Edwards spricht über sein Biest: Stier mit Kopfweh und Giftefeu im Arsch

Colin Edwards hat mit der Suter-BMW weiter seine liebe Mühe. Wo genau die Reise hingeht, weiß er momentan selbst nicht.

Edwards spricht über sein Biest: Stier mit Kopfweh und Giftefeu im Arsch

"Wenn man alles abgesehen von den Bremsen und dem Fahrwerk aufzählt, so ist der Großteil vom Rest nicht in Ordnung. Ich denke, die Felgen sind in Ordnung", meint Colin Edwards, wenn er auf die Probleme seiner Suter-BMW angesprochen wird. Der Texaner hat keine einfache Zeit, auch wenn am Sachsenring mit Verbesserungen an der Elektronik zumindest im Trockenen eine Steigerung erzielt werden konnte. Es wird jedenfalls intensiv darüber spekuliert, dass Forward Racing auf eine FTR-Honda oder eine Aprilia wechseln könnte. "Ich weiß nicht, was zur Hölle los ist. Wir haben Schwierigkeiten. Probleme, die wir beim ersten Mal hatten, als wir die Maschine testeten, haben wir immer noch. Es hängt nicht von mir ab, es hängt von meinem Teambesitzer ab und ich stehe zu 100 Prozent hinter ihm."

Dass der CRT-Ausflug harte Arbeit werden würde, darüber war sich Edwards aber schon von vornherein im Klaren. Doch er hatte den Eindruck, es werde mehr Hilfe geben, immerhin sind die Namen BMW und Suter involviert, wobei BMW nichts anderes tat, als einfach nur Motoren zu verkaufen. "Dieses riesige Konglomerat von Leuten und Team sollte arbeiten und entwickeln. Sie sollten Chassis in zwei Wochen bauen können und solches Zeug. Es war zu Beginn alles ein Wunschtraum und es ist nicht so aufgegangen", sagte er GPWeek. Das merkte er alleine schon beim Chassis, denn bislang hat er nur ein neues erhalten, das war beim letzten Test.

Toll für Drag Racing

Die Probleme liegen aber auf beiden Seiten, das Chassis ist laut Edwards nicht das beste und der Motor nicht unbedingt fahrerfreundlich, weswegen er das Übel nicht auf eine Sache reduzieren konnte. "Der Motor... bei einem Rennen auf der Geraden wäre er toll; Drag Racing. Aber wenn man um die Kurven will, dann braucht es die Elektronik - wenn man das einstellen will, es Training für Training entwickeln will und das bei dem Tempo, das wir haben, könnten wir 2017 eine brauchbare Maschine haben", betonte er. Aus Edwards' Sicht war sogar die nicht gerade tolle Aprilia, die er 2003 fuhr, besser als sein aktuelles Motorrad.

Nicht absprechen wollte Edwards dem Motor viel Drehmoment. Es sei sogar sehr viel, meinte er, die Kraft stimme, es fehle nur der richtige Rumms. "Es geht darum, sie sich zunutze zu machen und sie einzusetzen." Und dabei kommt wieder die Elektronik ins Spiel, um die sich Bosch kümmert. "Sie haben ständig Leute hier. Sie arbeiten sich den Arsch ab, damit es funktioniert, aber... - ich will sie nicht geringschätzen." Edwards hat das Problem, dass das Gas nicht reagiert, wie es soll. Wenn er aufdreht, passiert zunächst einmal nichts und dann kommt die Kraft auf einmal mit voller Wucht. Das war auch der Grund, warum er am Sachsenring im Regen so viele Probleme hatte.

Das Biest

Die Suche läuft nun weiter, wobei Edwards meinte, dass schon der Startpunkt schwierig war. Man habe nicht auf der anderen Seite des Platzes begonnen, meinte er in einer Sportmetapher, man habe auf der anderen Seite des Parkplatzes begonnen. Dementsprechend unschön beschrieb er auch, wie das Fahren mit der Maschine so ist: "Das ist wie ein wilder Stier mit Kopfweh und giftigem Efeu im Arsch. Ich nenne es das Biest."

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Bridgestone

Bericht vom 09.07.2012 | 2.193 Aufrufe

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