Das sind die besten Reiseenduros 2023

Nach den Einsteiger-Reiseenduros, Mittelklasse-Reiseenduros und Reiseenduros fürs Gelände braucht es auch noch eine Gesamtwertung, bei der alle neuen Adventure Bikes, von der kleinen A2-Maschine bis zur 170 PS Multistrada, eingebunden sind. Das mag zwar ein ungleiches Rennen sein, aber auch spannend. Von all den abenteuerlustigen Bikes, welche konnten den 1000PS-Testern den breitesten Grinser unter die Helme zaubern?

Wie werden die Sieger und Verlierer bei den 1000PS Top Awards ausgewählt? Die Jury besteht aus zehn 1000PS-Testern: Nils, Vauli, Horvath, McGregor, Poky, Mex, Zonko, NoPain, Wolf und Juliane. Zur Wahl stehen sämtliche Motorradmodelle, die 2023 neu bei den Herstellern erhältlich sind. Es müssen keine 2023 neu vorgestellten Modelle sein. Die Tester wählen unabhängig voneinander ihren Lieblingsbikes auf die Plätze 1 bis 14. Jedes nicht gewählte Motorrad bekommt automatisch den 15. Platz zugewiesen. Aus dem Durchschnitt der zehn Einzelrankings ergibt sich die Gesamtwertung. Da nicht alle Tester mit allen Motorrad-Segmenten vertraut sind, durften auch Kategorien ausgelassen werden. Dann wird das Gesamtranking von weniger Einzelwertung bestimmt, das Ergebnis bleibt aber unverfälscht. Noch ein Spezialfall sind Motorräder, die nur sehr kurz oder nur einigen wenigen Testern greifbar waren. Diese können logischerweise nur von denjenigen bewertet werden, die sie auch gefahren sind und werden dadurch von den anderen nicht ins Ranking aufgenommen und mit Platz 15 belegt. Es kommt also hin und wieder vor, dass Motorradmodelle eigentlich sehr positiv empfunden wurden, in der Wertung aber hintere Plätze belegen, weil sie nur von einem Teil der Jury bewertet werden konnten. Eine blöde Komplikation, doch bei ständig wechselnden Verfügbarkeiten kaum vermeidbar.

Bei so einem riesigen, vielseitigen Segment und einer Gruppe Juroren, die alle eigene Präferenzen haben und mit Reiseenduros unterschiedlichste Touren angehen, da waren Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert. So schätzen zum Beispiel alle die leistungsstarken Big-Enduros, Offroad-Crack Wolf ist von den schweren und teuren Maschinen aber nur mäßig begeistert. Schlussendlich sind nach reichlicher Diskussion die High-End-Maschinen zwar prominent in den Top 10 vertreten, doch auch Reiseenduros um die 100PS schaffen es auf gute Plätze und kassieren öfters bessere Noten, als die ganz dicken und starken Adventure Bikes.

Gleich auf Platz 2 spiegelt sich dieser Klassenkampf wieder. Die neue Husqvarna Norden 901 Expedition legt sich ausgerechnet mit der von manchen als "Königin der Reiseenduros" betitelten BMW R 1250 GS an. Auf der einen Seite steht eine 21-Zoll-Vorderradbereifung, lange Federwege, ein quirliger Motor und Komfort-orientierte Ausstattung, auf der anderen Seite 19-Zoll-Bereifung, der ikonische, extrem druckvolle Boxer-Motor, das spezielle Telelever-Fahrwerk und High-End-Elektronik. Die Husqvarna begeistert vor allem durch die zielgerichteten Upgrades für das vielseitige Norden-Konzept. Sie ist dadurch noch offroad- und langstreckentauglicher. Tester Mex war beim Test der Husqvarna Norden 901 Expedition in Südafrika schwer begeistert. Das Konzept der GS wiederum ist zweifellos genial und extrem ausgereift. Doch die 1250er GS ist inzwischen auch schon etwas angestaubt im Vergleich zu anderen Premium-Enduros, weshalb ihr die Gunst der Juroren nicht mehr uneingeschränkt sicher ist. Platz 2 gemeinsam mit der Husqvarna Norden ist zwar dennoch eine top Platzierung, doch vor 2 bis 3 Jahren wäre es undenkbar gewesen, etwas anderes als eine GS an die Spitze eines Reiseenduros-Rankings zu geben. Mal sehen, ob die bald erscheinende BMW R 1300 GS es für die Bayern wieder richten kann. Was die BMW GS aus unserer Sicht so gut macht, das erfahrt ihr in den Tests der BMW R 1250 GS. Hier findet ihr alle technischen Daten und Preise zur Husqvarna Norden 901 Expedition, sowie die Daten und Preise der BMW R 1250 GS.

Sie hat die Alpenmasters bereits zweimal gewonnen und auch bei unseren Tests und Vergleichen schon abgeräumt. Derzeit scheint kein Weg an der Ducati Multistrada V4 vorbeizuführen. Grund dafür sind State-of-the-art-Ausstattung inklusive Radar-Tempomaten, ein grandioses semi-aktives Fahrwerk, höchste Sportlichkeit aus dem drehzahlhungrigen V4-Motor, top Ergonomie und das sehr agile Handling. Drei erste, einen zweiten und zwei dritte Plätze erhält die Multi von den Juroren, da kann keine andere Reiseenduro mithalten. Aber selbst die Ducati als derzeitige Königin der Reiseenduros ist nicht jedermanns Sache und hat auch ein paar Schwächen. Welche das sind und womit sie diese aufwiegt, erzählen euch unsere Tests und Vergleiche der Ducati Multistrada V4 S. Alle technischen Daten und aktuellen Preise der Ducati Multistrada V4 S gibt es hier.