Keine Absage, keine Zusage: Sachsenring für 2012 wieder Thema

Der MotoGP-Lauf auf dem Sachsenring ist für kommende Saison weiter in der Schwebe. Weder gibt es eine gänzliche Absage, noch eine konkrete Zusage.

Keine Absage, keine Zusage: Sachsenring für 2012 wieder Thema

Die MotoGP am Sachsenring, sie ist für 2012 weder gebucht, noch abgesagt. Das Muskeln-spielen-lassen der Verantwortlichen des ADAC und der Lokalpolitik geht weiter. Während die Kommunen rund um die sächsische Piste weiter für eine Austragung der Motorrad-Weltmeisterschaft an ihrer Strecke kämpfen, hatte der ADAC Sachsen eigentlich abgesagt. Doch so ganz scheint das Thema auch bei den gelben Engeln noch nicht vom Tisch zu sein.

Laut einem Bericht der Speedweek sei der Verbleib des Grand Prix am Sachsenring mittlerweile gesichert. Allerdings gibt es dazu weder vom ADAC in München, noch vom ADAC Sachsen oder sonst irgendjemandem offizielle Aussagen. "Das ist mir nicht bekannt", sagte zum Beispiel Lars Soutschka, der Leiter Motorsport vom ADAC Deutschland gegenüber der Freien Presse. Er betonte zwar, dass "intensive Verhandlungen geführt werden, um den Grand Prix für Deutschland zu sichern", wolle aber Gerüchte nicht kommentieren, die "vielleicht Hoffnungen, aber auch Ängste" schüren könnten. Gegenüber der Lausitzer Rundschau bestätigte Soutschka aber auch: "Wir sind sehr große Fans des Sachsenrings."

Weiterhin scheint es so, als habe der ADAC Sachsen eben das nicht gemacht, was die Politik fordert, um Fördermittel in das Projekt zu pumpen, und das wäre die Bücher zu öffnen. Kaum einer kann sich vorstellen, dass eine Veranstaltung mit weit über 100.000 Besuchern am Sonntag Verluste einfährt, wie es der sächsische Veranstalter angibt. Daher dementiert auch Detlef Hastreiter, der Finanzvorstand des ADAC Sachsen, den Bericht über einen Verbleib am Sachsenring. "Wir haben uns nicht um die Ausrichtung beworben. Momentan sind wir außen vor", gab er zu Protokoll.

Hastreiter betonte, dass man den Verbleib des Deutschland GP in Hohenstein-Ernstthal nicht kategorisch ausschließe, verwies aber erneut auf das laut ADAC zu erwartende Finanzloch von rund 850.000 Euro. "Diese Lücke muss geschlossen werden", forderte er. Marco Wanderwitz, CDU-Bundestagsabgeordneter, kann sich diese Lücke aber nicht vorstellen. "So eine großartige Veranstaltung muss doch finanzierbar sein", meinte er.

Und mit dieser Meinung steht er nicht allein da, denn auch die Fans können sich eben diese Finanzlücke, die vom ADAC Sachsen angegeben wird, nicht erklären. Das scheint auch der Grund dafür zu sein, warum die Bücher für die Öffentlichkeit und die Politiker weiter verschlossen bleiben. Die Veranstalter haben sich jedenfalls ein Eigentor geschossen. Bei den Protestaktionen der Fans für den Erhalt der MotoGP am Sachsenring, bei denen an zwei Sonntagen über zehntausende Protestierten, war schon von einigen zu hören: "Wir sind aus dem ADAC ausgetreten."

Sollte es in Sachsen keine Einigung geben, steht weiterhin der Lausitzring bei Senftenberg für die Austragung bereit. Aber forcieren will es die brandenburgische Rennstrecke nicht. "Wir haben großes Verständnis und Respekt dafür, dass ihr für den Erhalt des MotoGP auf dem Sachsenring kämpft", richteten sich die Geschäftsführer Josef Meier und Bert Poensgen an die Fans. "Es ist uns aber wichtig, hier auch noch einmal unseren Standpunkt deutlich zu machen: Wir als Lausitzring-Betreiber haben von Anfang an gesagt, dass wir den deutschen MotoGP-Lauf nur an den Lausitzring holen wollen, wenn es nicht möglich ist, ihn auf dem Sachsenring zu veranstalten. Wir wollen dem Sachsenring den MotoGP nicht wegnehmen, sondern als Motorradrennsportbegeisterte ist es uns wichtig, den WM-Lauf in Deutschland und speziell im Osten zu halten."

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©LCR

Bericht vom 05.10.2011 | 1.851 Aufrufe

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