Ursachenforschung bei Ducati: Die Bremse und die zweite Hälfte
Ursachenforschung bei Ducati: Die Bremse und die zweite Hälfte |
Casey Stoner nannte den Rennsonntag von Jerez nicht seinen Tag und das Rennwochenende von Jerez nicht sein Wochenende. Grund war einfach, dass er nie ein Setup finden konnte, mit sich die Maschine voll nutzen ließ. "Normalerweise ist das Bremsen einer unserer starken Punkte, aber hier hatte ich an der Front einfach nicht das Gefühl. Ich war nicht einmal am Limit, als ich zum ersten Mal von der Strecke kam, aber ich konnte die Maschine nicht stoppen, also war ich überrascht, weil ich nichts anders gemacht hatte", klagte der Weltmeister. Doch er pushte weiter, kam wieder zur Gruppe und wurde Dann von einem extrem spät bremsenden Shinya Nakano wieder in den Kies gezwungen. Dadurch entging ihm wohl Platz fünf und er musste sich mit Rang elf begnügen. "Die Reifen waren nicht perfekt, aber sie waren auch nicht so schlecht, also liegt die Schuld sicher nicht dort. Ich bin nicht glücklich, aber es ist nicht das Ende der Welt - es gibt einige Strecken und andere Rennen, beginnend mit Portugal, wo wir voriges Jahr gut waren und auf das Podest kamen - auch wenn wir dort kleine Probleme hatten", sagte Stoner und wollte für diese Orte schon einmal den Angriff auf den Sieg ankündigen. Marco Melandri erlebte in Jerez das Katar-Syndrom. In der zweiten Rennhälfte wurde die Maschine wieder besser, weil sei beim Bremsen und am Weg in die Kurve angenehmer wurde. "Dadurch konnte ich viel besser fahren. Leider hatte ich nicht den Grip am Heck und deswegen verlor ich beim Beschleunigen, sobald ich auf das Gas ging. Das ist mein Hauptproblem und das müssen wir verbessern", meinte er. Melandri hatte sich aber schon vorher damit abgefunden, dass Jerez so etwas wie die Achilles-Ferse der 800er-Ducati ist. "Wir müssen aber so oder so arbeiten und vor allem den Grip am Heck verbessern." Auch nicht besonders glücklich wirkte Livio Suppo, der den Tag von Stoner unglücklich nannte und richtig folgerte, dass sein erster Kies-Ausflug sein Rennen beeinträchtigt hatte. "Danach fuhr er eine brillante Pace und machte ein tolles Comeback. Leider berührte er sich mit Nakano und das kostete ihm Platz fünf - ein Ergebnis, das auf einer Strecke, die unserem Paket nicht passt, wirklich zufrieden stellend gewesen wäre", erklärte er. Den Kampfgeist seines Fahrers musste Suppo aber loben. Bei Melandri war ihm auch die Steigerung in Rennhälfte zwei aufgefallen, weswegen der Ducati MotoGP Projektmanager nun herausfinden will, was in Rennhälfte eins das Problem ist. "Morgen haben wir einen Testtag und wir werden eifrig arbeiten, damit wir ihm helfen und herausfinden, warum wir hier so viele Probleme hatten", sagte Suppo. |
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Bericht vom 31.03.2008 | 1.736 Aufrufe