Bradl mit seiner Leistung glücklich: Fast auf dem Podest

Stefan Bradl träumte schon immer vom MotoGP-Podest und war in Mugello sehr nah dran. Doch auch mit Platz vier habe er nicht im Geringsten gerechnet.

Bradl mit seiner Leistung glücklich: Fast auf dem Podest

Stefan Bradl sicherte sich nach einem schweren Start ins Wochenende zum Italien Grand Prix einen herausragenden vierten Platz. Dass er es nach dem harten Kampf gegen Andrea Dovizioso nicht aufs Podest geschafft hatte, störte ihn nicht. "Wir sollten über das Ergebnis glücklich sein. Es ist ein gutes Gefühl, so dicht am Podium zu sein. Wir hatten heute zu Beginn des Rennens ein großartiges Bike. In den letzten Rennen hatten wir ein paar Probleme mit dem vollen Tank am Anfang und das war heute anders. Wir konnten schon zu Beginn an eine großartige Leistung aus dem Motorrad herausholen. Ich kam auch schon in den ersten Runden super mit den neuen Reifen zurecht", freute sich der Zahlinger.

In den letzten fünf bis sechs Runden habe Bradl dann ein kleines Problem mit seinem Vorderreifen gehabt, denn er konnte nicht genügend Druck auf die Vordergabel ausüben, was der Reifen dann abfangen musste. "Dann hatte ich das Gefühl, dass der Vorderreifen am Limit war, also konnte ich nicht mehr pushen. Deshalb konnte Dovi mich auf der Bremse überholen. In der letzten Runde wollte ich ihm einfach nur noch folgen, dann kam aber Nicky vorbei und ich musste ziemlich schnell wieder an ihm vorbeigehen, damit ich die Chance auf das Podium noch hatte. Am Ende der letzten Kurve konnte ich sehen, dass ich ziemlich schnell bin, aber in der MotoGP ist es nicht leicht, aus dem Windschatten heraus zu überholen", sagte er weiter.

Bradl konnte sich lange vor Dovizioso halten, am Ende war er zwar dicht am Italiener dran, doch es reichte nicht ganz. "Ich denke, Dovi ist einfach etwas ruhiger gefahren, ich dagegen vielleicht ab und an etwas zu aggressiv, bin etwas zu weit gegangen. Am Ende hatte ich das Problem mit dem Vorderreifen und das bremste mich aus. Nach dem großartigen Rennen wollte ich auf keinen Fall einen Sturz riskieren, also versuchte ich ruhig zu bleiben und einfach ein gutes Rennen zu Ende zu bringen." Dazu habe der Tech 3 Pilot in der letzten Runde eine wirklich gute Linie aus der Kurve heraus gefunden. "Er konnte selbst mit abgenutzten Reifen noch stark fahren. Ich war vielleicht etwas zu aggressiv und habe die Reifen in einigen Kurven sicher etwas überhitzt. Als er mich überholt hat, konnte ich sehen, dass er anders fährt, so schnell konnte ich nicht fahren. Ich habe die Gruppe fast das ganze Rennen lang angeführt und das war wirklich hart."

Auch mit Nicky Hayden hatte sich der 22-Jährige ein hartes Duell geliefert. "Nicky überholte mich, als wir von links nach rechts fuhren, also kam er automatisch nicht gut aus der Kurve heraus. Ich konnte etwas besser rausfahren und ihn dann auf der Bremse wieder schnappen. Ich war ein bisschen nah dran, es war zwar ein hartes Manöver, aber definitiv nichts, wofür man bestraft werden sollte. Wir haben uns vielleicht ein kleines bisschen berührt, wir sind auf der gleichen Linie gefahren. Sicher war es eng, aber ich habe gehört, dass das Manöver von Stoner an Bautista vorbei um Einiges härter war", äußerte Bradl entschuldigend.

In der MotoGP geht es so eng zu

"Vor dem Rennen dachte ich, dass der sechste Platz ganz okay sein würde", gab er zu. Dass es so gut läuft hatte Bradl in seinem ersten MotoGP-Jahr im Satelliten-Honda-Team von Lucio Cecchinello wahrlich nicht gedacht. "Es ist ein großartiges Gefühl. Im Rennen konnte ich sehen, dass ich wirklich die ganze Zeit pushen musste. Da liegt der Unterschied zu den kleineren Klassen, denn dort hatte ich mehr Platz. In der MotoGP geht alles so eng zu. In meinem Hinterkopf war es immer ein Traum, auf dem Podium zu landen. Nun sind wir so nah dran. Aber die kommenden Rennen werden auf jeden Fall nicht leicht, also müssen wir ruhig und konzentriert bleiben und für eine weitere Möglichkeit wie diese hier warten", fuhr er fort.

Als Nächstes steht Laguna Seca auf dem Plan, wo der Rookie bisher lediglich auf einer Serien-Honda ein paar Runden drehen konnte. Bradl prophezeite: "Ich freue mich auf Laguna, denn es wird eine großartige Erfahrung für mich. Das Problem, das wir als Rookie haben ist der Freitag, denn er ist immer sehr hart. Auch am Freitag in Mugello hatten wir viele Probleme und wir konnten wirklich glücklich sein, dass wir dann so schnell ein gutes Setup finden konnten. In Zukunft werden wir damit aber vielleicht noch ein paar Probleme mehr haben."

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Honda

Bericht vom 17.07.2012 | 1.719 Aufrufe

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