99 Prozent der Fahrer wollen Japan auslassen: Fahrer wollen nicht nach Motegi

Nach den schweren Katastrophen in Japan wurde im April der Japan-GP auf Oktober verschoben. Die Fahrer selbst würden Motegi 2011 lieber auslassen.

99 Prozent der Fahrer wollen Japan auslassen: Fahrer wollen nicht nach Motegi

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta verkündete vor wenigen Wochen, dass das Rennen in Motegi in diesem Jahr stattfinden soll. Die Streckenbedingungen seien entsprechend gut. Dabei wurden aber die radioaktiven Strahlungen nicht beachtet. Die Fahrer im MotoGP-Paddock sehen das allerdings anders und würden das Rennen in dieser Saison aus diesem Grund gern auslassen.

Vor dem Rennen auf seiner Heimstrecke machte Jorge Lorenzo klar, dass er es nicht besonders aufregend findet in Japan zu fahren. Nach einem abendlichen Fernsehprogramm, dass sich mit Nuklearkatastrophen beschäftigte, stellte er fest, dass er keiner Regierung und deren Informationen über die Zustände glaubt. "Ich schätze, dass sich ungefähr 99 Prozent aller Fahrer nicht auf das Rennen in Motegi freuen, aber es werden nicht viele sein, die dann nicht an den Start gehen", sagte Lorenzo.

"Ich weiß nicht [, ob ich es boykottieren werde]. Ich kann nicht sagen, dass ich auf jeden Fall nicht fahren werde. Ich werde versuchen so viel wie möglich Informationen zu sammeln, was passiert, wenn ich nicht hinfahre. Danach werde ich mich entscheiden. Ich denke, dass ich unter den Fahrern der, mit der festesten Überzeugung bin, nicht dabei zu sein", sagte Lorenzo.

Rossi vertraut vorerst Ezpeleta

Bereits am Freitag sprach der Spanier mit seinem Ex-Teamkollegen Valentino Rossi, der in der Sicherheitskommission eine hohe Stellung hat. Er spekuliert auf eine Vereinigung der großen Fahrer, um eine Rennabsage zu bewirken. "Ich weiß nicht, ob er und andere Fahrer restlos davon überzeugt sind, nicht zu fahren. Diese Frage werden wir erst in ein paar Wochen beantworten können."

Rossi vertraut derweil auf Ezpeletas Aussagen. "Viele Piloten sind wegen der Situation beunruhigt, denn viele kamen zu mir und haben mir das gesagt. Ich denke aber, das Beste wird sein, die Situation noch zwei bis drei Monate zu beobachten, um die Entwicklung zu verstehen und dann werden wir sehen. Ich glaube aber, dass der GP stattfindet", sagte Rossi.

Auch Nicky Hayden gefällt die Entscheidung ein Rennen in Japan zu fahren nicht, auch wenn er den Grand Prix im Land der aufgehenden Sonne mag. "Ich denke nicht, dass es besonders schlau wäre [dort ein Rennen zu fahren]. Keiner weiß, was passieren kann. Ich glaube, dass es das Risiko nicht wert ist."

Honda-Werkspilot Casey Stoner findet vielmehr die Tatsache, überhaupt ein Rennen zu fahren, unangebracht. "In meinen Augen ist das Motorradrennen für die Japaner nicht das Wichtigste im Moment. Vielleicht könnten alle Mühen und Zeit für etwas besseres als ein Rennen verwendet werden", sagte Stoner, "Meiner Meinung nach sollten wir nicht hinfahren."

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Yamaha

Bericht vom 05.06.2011 | 1.716 Aufrufe

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