phillip Island zu verschieben. Neben De Angelis auf dem Podest standen Regenspezialist Anthony West und Gino Rea, der dem Gresini Team damit ein Jahr nach dem tödlichen Unfall von Marco Simoncelli ein Podest in Malaysia brachte.

Nass, halb trocken, nass

Spannend wurde die ganze Sache, weil der WM-Lauf auf nasser Strecke begann, aber die Sonne auf den Asphalt schien und schon nach wenigen Runden war eine trockene Linie zu erkennen, womit es besonders wichtig wurde, die Reifen zu konservieren. Doch damit nicht genug, zur Halbzeit kam dann der Regen wieder. Völlig egal war das Hin und Her Fahrern wie Anthony West, Gino Rea und Lokalmatador Hafizh Syahrin, die attackierten, als gäbe es kein morgen. Von Startplätzen jenseits der Top-15 ins Rennen gegangen, fuhren sie bald in der Nähe der Spitze und besonders Syahrins Vorstoß sorgte nach dem Podestplatz von Zulfahmi Khairuddin im Moto3-Rennen davor für Begeisterungsstürme bei den zahlreich erschienenen malaysischen Fans.

In dieser Anfangsphase schien auch alles für Marquez zu laufen. Er fuhr in relativ sicher wirkendem Tempo in der Mitte der Top-10, während Espargaro zurückfiel und damit die Weltmeisterschaft entschieden schien. In Runde 13 änderte sich alles, denn Marquez klappte das Vorderrad weg und er konnte seine Maschine nicht mehr aktivieren. Der Spanier war danach absolut fertig und musste erst einmal kurz innehalten, bevor er mit dem Scooter zurück an die Box fuhr. Lange absolut ungeklärt war, wer das Rennen gewinnen wird. Syahrin war aber mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs und ließ sich keine Angst einjagen. Runde um Runde arbeitete er sich nach vorne, jedes Überholmanöver wurde vom lauten Jubel seiner Landsleute begleitet.

Syahrin geht in Führung

Bald war er Vierter, dann Dritter, dann auf Platz zwei und in Runde neun bremste er sich schließlich an Rea vorbei auf Platz eins. Und dann ging es erst so richtig los. Während der Regen wieder stärker wurde, tauschten die Top-4 - Syahrin, De Angelis, West und Rea - munter die Plätze, als ob es weder nass oder rutschig wäre. Die sich aufschaukelnde Pace wurde für Syahrin dann doch zu viel und er musste abreißen lassen, wobei er dennoch relativ sicher auf Rang vier fuhr. Damit ging es zwischen Rea, West und De Angelis und der Regen wurde dichter und dichter.

Irgendwann war es der Rennleitung dann zu viel und sie brach ab, als die Spitze in Runde 17 war. Da das gesamte Feld zu dem Zeitpunkt aber erst 15 Runden beendet hatte, wurde das Rennen mit Ende der 15. Runde gewertet und da lag De Angelis an der Spitze, West war Zweiter und Rea Dritter. Syahrin rettete den vierten Platz über die Linie und feierte danach mit den Fans. Julian Simon war Fünfter und Andrea Iannone konnte den sechsten Rang mitnehmen, nachdem er nach dem Abbruch noch zu Sturz kam und die Maschine noch rechtzeitig an die Box zurückbrachte.

48 Punkte

Den Rest der Top-10 besetzten Mika Kallio, Bradley Smith, Dominique Aegerter und Esteve Rabat. Espargaro, Scott Redding, Toni Elias, Axel Pons und Ricard Cardus holten noch Punkte. Marcel Schrötter erreichte das Ziel auf Platz 18, Jesko Raffin lag eine Position dahinter und Marco Colandrea war 21. Wie für ein Regenrennen üblich, war die Ausfallsquote relativ hoch, nur 23 Fahrer sahen das Ziel. Neben Marquez waren noch Johann Zarco, Xavier Simeon, Takaaki Nakagami, Nico Terol, Jordi Torres, Eric Granado und Thomas Lüthi ausgefallen. In der Weltmeisterschaft trennen nun 48 Punkte Marquez und Espargaro. Das bedeutet, Marquez würden in Australien zwei Punkte genügen, um Weltmeister zu werden.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Honda

Bericht vom 21.10.2012 | 1.812 Aufrufe

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