Bilder: Behind the Scenes: Bosch entwickelt ein System zur Unfallerkennung
Bei einem exklusiven Presseevent durften wir hinter die Kulissen bei Bosch werfen. Im Dekra Crash Test Center in Neumünster wurde uns der aktuelle Entwicklungsstand der neuen Sensoreinheit anhand spannender Crashtest präsentiert.
Fotos: BoschThomas Lich leitet das Team der Unfallforschung bei Bosch. Seit 15 Jahren beschäftigt sich das Unternehmen mit der Verkehrssicherheit.
Crashtest #1: ein Szenario, das niemand erleben will. Das Auto befindet sich im Stillstand, während das Motorrad mit 40 km/h gleich einschlägt.
Diese Szene soll darstellen, dass ein Motorradfahrer nicht mehr rechtzeitig vor dem Hindernis bremsen kann. Bosch will mit solchen Crashtests die Entwicklung weiterführen, um potentielle Assistenzsysteme für die Zukunft zu entwickeln.
Selbst bei einem Tempo von nur 40 km/h schockieren die Bilder. Das Heck des Kombis federt beinahe vollständig aus, während der Motorradfahrer in einem hohen Bogen abgeworfen wird.
Dieser Crashtest wurde nach dem Vorbild eines echten Unfalls nachkonstruiert, den Bosch mithilfe der GIDAS analysiert hat.
Wäre ein Assistenzsystem an Bord gewesen, hätte solch ein Unfall vielleicht verhindert werden können.
Hier nochmals der Crashtest aus der Vogelperspektive.
Bei dem Auto handelte es sich um einen relativ flachen Kombi. Die hohe Dachkante eines SUVs hätte nochmals für andere Ergebnisse gesorgt.
Wir durften hautnah bei der Entwicklung dabei sein. Die durchgeführten Crash Tests wurden nicht nur für Showzwecke durchgeführt - die neue Sensoreinheit war mit an Bord des Motorrads und die Ergebnisse wurden anschließend ausgewertet.
Crashtest #2: hier fährt das Motorrad über eine Kreuzung und wird von einem Auto getroffen, das die rote Ampel übersehen hat.
Auch dieser Unfall wurde nach einem realen Ereignis konstruiert und fand aus Gründen der Sicherheit und den Gegebenheiten mit 40 km/h statt.
Erneut schockiert der Anblick. Der Dummy wird über die Windschutzscheibe katapultiert, während das Motorrad in die Seitenbegrenzung geschleudert wird.
Doch auch mit diesem Test ist das Bosch Entwicklerteam zufrieden. Die Sensoreinheit konnte den Aufprall klar als Unfall definieren.
Der Hybrid III 50% Crash Test Dummy repräsentiert einen durchschnittlichen Mann. 175 cm groß und 78 Kilogramm schwer.
Ein Einblick in die Crash Test Anlage. Über einen Schlittten wird das Auto beschleunigt und anschließend mit einem in den Kofferraum eingebautem System abgebremst.
Und so sieht die Sensoreinheit aus. Sie ist dieselbe Einheit, die bereits bei der Bosch MSC (Motorcycle Stability Control) verwendet wird, nur mit der Intelligenz der aktuellen Entwicklungen.
Unter dem Namen MM 7.10 wird die Einheit für Hersteller zur kaufen sein.
So stellt sich Bosch die Zukunft für uns Motorradfahrer vor: das Motorrad erkennt einen Unfall und gibt automatisch einen Notruf ab.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 22.11.2019