Unklare Zukunft für MotoGP in Indy: Stoner auch nach Sieg kein Fan

Ob Indianapolis 2012 wieder im MotoGP-Rennkalender steht, ist ungewiss. Casey Stoner würde das Rennen aber nicht besonders abgehen.

Unklare Zukunft für MotoGP in Indy: Stoner auch nach Sieg kein Fan

Die vierte Auflage des Indianapolis Grand Prix der MotoGP könnte auch gleichzeitig die letzte gewesen sein. Denn bislang gibt es keinen neuen Vertrag und die Motorrad-Königsklasse hat zuletzt ihren Kontrakt mit Laguna Seca um weitere zehn Jahre verlängert und ab 2013 auch einen Vertrag mit dem Circuit of the Americas in Austin, Texas. Zwar hat Rechteinhaber Dorna erklärt, man könne auch drei Rennen in den USA ausrichten, seit dem ersten Indy-Rennen 2008 sind die Zuschauerzahlen und das Interesse an dem Event aber ständig geschrumpft.

"Wir sprechen immer noch darüber, was die Zukunft bereithält. Ich hoffe, sie [die MotoGP] kommt zurück und wir können uns einigen. Wir wären enttäuscht, sie zu verlieren, aber ich denke, beide Seiten werden das hinter sich lassen, wenn es soweit kommt", erklärte der Präsident des Indianapolis Motor Speedway (IMS), Jeff Belskus, gegenüber Reuters. Javier Alonso, der Managing Direktor bei Dorna für die MotoGP-Events gestand allerdings zu, dass es wichtig sei, in Amerika Erfolg zu haben. "Es ist für die Hersteller wichtig, hier zu sein. Wir haben am Donnerstag ein 17-jähriges Mädchen [Elena Myers] bei einer fantastischen Demofahrt gesehen. Sie macht sich gut. Es gibt Wege, um das Marketing der MotoGP in Amerika zu verbessern", meinte Alonso.

Stoner misst Streckenqualität nicht an Siegen

Einer, der den IMS nur kaum vermissen würde, ist Casey Stoner. Selbst nach seinem Sieg am Sonntag gestand er ein, kein Fan der Strecke zu sein. "Ich bin nicht wie andere Fahrer, die Strecken einfach nur mögen, weil sie dort gewinnen. Ich habe auf den meisten Kursen gewonnen, die im Kalender stehen und kann nicht behaupten, dass dieser besser wäre als die meisten Anderen. Wir fahren auf einigen fantastischen Kursen; mir gibt das nichts, nur weil ich gewinne. Ich sehe mir die Qualität der Strecke an, nicht das Ergebnis", sagte er. So zählt er Mugello beispielsweise zu seinen absoluten Lieblingen, obwohl er dort bislang für seine Verhältnisse nicht übermäßig erfolgreich war.

Für Stoner steht fest, Indianapolis könnte aufgrund seiner Geschichte und dem Drumherum unglaublich sein, doch das Fahren macht ihm dort nicht so viel Spaß wie anderswo. "Nach meiner Meinung sind die Kurven zu eng. Wir verwenden den ersten Gang viel öfter als auf anderen Strecken. Es gibt zwei oder drei Kurven, die viel Spaß machen, aber der Rest der Strecke ist eng und kurvig", klagte er. Etwas anders sahen die Sache Ben Spies und Dani Pedrosa, die am Sonntag mit Stoner auf dem Podest gestanden waren.

Hauptsache USA

Für Spies ist Indy ein Heimrennen, so gesehen möchte er es nicht verlieren. "Ich denke aber, es ist viel wichtiger, dass Amerika sich für die MotoGP interessiert und dass sie in den Staaten wächst. Also ja, ich würde das Rennen in Zukunft gerne weiter sehen. Für mich ist das ein kurzer Flug, es gibt viel gute Seiten, wenn wir hier fahren", sagte der Texaner. Pedrosa erachtete es ebenfalls als wichtig, weiter in den USA Rennen zu haben, wobei ihm der genaue Ort nicht so wichtig war. "Ich weiß nicht, ob es in Indianapolis sein wird. Ich weiß nicht, wann die Strecke in Texas fertig ist, aber wir haben ein Rennen in Kalifornien und eines hier, das ist gut. Was die Strecke betrifft, so ist es wie Casey gesagt hat, sie könnte besser sein. Der Kurs ist recht eigenartig, weil wir in die Gegenrichtung fahren. Aber ich kenne seine Zukunft nicht."

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Repsol

Bericht vom 30.08.2011 | 1.875 Aufrufe

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