BMW Bikermeeting

Eines schönen Tages flattert eine Einladung von BMW Österreich ins Haus, man lädt 2 aus der 1000PS Mannschaft zum 4 internationalen BMW Motorradtreffen ein. Kost und Logis frei inklusive einer BMW R 1100 S und einer BMW 1200 GS zum hinfahren.


Die Wimmerei vom kot" formerly known as 1000ps_Chrisi und vom Mexxla waren ein Wahnsinn, devot ist  noch untertrieben. Der Nils konnte nicht anders, somit war klar das ich nicht zum Zug kommen würde. Doch manchmal ist das Schicksal mehr als gnädig, der kot konnte nicht da die Mizzi Tant Geburtstag hat bzw. hatte er Ausgehverbot von seiner besseren Hälfte bekommen. Den Mexxla hab ich mir mittels Bestechung gefügig gemacht, zwei Einladungen zu einem Cordon Bleu beim Wirtn ums Eck und schon hat er es sich anders überlegt

Nachdem  der Erbsenzählerin die Angst vor dem Motorradfahren am Pannonia Ring genommen wurde, wollte Sie unbedingt mitkommen. Was mir auch sehr Recht war, mit der Gattin is ja am Schönsten. Wir holten uns die Motorräder von BMW Wien ab, nach einer sehr ordentlichen Einschulung durch Herrn Stuhr erhielten wir die Schlüssel und die Papiere.

  
Beim Starten hat es die BMW anständig nach rechts gerissen, aber das ist der Charme des Boxer Motors. Die Replika bietet eine  optimale Sitzposition für Leute mit mehr als 190 cm Körpergröße. Die GS hat gegenüber ihrer Vorgängerin deutlich abgespeckt, dies und die niedrige Sitzposition haben der Erbsenzählerin gut gefallen.

Völlig aus dem Häuschen war sie wegen den Koffern Schau mal wie praktisch die sind, die kann man ausziehen dann geht mehr rein, und passen auch gut zur Motorrad. Die Heizgriffe waren ein weiteres Highlight, keine erfrorenen Finger mehr.  Die Zielgruppe ist angetan, Gratuliere! 12% weniger Gewicht und 15% mehr Leistung bei der neuen GS sind eine gute Idee gewesen.

Abfahrt Freitag 9 Uhr, der Wettergott scheint gnädig zu sein, es regnet nicht. Das Ziel heißt Garmisch Partenkirchen im schönen Bayern, es erwarteten uns ca. 600km Anfahrt, auf der Autobahn nur 469 km aber meine Abneigung gegen Autobahnen ist größer als jede mögliche Zeitersparnis. Erste Station war der Exelberg und ich muss sagen die 1100 RS ist angenehm zu fahren trotz des hohen Gewichts und ihrer Größe.Gang wählen, Drehzahl konstant halten und dann durch die Kurve. In diesem Stadium der Kooperation zwischen mir und der Replika wollte ich mit Befehlen innerhalb der Kurvenfahrt noch nicht experimentieren, da mussten wir noch ein wenig Vertrauen aufbauen.

Der Motorsound ist ein Wahnsinn, Gott sei Dank hat BMW der Replika Sportröhren von Laser bereits ab Werk gegönnt. Brummt wie ein Trafo, wie man in Wien so schön sagt. Oft hört man von Motorradfahrern Ich will nicht dass sie laut wird sondern dass der Sound dumpfer wird… das ist bei der BMW gelungen. Kein Polizist wird schief schauen wenn man am Kabel zieht, außerdem ist das rettende E Zeichen eingraviert. Drehmoment gibt es mehr als ausreichend, die Bremsen arbeiten auf höchstem Niveau! Der erste Eindruck war also sehr positiv. Die 12er GS schnurrt ein bisschen leiser vor sich hin, hat dafür aber mehr Schmalz. Die Erbsenzählerin konnte dies nur freudigst bestätigen, offensichtlich ist es BMW gelungen die GS auch frauenfreundlich zu gestalten. Der Windschutz ist ausreichend bei der GS, kein Jammern war zu Vernehmen. Bei der Replika hätte ich das höhere Windschild gebraucht und bei der GS gar keines, das ewige Leid der aus der Norm heraus stechenden. Bis 160 war es aber nicht unangenehm auf der Replika, theoretisch, so schnell darf man ja gar nicht fahren.

