Bilder: MV Agusta Turismo Veloce 800 2015
Wem die brandneue Turismo Veloce 800 schon bekannt vorkommt, liegt nicht ganz falsch - bereits 2013 wurde das Modell auf diversen Messen präsentiert. Allerdings wollte MV Agusta noch ein weiteres Jahr an seiner ersten Touring-Maschine arbeiten um sie zu perfektionieren.
Die MV Agusta Turismo Veloce 800 sieht einfach hinreißend aus...
...vor allem, wenn man bedenkt, dass es eigentlich ein praktisches Tourenmotorrad ist.
Die beiden Farbvarianten der Basisversion: Silber mitrotem Rahmen und die typische MV Agusta-Lackierung - Rot/Silber.
Die sportliche Note darf auf einer MV Agusta natürlich nicht fehlen...
...wofür das herrliche Triebwerk die Verantwortung übernimmt.
110 PS und 83 Newtonmeter Drehmoment beeindrucken am Papier wenig, auf der Veloce machen sie aber unglaublich viel Spaß.
Immerhin stehen bereits ab 3500 Umdrehungen permanent mindestens 90 Prozent des maximalen Drehmoments zur Verfügung.
EIn weiterer Grund für die tolle Performance des Motors ist auch der Schaltautomat EAS (ELectronic Assisted Shifting).
Dabei kann sowohl hinauf als auch hinunter ohne Kuppeln geschaltet werden.
Zusätzlich zum guten Motor ist auch das Handling eine Wucht. Herrlich, wie einfach sich die Turismo Veloce 800 um die Ecken werfen lässt.
Ein absolutes Highlight ist natürlich auch das Design - schöner kann ein Touring-Motorrad nicht sein!
Ohne Koffer ist das hohe Heck etwas gewöhnungsbedürftig.
Dafür sieht man so das coole Heck mit freiem Blick durch das Dreieck unter dem Beifahrersitz.
Mit Koffern ist der Touring-Gedanke natürlich glaubwürdiger.
Die Koffer selbst sind schmäler als der Lenker - begünstigt das Durchschlängeln in Kolonnen.
Das Volumen kann sich trotzdem sehen lassen: je 30 Liter, passt für zwei Integralhelme.
Leider sind die Koffer nicht fix dabei sondern kosten rund 900 Euro Aufpreis.
Serienmäßig ist hingegen das extravagante LED-Tagfahrlicht.
Der Scheinwerfer an sich zitiert jenen der legendären F4...
... mit LED-Einfassung ist das Design einfach zum niederknien.
Das sieht man vor allem im Dunkeln sehr gut.
Auch am Heck kommen LED-Leuchten zum Einsatz. Egal ob ohne...
...oder mit Koffern, es ist immer hübsch und aggressiv zugleich.
Immerhin wurde das Koffersystem mitentwickelt und nicht nachträglich angepappt.
An Elektronik mangelt es der Turismo Veloce 800 gewiss nicht, Ride-by-wire sorgt für vier Fahrmodi.
Neben Sport, Touring und Rain gibt es auch noch einen frei konfigurierbaren Modus.
Die Armaturen erstrahlen als Farb-TFT-Display mit allen wichtigen Funktionen.
Auch eine 8-fach verstell- und abschaltbare Traktionskontrolle ist serienmäßig an Bord.
Gesteuert wird alles über eine Wippe am linken Lenker - hervorragend intuitiv.
Am rechten Lenker befindet sich die Steuerung der Cruise Control und die Deaktivierung des ABS - wenn man das überhaupt braucht.
Denn die Bremse funktioniert in allen Lebenslagen sehr gut...
...lässt sich bestens dosieren und hat genügend Reserven.
An allen Ecken und Enden finden sich wunderschöne Details wie eben der Scheinwerfer...
...die, in den Handprotektoren integegrierten Blinker...
...die wunderschöne Felge des Hinterrads samt Einarmschwinge...
...der dreiflutige, kurze Endtopf...
...oder der knackige Hintern.
Das Fahrwerk der Basisversion ist sehr gelungen, ein ausgezeichneter Kompromis zwischen Sport und Komfort.
Sowohl das voll verstellbare hintere Sachs-Federbein...
...als auch die voll verstellbare vordere Marzocchi-Gabel sind im Grund-Setup bestens gelungen.
Damit lassen sich Unebenheiten ordentlich ausfiltern aber auch sportlich Kurven durchzirkeln.
Die Top-Version MV Agusta Turismo Veloce 800 Lusso hat sogar ein elektronisch verstellbares Fahrwerk...
... das, aus der Ducati Multistrada 1200 bekannte Skyhook-System von Showa.
Der Komfort der MV Agusta Turismo Veloce 800 entspricht durchaus einem Touring-Motorrad, wenn auch mit sehr ausgeprägten sportlichen Zügen.
Der Sattel etwa tut sein bestes, den Hintern des Fahrers zu schonen.
Und auch an praktischen Werten mangelt es der Turismo Veloce nicht...
...neben zwei 12 Volt Steckplätzen befinden sich unter dem Cockpit gleich zwei USB-Anschlüsse.
In der vorderen Verkleidung finden sich zwei kleine Fächer - zwar zu klien für Handy oder Ausweis aber geeignet für Mautgeld oder Schlüssel.
Auf unseren Testmaschinen bereits vormontiert...
...gibt es das Garmin-Navigationsgerät als praktisches Zubehör.
Dann erschwert sich aber etwas die einfach Bedienung des dreifach verstellbaren Windschilds per Hebel in der Mitte.
Einziger negativer Aspekt der Turismo Veloce 800 ist vielleicht der geschmalzene Preis.
Die Basisversion wird in Österreich über 17.500 Euro kosten, in Deutschland knapp 15.000 Euro.
Die Lusso mit elektronischem Skyhook-Fahrwerk wird in Österreich gar fast 20.000 Euro kosten, in Deutschland fast 17.000 Euro.
Einerseits viel Geld für eine Touring-Maschine mit 800 Kubik und 110 PS...
...anderseits bestimmt nicht zu viel für ein dermassen gut fahrbares und zusätzlich höchst exklusives italienisches Schmuckstück.
Wer also die Hürde an der Kassa genommen hat, wird mit der MV Agusta Turismo Veloce 800 gewiss eine riesige Freude haben!
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 15.04.2015