Keine halbe Portion! Ducati Streetfigher V2 2022
Der bessere Streetfighter?
Braucht es immer die größte Portion am Teller? Vielleicht reicht auch ein Snack, der mit dem perfekten Sättigungsgefühl glücklich stimmt. Die neue Ducati Streetfighter V2 könnte eben jener Snack sein.
Mit der Ducati Streetfighter V4 präsentierten die Italiener eine wahre Rakete. Eigentlich ein Motorrad, das mit seiner brachialen Auslegung vielleicht einigen Piloten schlichtweg zu viel für die Landstraße ist. Zum nächsten V2 Naked Bike - der neuen Monster - klafft hingegen eine gewaltige Lücke. Perfekte Bedingungen also für die neue Streetfighter V2.
Streetfighter V2 als logische Erweiterung des Modellprogramms
Doch die Streetfighter V2 darf keinesfalls als Lückenfüller bezeichnet werden! Dazu hat sie einen zu eigenständigen Charakter, wie MEX beim ersten Test feststellen konnte. Basierend auf dem Supersportler Panigale V2 konnte Ducati ein Motorrad auf die Beine stellen, das sich Fans schon lange gewünscht haben. Schließlich lief der letzte Streetfighter mit 848-Kürzel bereits 2015 vom Band! Es war also höchste Zeit, dass man den Ducatisti dieser Welt endlich wieder einen "kleinen" Streetfighter schenkt.
Preis der Ducati Streetfighter V2
Modell | Deutschland | Österreich | Schweiz |
Streetfighter V2 MY22 | ab 16.990 € | ab 19.595 € | ab 17'990 CHF |
Motor und Leistung positionieren sich in einer spannenden Klasse
Eigentlich wäre es unfair, die Streetfighter V2 an sich als "kleines Modell" zu bezeichnen. Doch in Anbetracht der gewaltigen Streetfighter V4 ist sie nun mal die Kleine! Wenn es aber bedeutet, dass das sozusagen schwächere Modell eine Leistung von 153 PS bei 10.750 U/min und ein maximales Drehmoment von 101,4 Nm bei 9.000 U/min aus 955 Kubik produziert, kann unser Ego ohne Problem die große V4 geparkt lassen. Blickt man zur Konkurrenz sieht man hingegen eine spannende Positionierung der Streetfighter V2. Mit ihrer PS Zahl liegt sie näher an gewissen 1000er Naked Bikes, die jeweils die Top-Modelle gewisser Hersteller darstellen. Ein eindrucksvoller Beweis an Macht, wenn die billigere Streetfighter schon in der obersten Liga anderer Marken spielt.
Erstaunliche Serienausstattung der Ducati Streetfighter V2
Bei einem solchen Premiumprodukt könnte man erwarten, dass mit einem Preis gelockt wird, der im Nachhinein durch jegliche Extras in die Höhe schießt. Dem ist bei der Streetfighter V2 aber nicht so, denn eigentlich lässt es sich auf von Ducati angebotene Zubehör im Alltag verzichten. Serienmäßig kommt diese Ducati nämlich schon mit ABS Cornering EVO mit "Slide by Brake"-Funktion, Ducati Traction Control (DTC) EVO 2, Ducati Wheelie Control (DWC) EVO, Ducati Quick Shift up/down (DQS) EVO 2 und Engine Brake Control (EBC) EVO. Erst für den Ducati Data Analyzer (DDA + GPS) und das Ducati Multimedia System muss Aufpreis gezahlt werden. Wer noch mehr Extras in Sachen Performance und Optik sucht, kann auf Winglets, Akrapovic, Einsitzer-Kit oder weitere optische Komponenten zurückgreifen. Doch braucht es das für ein sportliches Landstraßen Naked Bike wirklich?
Ein zugängliches Naked Bike für unerfahrene Rennstrecken Piloten
Dank hochwertiger Fahrwerkskomponenten, bestehend aus Showa BPF-Gabel und Sachs-Stoßdämpfer, sowie einem sehr ausgewogenem Setup kann man mit der Streetfighter V4 sowohl auf der Landstraße, als auch am Racetrack Spaß haben. Während seines Tests konnte MEX auch einige Runden auf der Rennstrecke Circuito de Monteblanco absolvieren. Hierfür wurde ihm eine leicht modifiziertes Exemplar zur Verfügung gestellt - die Eindrücke lassen sich jedoch auch auf eine Standard Streetfighter V2 ummünzen:
"Die, für Naked-Bike-Verhältnisse, überragende Stabilität hat von Beginn weg zu schnellen Rundenzeiten und einem sicheren, vertrauenserweckendem Fahrgefühl verholfen. [...] Trotz der Tatsache, dass der Lenker im Vergleich zum Streetfigher V4 minimal höher angebracht ist, fiel es mit der vorderrad-orientierten Sitzposition leicht Druck auf die Front zu bringen, was wiederum zusammen mit der grandios arbeitenden Gabel für ein berechenbares und präzises Einlenkverhalten gesorgt hat. Am Kurvenausgang schieben die 153 PS scheinbar perfekt dimensioniert nach vorne. Die Transparenz, wie es dabei um den Grip am Hinterrad steht, ist ebenfalls top. Während die 208 Pferde an der großen V4 stets einen sauberen Fahrstil und viel Gefühl an der Gas-Hand erfordern, haben mit der V2 gewiss auch weniger versierte Trackday-Fahrer ihre Freude. Ohne das Gefühl an Motorleistung zu vermissen, passiert doch einfach alles etwas unaufgeregter und mit deutlich weniger körperlicher Belastung."
Die Ducati Streetfighter V2 2022 in weiteren 1000PS Tests
Die 1000PS Crew startet bald wieder in den sonnigen Süden zur zweiten Ausgabe 1000PS Goes Espana. Hier beziehen wir für mehrere Wochen eine fixe Basis in der Nähe Barcelonas, wo wir bei sonnigen Bedingungen einige Neuheiten für 2022 testen können. Unter anderem auch die neue Ducati Streetfighter V2. Wir freuen uns darauf!
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Bericht vom 21.02.2022 | 18.657 Aufrufe