 

Natürlich hat das Wetter nicht gehalten was es bei der Abfahrt versprochen hat, ab St.Pölten hat es geregnet. Macht nix sind ja nur ein paar hundert Kilometer, dürfte sich um eine Art Murphys Law handeln, immer wenn Die Erbsenzählerin und ich mehr als 100 km fahren beginnt es zu regnen. Der Regen hat bis München angehalten, als wir dann endlich die Stadt verlassen haben erstrahlte der Himmel in prächtigem blau. München um 5 Uhr nachmittags lässt einen Buddhisten ausflippen, unfassbarer Verkehr und es herrscht das Recht des Stärkeren! Die Anzahl an BMW Fahrer wurde deutlich mehr und als wir in Garmisch am Gelände ankamen waren wir mehr als beeindruckt. BMW Fahrer aus aller Herren Länder waren gekommen. Wie man auf den Fotos sehen kann, waren sogar BMW Treiber aus Australien und Amerika anwesend.  Das Motto der Veranstaltung Come together. Ride Now war also mehr als nur Marketing Sprech.
Es herrscht Ordnung, bereits bei der Einfahrt wird man von Securities zu den freien Parkplätzen gelotst. Die Anfahrt innerhalb der Stadt ist angeschrieben, aber man kann es nicht verfehlen einfach den BMW Fahrern nach. Wir fuhren dann ins Hotel und checkten ein, an der Rezeption erhielten wir ein Kuvert mit dem Programm und allgemeiner Info. Das Programmheft ist sehr gut gestaltet und äußerst informativ. Außerdem erhielten wir ein T Shirt und einen Sweater von BMW Motorrad, hat uns natürlich sehr gefreut. Man konnte beim Treffen allerlei Merchandising Artikel erstehen, wie wir später sehen konnten. Wir gingen mit dem Pressemann Herr Ebner zu Fuß zum Gelände, nach der 7 stündigen Fahrt war der Spaziergang eine Wohltat.

 

 

 

 

Das Treffen, ich bin bereits das dritte Mal zu Gast in Garmisch, ist perfekt organisiert. Infostand, daneben eine Karte des Geländes, Aussteller in Reih und Glied und last but not least das Happi & Pappi Areal. Ich hatte mächtigen Hunger und das Paulaner Zelt lockte mit Haxn und Spanferkel. Das Ausfassen der Nahrung und die Suche nach einem Sitzplatz waren ein bisschen schwierig auf Grund der Masse der Menschen. Dafür war die Verpflegung äußerst delikat und nicht zu teuer. Haxen mit Knödel und Krautsalat und einer Maß Bier um 11 Euro sind christlich.  Dann fing die Band an zu spielen, der Muzak war nicht nach meinem Geschmack also bin ich in die Lounge verschwunden. Das ist der Unterschied zwischen einem Bikertreffen wie man es kennt und einem BMW Bikermeeting. Wer die Umtata Musik nicht mag hat Alternativen zur Verfügung. Die Lounge bot Cocktails sowie Kleinigkeiten zum Essen an. Die Bedienung war trotz des Betriebs sehr freundlich. Die Cocktails haben es mir angetan also habe ich einem nach dem anderen bestellt. Die Erbsenzählerin und auch der Herr Ebner von BMW alle haben irgendwann die Bremse gezogen, nur ich nicht. Der Herr Hinterreiter der sehr erfolgreich im Boxer Cup unterwegs ist war auch da. Ich war erstaunt dass der recht klein ist, dieser Mann ist ein Mörder Henker am Kabel. Der haut den Tuttlbären mit solch einer Geschwindigkeit ums Eck und dabei ist er nicht 2 mal 2 Meter groß, Respekt kann ich nur sagen. Habe dann noch den Herrn Stuhr getroffen der mit einer Gruppe von Kunden von Wien angereist ist. Ist eine nette Idee, mit seinen Kunden etwas unternehmen, finde ich sehr sympathisch.  Der Katoch Karl vom Erzbergrodeo war auch noch da und hat mir ein paar sehr amüsante Geschichten zum Thema Motorräder vernichten erzählt. Um 3 Uhr morgens machten die Zelte dicht. Es gab keinerlei Ausschreitungen oder sonstigen Krawall, die Erbsenzählerin und ich waren sehr angetan. Der hässliche Zwillingsbruder einer feuchtfröhlichen Nacht ist der nächste Morgen. Der kam unausweichlich.

