Stimmen vom MotoGP-Podest: Regen als Fluch und Segen

Jorge Lorenzo musste jede Runde langsamer werden, Dani Pedrosa hoffte auf eine gute Operation und Nicky Hayden sah sich ohne Regen nicht auf dem Podest.

Stimmen vom MotoGP-Podest: Regen als Fluch und Segen

Sitzen bleiben, das war beim MotoGP-Rennen in Jerez am Sonntag das Wichtigste. Denn einige Fahrer warfen Spitzenergebnisse einfach so in den Kies, während all jene, die sich auf ihren zwei Rädern halten konnten, gut punkteten. So auch Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Nicky Hayden, die am Ende auf das Podest klettern durften. Sie wussten ganz genau, wie schwer es gewesen war, schnell zu sein und trotzdem sicher zu fahren.

Die beste Strecke der Welt

"Ich denke, jeder wollte ein Trockenrennen. Aber es regnete, also mussten wir so fahren", sagte Rennsieger Lorenzo. Dazu merkte er an, dass es besonders schwierig war, die Konzentration zu halten, denn die Reifen wurden mit jeder Runde schlechter. "Ich musste in jeder Runde die Kurven langsamer fahren. Außerdem ist es nicht einfach, die Konzentration zu halten, wenn andere stürzen. Das Rennen war wirklich lange, aber ich bin sitzengeblieben und konnte zum zweiten Mal in Jerez gewinnen, auf der besten Strecke der Welt", sagte Lorenzo.

Dass er ein wenig unfreiwillige Schützenhilfe gehabt hatte, wusste der Spanier selbst auch gut genug. So waren Marco Simoncelli, Casey Stoner und vielleicht auch Dani Pedrosa schneller als er, aber die ersten Beiden stürzten aus dem Rennen, beziehungsweise wurden aus dem Rennen gestürzt und Pedrosa hatte mit Reifen und der Fitness zu kämpfen. "Ich hatte Glück, für mich ist es richtig gelaufen", sagte Lorenzo deswegen auch.

Wichtig vor der OP

Weniger glücklich war es für Pedrosa gelaufen, wobei er nach dem Zieleinlauf sogar lachen konnte, was zeigte, dass er mit Platz zwei sehr gut leben konnte. "Ich hatte am Ende wirklich Probleme mit dem Grip. Auf der Geraden konnte ich deswegen nicht richtig Gas geben. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wollte einfach nur sitzenbleiben, aber es ist schwer, wenn alle stürzen und man selber die Pace halten muss", erklärte der Honda-Werksfahrer.

Viel von seinen Reifen verschlissen haben dürfte Pedrosa bereits in der ersten Rennhälfte, da er nach dem Start zunächst weit zurückfiel. "Ich konnte aber wieder aufholen und Zweiter werden. Das ist sehr wichtig für mich, denn morgen habe ich eine große Operation. Hoffentlich geht alles gut und ich bin in Estoril wieder dabei", sagte er. Operiert wird am Montag Pedrosas linke Schulter, da es dort ein paar nervliche Probleme gibt, die von seinem Schlüsselbeinbruch beim Training zum Japan GP voriges Jahr herrühren. Wegen dieser nervlichen Probleme wurde ihm der Arm nach längerer Fahrzeit immer taub.

Hayden war im Nassen glücklich

Derlei gesundheitliche Probleme hat Nicky Hayden nicht, er hatte am Sonntag eigentlich kaum etwas zu beklagen, denn Platz drei hatte er sich vor dem Wochenende nicht ausgerechnet gehabt. "Es ging nur darum, sitzen zu bleiben. Am Anfang hatten wir dann auch eine echt starke Maschine, ich habe gelacht, weil es so nass war. Als es aber trockener wurde, war es schwierig, ich konnte nur mehr mit Halbgas fahren. Sobald es trockener wurde, waren die Reifen einfach hinüber", erzählte der Ducati-Pilot. Dennoch reichte es für das Podest, wobei Hayden klar war, dass er ohne die Ausfälle wohl weiter hinten gewesen wäre.

Gleichzeitig musste er aber anmerken, dass die Rennen auch gefahren werden, um es ins Ziel zu schaffen. "Ich nehme das Podest deswegen gerne mit. Danke ans Team. Wir hatten einen schwierigen Start, haben hart gearbeitet und sie standen immer hinter mir. Mit den Fans hier war das heute toll. Wenn 100.000 Leute da sind, dann geht es auf den Hügeln so richtig rund, das macht Spaß. Leider hat es geregnet, aber ich denke, wenn es trocken gewesen wäre, wäre ich nicht hier, also werde ich mich nicht beschweren", sagte Hayden.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Yamaha

Bericht vom 04.04.2011 | 1.531 Aufrufe

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