Dakar 2022 gestartet - Etappe 1 Ergebnis

GasGas-Pilot Saunders gibt kräftig Gas!

Es staubt wieder auf der Dakar! Etappe 1 ist geschlagen. Alle Details zum ersten Tag hat 1000PS Rallye-Korrespondent Wolf für euch zusammengefasst!

Route Dakar 2022

Traditionell startet das Motorsportjahr mit der härtesten Rally der Welt, der Rally Dakar, die auch heuer in Saudi Arabien ausgetragen wird und in zwölf Etappen über 8375 Kilometer, davon 4258 Kilometer auf Zeit geht. Die große Frage: Kann KTM nach zwei Honda-Siegen in Folge wieder zurückschlagen? Bis 2019 war die Dakar fest in rot-weiß-roter Hand, feierte KTM nicht weniger als unglaubliche 18 (!) Siege in Folge, ehe der Amerikaner Ricky Brabec 2020 diese Serie durchbrach, im Vorjahr legte Honda mit dem Doppelsieg (Kevin Benavides vor Brabec) noch einen drauf.

Honda und KTM wieder in der Favoritenrolle Teams werden

Danach drehte sich das Transferkarussell fast wie im Fußball: KTM engagierte Vorjahres-Sieger Benavides, Honda holte sich als Ersatz den starken Chilenen Pablo Quintanilla ins Team, dessen Platz im Husqvarna- Werksteam heuer der US-Amerikaner Skyler Howes einnimmt, 2021 bei der Dakar Gesamt- Fünfter als werksunterstützter KTM-Privatfahrer. Nominell stellt das Red Bull KTM Factory Team mit Benavides, dem Österreicher Matthias Walkner (Sieger 2018) und dem Australier Toby Price (Sieger 2016 und 2019) das wohl stärkste Team, beim Monster Energy Honda Team ist neben Brabec auch Joan Barreda Port ein heißer Tipp für den Platz ganz oben am Podium der Spanier hat bereits 27 Etappensiege bei der Dakar auf der Visitenkarte stehen.

Aber auch das GasGasWerksteam mit Sam Sunderland (2017 Sieger auf KTM) und dem schnellen Australier Daniel Sanders will ein gewichtiges Wort im Kampf um den Gesamtsieg mitreden, Außenseiterchancen werden am ehesten noch dem Yamaha-Werksteam rund um Adrien van Beveren - kaum einer ist im Sand schneller als der Franzose - und Andrew Short (USA) eingeräumt.

Der Stand nach Etappe 1 der Rallye Dakar 2022

Beim gestrigen Prolog mit nur 19 gewerteten Kilometern auf der 614 Kilometer langen Strecke von Dschidda bis Hail unterstrich gleich GasGas-Pilot Sanders seinen Speed und knallte die Bestzeit in den Sand, Walkner ("Ich fühle mich bereit, wieder aufs Podium zu fahren") kam mit 2:35 Minuten Rückstand als Fünfter ins Ziel. Heute ging es dann so richtig los mit der ersten Etappe in der bergigen Landschaft im Norden Saudi Arabiens mit Start und Ziel in Hail. Und Daniel Saunders gab erneut kräftig Gas, dominierte die Etappe vom ersten bis zum letzten Kontrollpunkt! Der 27-Jährige gewinnt mit 2:07 Minuten Vorsprung auf Pablo Quintanilla und 8:31 Minuten auf Matthias Walkner, der sich damit als Gesamt-Dritter (11:06 hinter Sanders) über einen gelungenen Start in die Dakar 2022 freuen konnte. Walkners Teamkollege und Vorjahressieger Kevin Benavides riss als 14. bereits 36:22 Minuten Rückstand auf, Top-Favorit Toby Price als 23. 47:17 Minuten.

MotoGP Star Petrucci zu seinem Dakar-Debut

Der mit Spannung erwartete erste Dakar-Renneinsatz von Moto-GP-Star Danilo Petrucci konnte sich sehen lassen: Der KTM-Pilot liegt nach der ersten Eteppa als 13. einen Platz vor Titelverteidiger Benavides. Ich bin KTM sehr dankbar, dass sie mir meinen Kindheitstraum von der Dakar erfüllen und bin wohl der einzige, der je innerhalb eines Monats sowohl Moto GP als auch die härteste Rally der Welt gefahren bin, sagte der Italiener vor dem Start. Wie man sieht, versteht er es auch auf den Dünen schnell zu sein…

Walker mit Schmerzen: „Navigation war wichtiger als der Speed“

Walkner zeigte sich im Ziel nicht unzufrieden, obwohl er mit einer Schrecksekunde gestartet war: Gleich in der Früh übersah ich bei Kilometer zehn eine "Danger 2 Note. Ich bin in den leichten Gegenhang eines kleinen Bachbettes gesprungen und habe mir dabei mein Sprunggelenk etwas beleidigt. Aktuell sind die Schmerzen groß, aber ich hoffe, es ist nur eine leichte Bänderdehnung. Mit meinem Speed bin ich allerdings noch nicht zufrieden. Der Sand ist extrem schnittig, auch durch den gestrigen starken Regen, und ich fühle mich einfach noch nicht richtig wohl auf dem Bike. Mir war klar, dass ich heute nichts über das Tempo ausrichten kann, sondern nur über eine fehlerfreie Navigation. Teilweise war diese eine große Herausforderung, weil in der Wüste so viele schlecht sichtbare Spuren und Pisten sind. Wir waren eine relativ starke Truppe von vier, fünf Fahrern und haben uns gegenseitig etwas unterstützt. Für einige Fahrer war es ein richtig langer und schwieriger Tag und das schon zu Beginn der Dakar. Aber wir sind erst bei Stage eins und bereits morgen kann alles schon wieder komplett anders aussehen. Wir wissen ja mittlerweile wie die Dakar tickt.

Morgen geht es in die Dünen und in die erste Marathon-Etappe. Die zweite Prüfung verläuft 568 Kilometer von Hail nach Al Artawiyah, davon zählen 338 Kilometer zur gewerteten Sonderprüfung. Der erste Fahrer startet um 4:30 Uhr in die Verbindungsetappe.

Bericht vom 02.01.2022 | 10.783 Aufrufe

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