 

Ich hatte in bisserl Kopfweh, somit war klar das der Samstag damit verbracht wird in Ruhe zu Speisen und den geschunden Körper zu erholen. Wir haben uns das angebotene Programm genau zu Gemüte geführt. Neben einer offiziellen Motorrad und Zubehörhaustellung konnte man sich über Tuningmaßnahmen, Reiseveranstaltungen, Reifen, Clubs  etc. informieren. Es gab die Möglichkeit sein Motorrad auf dem Prüfstand des BMW Motorrad Boxer Cups testen zu lassen. Sich mit den Service Leuten von BMW direkt unterhalten oder sich die Maschinen der Boxder Cup Fahrer näher ansehen. Für die Aktiven bzw. Abstinenten gab es geführte Touren durch die Umgebung der bayrischen Alpen. Allerdings hat mir der furiose Karl erzählt dass er ungefähr 700 lässig einarmig fahrende überholt hat und ihm ca. 1000 entgegen kamen. Außerdem konnte man alle neuen Motorräder Probe fahren.
Wer es ganz genau wissen will schaut unter www.bmw-motorrad.com/bikermeeting nach dort findet ihr das gesamte Programm. Besonders nett, es gibt auch Kinderbetreuung für den Bikernachwuchs.
Den Abend verbrachte ich bei Mineralwasser, wir gingen diesmal früher zu Bett da wir am nächsten Tag die Heimfahrt antreten mussten.

 

Sonntag 10 Uhr, wir hatten uns zu einem 20 Minuten dauernden  Enduro Lehrgang gemeldet.  Auf einer Strecke am Ende des Geländes konnte man mit den Instruktoren des Enduroparks Hechlingen die neue 12er GS Offroad mässig erfahren das Ganz noch dazu gratis. Diese 20 Minuten waren sehr anstrengend, ich hätte mir nie gedacht dass ein so großes Motorrad sich so leichtfüßig im Gelände bewegen lässt. Der Herr Instruktor ist dann einen Steilhang auf den Rasten im Wheelie raufgefahren, ist schön wenn man weiß dass man es nicht so gut kann. Muss dringend mit dem Nils reden, ich will in den Enduropark!

 

 

Nach einem ergiebigen Frühstück machten wir uns auf den Heimweg, zuerst Richtung Innsbruck, danach durchs Zillertal und dann über den Gerlos. Auf der Gerlos habe ich mich dann ein bisschen gehen lassen und mal geschaut wie die Replika geht. Es hat mir mächtigen Spaß gemacht, die Replika hat sich in die Kurven drücken lassen das es eine Freude war. Man muss nur Gas geben und sich nicht beirren lassen, beim harten Beschleunigen auf Bodenwellen hatte ich oft das Gefühl sie hebt gleich ab. Wenn man sich mal verschalten hat oder die falsche Linie gewählt hat ist eine Korrektur möglich, es arbeitet zwar das ganze Motorrad aber wie gesagt dran bleiben heißt das Motto. Überraschend angenehm zu fahren und vom Alt Herren Fahrzeug und sonstigen Vorurteilen weit entfernt. Der Erbsenzählerin ging es auch gut von der Hand, wie in alten Tagen legte sie um. Wenn es so etwas wie Old School beim Motorradfahren gibt verkörpert sie diesen Stil. 2-mal runterschalten und mit geradem Oberköper voll um die Ecke!
Nach der Gerlos habe ich einen Tausch erzwungen und was soll ich sagen, die GS ist ein Hammer, der Wahnsinn. Fahrspaß pur und eine Köperhaltung wie auf dem Sofa. Das Ding bremst genial und das ABS ist kaum spürbar. Der Motor giert danach das man ihn dreht! Ich bin wirklich begeistert und all die Vorurteile gegenüber den Tuttlbären entkräftet dieses Modell sofort. Empfehle dringendst eine Probefahrt bei einem Händler in der Nähe. Von Hallein aus sind wir durch das Wiestal zur Autobahnauffahrt Thalgau gefahren. Warum es dort ein Motorradfahrverbot gab kann ich mir gut vorstellen. Feuer frei, Kurven ohne Ende. Mittlerweile darf man ja wieder fahren aber ich wollte niemanden provozieren daher bin ich gemäßigt gefahren. Die Heimfahrt auf der Autobahn war wie immer ein Trauerspiel, Sonntagsfahrer die offensichtlich Tötungsabsichten haben und pure Langeweile. Auf jeden Fall sind wir und die 2 BMWs im Ganzen nach Hause gekommen und das ist das Wichtigste!

 

Fazit:

BMW organisiert ein Treffen das für alle Alters und Interessengruppen was zu bieten hat. Die Veranstaltung ist wirklich perfekt organisiert und die Sicherheit der Anwesenden gewährleistet. Es gibt keinen Radau sondern Spaß am gemeinsamen Feiern und Gesprächen über das Hobby Nummer 1 Motorräder und hier speziell BMW. Auch Fremdmarkenfahrer sind willkommen und können sich, wenn sie wollen, von den Vorzügen der BMW überzeugen. Ich würde mich freuen wenn ich wieder dort sein kann und wer weiß vielleicht kommt der eine oder andere 1000ps BMW Treiber mit. Unten findet ihr noch ein paar Fotos.

Autor
DerAbgelederte

DERABGELEDERTE

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Bericht vom 07.07.2004 | 3.669 Aufrufe

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